Flywheel WordPress Hosting Test: Was sind die Vor- und Nachteile?
Im Webhosting gibt es Spezialisten und Generalisten. Während Generalisten unzählige Technologien abdecken, um es jedem recht zu machen, konzentrieren sich Spezialisten auf bestimmte Hosting-Produkte – Managed WordPress Hosting zum Beispiel. Ein Anbieter, der sich komplett auf WordPress spezialisiert hat, ist Flywheel.
Flywheel verspricht, durch den hundertprozentigen WordPress-Fokus besser auf die Bedürfnisse von WordPress-Kunden eingehen zu können als breiter aufgestellte Konkurrenz. Was an diesem Versprechen dran ist, verrät unser Test.
Was ist Flywheel?
Flywheel* ist ein Webhosting-Provider aus Omaha im US-Staat Nebraska, der seit 2019 zu den Hosting-Kollegen von WP Engine gehört. Genau wie die neue Mutterfirma konzentriert sich Flywheel komplett auf Managed WordPress Hosting. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Bedürfnissen von Agenturen und Freelancern, die wiederum Websites für ihre Kunden bauen.
Wir haben mit Flywheel selbst ein WordPress-Projekt erstellt und die Benutzerfreundlichkeit, den Funktionsumfang, die Performance und die Sicherheitsstandards der Lösung auf den Prüfstand gestellt. Wie sich Flywheel im Vergleich zur Konkurrenz schlägt, lesen Sie im Testbericht.
Flywheel WordPress Hosting Test
(Teils) gute Geschwindigkeiten
In unserem Performance-Test landete Flywheel in zwei von vier Kategorien auf dem ersten Platz: Der Hoster punktete mit exzellenten Antwortgeschwindigkeiten und Pagespeed.100 % WordPress Fokus
Das Angebot von Flywheel ist im Gegensatz zu vielen Konkurrenten komplett auf WordPress ausgerichtet. Dementsprechend sind Bedienung, Support und Performance für WordPress optimiert.
Benutzeroberfläche und Support nur auf Englisch
Leider ist die Benutzeroberfläche von Flyhweel bisher nicht auf Deutsch verfügbar. Für den Support gilt dasselbe.Enttäuschende Verfügbarkeit
In unserem sechswöchigen Uptime-Test lag die Verfügbarkeit bei 99,78 % – der schlechteste Wert der 14 Anbieter aus unserem Vergleich.Performance-Probleme unter Last
Auch im Lasttest, der veranschaulicht, wie sich die Antwortzeiten einer Website unter Last entwickeln, machte Flywheel keine besonders gute Figur.
Einrichtung & Bedienung
Gleich vorab: Flywheel wurde bisher nicht ins Deutsche lokalisiert, die gesamte Benutzeroberfläche ist also nur in englischer Sprache verfügbar. Abgesehen von der möglichen Sprachbarriere legt Ihnen Flywheel zunächst aber keine Hürden in den Weg, denn die Account-Erstellung und die Installation einer WordPress-Instanz sollten auch Anfängern keine Probleme bereiten.
Wenn Sie Ihren Account erstellen, können Sie den Standort Ihres Datencenters festlegen. Sie haben die Wahl zwischen der EU, Australien, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den USA. Innerhalb der EU gibt es leider keine weiteren Auswahlmöglichkeiten. Wenn Sie konkret Server in Deutschland benötigen, sollten Sie also einen anderen Hosting-Anbieter wählen (das WordPress-Angebot der Mutterfirma WP Engine beispielsweise).
Wenn Sie Ihren Flywheel-Account erstellen, können Sie einen Server-Standort auswählen.
Wenn Sie sich nun mit Ihren Anmeldedaten im Flywheel-Kundenbereich einloggen, landen Sie in einem modernen Dashboard, von dem aus Sie Ihre WordPress-Projekte verwalten. Zeit, die erste WordPress-Instanz zu installieren.
WordPress installieren
Flywheel macht die WordPress-Installation unkompliziert: Klicken Sie im Startfenster des Dashboards einfach auf „Create new site“ und folgen Sie den Anweisungen. Dabei müssen Sie den Seitennamen festlegen, eine Domain angeben und Ihre WordPress-Anmeldedaten bestimmen.
Ab hier übernimmt Flywheel: Die Einrichtung Ihrer WordPress geschieht im Hintergrund und sollte nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Wenn die Website bereit ist, werden Sie zudem auch per E-Mail informiert.
Die WordPress-Installation bei Flywheel ist selbsterklärend und dauert nur wenige Minuten.
WordPress-Websites mit Flywheel verwalten
Ihre WordPress-Website erscheint nun im Dashboard unter „All sites“. Klicken Sie hier auf den Website-Namen, um eine Detailansicht zu öffnen, die alle WordPress-Funktionen offenbart.
Dieser Verwaltungsbereich ist logisch strukturiert. In der oberen Menüleiste gibt es sechs Tabs:
Overview: Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Einstellungen Ihrer WordPress-Instanz.
Plugins: Flywheel listet die installierten WordPress-Plugins auf, die Sie hier verwalten können.
Performance: In diesem Untermenü können Sie Performance-Statistiken zu Ihrer Website einsehen – aber nur gegen einen (recht hohen) monatlichen Aufpreis.
Stats: Generelle Statistiken, beispielsweise zur Besucherzahl Ihrer Website, finden Sie in diesem Tab.
Backups: Hier verwalten Sie Ihre Backups (mehr dazu im Kapitel Sicherheit).
Advanced: Alle Funktionen, die sonst noch nirgends untergekommen sind – von der Staging-Umgebung bis zum CDN – sind hier anzutreffen.
Oben rechts finden Sie stets einen Quick Link zum WordPress-Dashboard. Klonen oder löschen können Sie Ihre Seite per Klick auf das Zahnrad-Menü links daneben.
Die Benutzeroberfläche von Flywheel ist weitestgehend intuitiv und logisch strukturiert.
Bestehende WordPress-Websites zu Flywheel umziehen
Wenn Sie schon eine WordPress-Website haben und jene zu Flywheel umziehen möchten, haben Sie mehrere Optionen. Mithilfe des Plugins Flywheel Migrations können Sie sie manuell migrieren.
Alternativ können Sie den WordPress-Umzug völlig kostenlos an Flywheel übergeben. Sie müssen nur Ihre WordPress-Details angeben, also die URL, den Admin-Namen und das Admin-Passwort, dann kümmert sich Flywheel innerhalb von drei Tagen um die Migration.
Falls es besonders schnell gehen muss, können Sie gegen einen Aufpreis auch eine beschleunigte Migration innerhalb von acht Stunden buchen.
Keine Lust, Ihre WordPress-Website selbst zu migrieren? Flywheel kümmert sich um den Umzug.
Die Benutzeroberfläche von Flywheel ist modern, elegant und intuitiv. Von der Account-Erstellung bis zur Installation der ersten WordPress-Seite vergehen höchstens wenige Minuten und auch die Migration übernimmt der Anbieter auf Wunsch für Sie. Der einzige Wermutstropfen, der jedoch für viele Nutzer nicht unwesentlich sein dürfte, ist die fehlende deutsche Lokalisierung.
Technik & Features
So hübsch die Benutzeroberfläche auch ist: Wir lassen uns nicht vom Äußeren blenden, denn noch wichtiger als schicke Dashboards und schnelle Installationen sind die technischen Features, die über die Performance und Sicherheit der WordPress-Instanz bestimmen.
Zunächst möchten wir herausfinden, wie es um den Website-Zustand direkt nach der Installation bestellt ist. Dabei hilft der Server-Bericht, den Sie im WordPress-Dashboard unter Werkzeuge > Website-Zustand > Berichte erreichen.
Der WordPress-Server-Bericht direkt nach der WordPress-Installation bei Flywheel.
Der Server-Bericht verschafft einen ersten Überblick über Aspekte wie die PHP-Version, das Memory Limit oder die maximale Eingabe-Zeit. Die Angaben hier sind jedoch nicht in Stein gemeißelt: Sie hängen sowohl vom gewählten Tarif, als auch von Ihren individuellen Einstellungen ab.
PHP-Version: 8.1 ist das Limit
PHP ist die von WordPress verwendete Skriptsprache, die regelmäßig aktualisiert wird. Jede neue Version hat ein paar neue Features im Gepäck, die für Verbesserungen bei der Performance und der Sicherheit von WordPress-Websites sorgen. Managed WordPress-Dienste sollten somit idealerweise stets die neuesten PHP-Versionen unterstützen.
Die neueste PHP-Version 8.2 deckte Flywheel zum Testzeitpunkt leider (genau wie viele Konkurrenten) noch nicht ab, die aktuellste Option war 8.1. Wenn Sie die PHP-Version ändern möchten, ist nur ein Downgrade möglich: Im „Advanced“ Bereich in der WordPress-Verwaltung können Sie lediglich zurück zur Version 7.4 wechseln.
Eine Anpassung anderer Parameter wie des Memory Limits ist über das Flywheel Dashboard nicht möglich.
Die neueste PHP-Version 8.2 wird von Flywheel bisher nicht unterstützt.
Nginx-Server + MySQL-Datenbanken
Beim Webserver setzt Flywheel auf Nginx, was für WordPress-Websites als ideale Lösung gilt. Die Datenbanken werden von MySQL gepowert, einer der beliebtesten Datenbank-Lösungen. Sie können pro Seite nur eine Datenbank nutzen.
Den Datenbank-Manager erreichen Sie über das Advanced-Menü. Damit können Sie direkt auf Ihre Datenbank zugreifen und die Tabellen Ihrer Datenbank durchsuchen, Informationen löschen oder aktualisieren, Abfragen ausführen und Dateien importieren bzw. exportieren.
Flywheel setzt hier also auf eine selbst gebaute Lösung, die bei anderen Diensten beliebte Datenbank-Verwaltungs-App phpMyAdmin ist nicht installiert.
Flywheel hat einen eigenen Datenbank-Manager integriert.
So boostet Flywheel Ihre WordPress-Performance
Flywheel verspricht Top-Geschwindigkeiten. Dafür sorgt beispielsweise FlyCache, die proprietäre Caching-Engine des Anbieters, die speziell für WordPress-Websites entwickelt wurde.
FlyCache sorgt dafür, dass Ihre Seiten nicht immer wieder komplett neu vom Server geladen werden, wenn Besucher Ihre Website erneut aufrufen, sondern dass bestimmte Elemente im Cache gespeichert werden. Durch Full Page Caching werden dabei nicht nur bestimmte Assets gecacht, sondern das gesamte HTML.
Die Caching-Lösung arbeitet dabei Hand in Hand mit dem Content Delivery System (CDN) von Flywheel. Jenes verlegt den Content Ihrer Seite so nah wie möglich zu den Besuchern, die sie aufrufen. Somit profitieren Website-Besucher weltweit von schnelleren Ladezeiten. Die CDN-Technologie stammt von Fastly und hat sich bei vielen globalen Online-Plattformen bewährt – von Twitter bis zur New York Times.
CDN und FlyCache sind automatisch aktiviert, Sie müssen also weiter nichts einstellen.
Das CDN von Fastly sorgt dafür, dass Ihre Website auch bei weit entfernten Besuchern schnell geladen wird.
Ob sich diese Performance-Features im Praxis-Test auch bemerkbar machen, lesen Sie weiter unten im Performance-Kapitel.
Weitere Funktionen von Flywheel
Die Liste an Features von Flywheel haben wir damit natürlich längst noch nicht abgearbeitet. Hier sind ein paar weitere Highlights:
SSDs: Flywheel nutzt ausschließlich schnelle SSD-Festplatten, sowohl beim Speicher als auch bei den Datenbanken.
Auto-Healing: Falls es auf Ihrer Website zu Ausfällen kommt, übernimmt die Auto-Healing-Technologie von Flywheel. Sie sorgt für einen automatischen Neustart der Services, die nicht mehr funktionieren, damit Ihre Website nicht lange offline bleibt.
Staging-Umgebung: Sie können in den „Advanced“-Einstellungen eine Staging-Umgebung einrichten, wo Sie neue Funktionen und Updates stressfrei in einer Art Sandkasten testen können, ehe Sie sie live schalten.
Flywheel unterstützt Staging-Umgebungen für das Austesten neuer Ideen.
SSH-Zugang: Das integrierte SSH-Gateway gibt Ihnen verschlüsselten Zugriff auf Ihren Webspace über die Kommandozeile.
SFTP: Sie können Dateien via SFTP-Zugang direkt auf Ihren Webspace hochladen.
Mutlisites: Multisites werden ab dem Freelance-Tarif unterstützt.
Seiten klonen: Per Mausklick lassen sich Kopien bestehender Websites erstellen, das das Anlegen neuer Projekte besonders einfach macht.
Workflow Tools: Es gibt ein paar Workflow-Funktionen für Freelancer und Agenturen, die die Zusammenarbeit im Team und die Verwaltung von Kundenprojekten erleichtern. Beispielsweise können Sie Blaupausen anlegen, indem Sie das Theme und die Plugins einer Seite abspeichern.
Wo wir schon bei Plugins sind: Es gibt einige WordPress-Plugins, die von Flywheel nicht unterstützt werden. Dabei handelt es sich vor allem um Plugins, die Funktionen duplizieren, die bereits abgedeckt werden.
Schade ist, dass in keinem der Flywheel-Tarife eine Inklusivdomain dabei ist. Auch E-Mail-Hosting, das bei vielen anderen Hosting-Anbietern Teil des Pakets ist, deckt Flywheel nicht ab. Zudem sollten Sie beachten, dass Sie die wp-config.php-Datei nicht manuell bearbeiten können.
Flywheel hat einen großen Funktionsumfang, der aufgrund der Workflow Tools besonders für Freelancer und Agenturen interessant ist. Normalo-Nutzer werden aber vermutlich Inklusivdomains vermissen.
Sicherheit
Flywheel unterstützt einige Standard-Sicherheitsfeatures. Kostenlose SSL-Zertifikate werden beispielsweise in jedem Tarif angeboten. Hier kommt – wie bei vielen anderen Hostern – eine Partnerschaft mit Let’s Encrypt ins Spiel. Alternativ können Sie aber auch eigene Zertifikate hochladen.
Natürlich beschützt Flywheel Ihre Website auch vor Malware. Beispielsweise gibt es Plugin Security Alerts, die Sie über Schwachstellen in Plugins informieren. Eine Web Application Firewall ist ebenfalls integriert. Und falls es doch einmal zu einem Hack kommt, entfernt Flywheel die Malware kostenlos für Sie.
Ebenfalls wichtig: Um die Sicherheitsrisiken veralteter WordPress-Versionen zu minimieren, kümmert sich Flywheel automatisch um Updates.
Flywheel legt hohe Sicherheitsstandards an den Tag, macht aber fast alles automatisch im Hintergrund: Es gibt nur wenig Einstellungsmöglichkeiten, was für manche Nutzer ideal sein dürfte – andere wünschen sich vielleicht mehr Sichtbarkeit. Deutsche Kunden sollten zudem beachten, dass es wie erwähnt keine Option gibt, deutsche Server zu wählen.
Backup-Funktionen von Flywheel
Keine WordPress-Seite sollte ohne Backups auskommen. Glücklicherweise werden jene bei Flywheel automatisch angelegt: Die Plattform erstellt jede Nacht ein Backup Ihrer WordPress-Seite und speichert es 30 Tage lang.
Alle Ihre Backups finden Sie im gleichnamigen Menüpunkt in der WordPress-Verwaltung. Hier können Sie das Backup mit einem Klick wiederherstellen oder es herunterladen. Außerdem lassen sich Kommentare hinzufügen, die Ihnen dabei helfen, den Überblick über Ihre Backups zu behalten.
Backups erstellt jede Nacht ein neues Backup Ihrer WordPress-Seite.
Natürlich können Sie auch manuelle Backups anlegen. Klicken Sie dafür einfach auf das Plus-Symbol und geben Sie Ihrem Backup einen Namen.
Automatische Plugin-Updates gegen Aufpreis
Sie möchten auch bei Plugins Sicherheitslücken vermeiden? Dann können Sie den automatischen Plugin-Update-Service von Flywheel nutzen. Jener ist allerdings nur als kostenpflichtiges Add-on verfügbar und kostet pro Seite.
Insgesamt deckt Flywheel die wichtigsten Funktionen im Bereich Sicherheit ab – darunter auch manche, die bei vielen anderen Anbietern hinter Bezahlschranken liegen (z. B. eine Firewall).
Allerdings fehlen manche Compliance-Standards, die bei anderen Anbietern zur Norm gehören, beispielsweise SOC-2 und ISO 27001-2013. Schade ist auch, dass man keine Server in Deutschland wählen kann. Speziellen Brute Force-Schutz gibt es zudem nicht.
Performance
Von einem Webhoster, der sich zu 100 % auf WordPress spezialisiert hat, erwarten wir eine exzellente Performance. Jene testen wir auch bei Flywheel anhand von vier Kriterien: Antwortgeschwindigkeit, Pagespeed, Antwortzeit bei Last und Verfügbarkeit. All diese Metriken haben wir in einem sechswöchigen Testzeitraum ausführlich gemessen, um ein wirklich umfassendes Bild der Hosting-Leistung zu erhalten.
Die Performance ist von unzähligen Faktoren abhängig – unter anderem vom gewählten Tarif beim Hosting-Dienst. Um die Leistung der verschiedenen Anbieter aus unserem Test möglichst vergleichbar zu machen, haben wir bei allen Providern ein Paket zu einem ähnlichen Preis – ca. 20 € – bestellt. Bei Flywheel fiel die Wahl deshalb auf den „Starter“ Tarif für 25 €.
Antwortgeschwindigkeit (Time to First Byte)
Die Time to First Byte verrät, wie lange es dauert, bis ein Nutzer nach einer Anfrage (also dem Aufruf einer Website) den ersten Byte an Daten zurückbekommt. Sie ist einer von mehreren Indikatoren, wie leistungsfähig der Server ist.
Weil die Antwortgeschwindigkeit mit der Zeit schwanken kann, haben wir sie in unserem 6-Wochen-Testzeitraum regelmäßig mit deaktiviertem Cache getestet. Dadurch erhielten wir nicht nur einen Durchschnittswert, sondern auch einen Eindruck der Schwankungen im Zeitverlauf. Letztere sehen Sie in der folgenden Grafik, die die jeweils schlechteste Antwortzeit pro Stunde im gesamten Testzeitraum zeigt:
Die Time to First Byte by Flywheel im Zeitverlauf zeigt zwar einige Spitzen, doch eine insgesamt schnelle Antwortzeit.
Die durchschnittliche Antwortzeit von Flywheel war im Testzeitraum exzellent. Im Vergleich der 14 Hoster aus unserem Test liegt Flywheel damit – gemeinsam mit Cloudways – auf Platz 1:
Anbieter | TTFB |
---|---|
Cloudways | 0,13 s |
Flywheel | 0,13 s |
WordPress.com | 0,20 s |
Raidboxes | 0,21 s |
WP Engine | 0,21 s |
Siteground | 0,22 s |
DomainFactory | 0,23 s |
dogado | 0,24 s |
IONOS | 0,27 s |
Kinsta | 0,31 s |
GoDaddy | 0,34 s |
HostPress | 0,37 s |
Hostinger | 0,49 s |
Strato | 0,85 s |
Pagespeed (Largest Contentful Paint)
Weiter geht es mit dem Largest Contentful Paint (LCP). Jener verrät, wie viel Zeit vergeht, bis das größte Inhaltselement einer Seite geladen ist. Dabei zählen auch Bilder, JavaScript und CSS. Darum ist die Messzahl, die zu Googles Core Web Vitals gehört, ein guter Indikator für das Zusammenspiel aller Performance-Optimierungen.
Wir haben anhand des LCP sechs Wochen lang mehrmals täglich einen Pagespeed-Test (mit aktiviertem Cache) durchgeführt. Flywheel lieferte dabei konstante Geschwindigkeiten:
Die Pagespeed war bei Flywheel im Testzeitraum recht konstant.
In unserer Vergleichstabelle teilt sich Flywheel mit exzellenten Durchschnittszeiten erneut den ersten Platz – diesmal mit SiteGround:
Anbieter | TTFB |
---|---|
Flywheel | 0,98 s |
Siteground | 0,98 s |
dogado | 1,06 s |
IONOS | 1,09 s |
Kinsta | 1,16 s |
Cloudways | 1,17 s |
WP Engine | 1,17 s |
HostPress | 1,18 s |
Hostinger | 1,30 s |
DomainFactory | 1,36 s |
WordPress.com | 1,36 s |
GoDaddy | 1,38 s |
Raidboxes | 1,50 s |
Strato | 1,92 s |
Lasttest (50 User gleichzeitig)
Zweimal Pole Position – schafft Flywheel den Performance-Hattrick? Leider nicht, denn in unserem Lasttest wird Flywheel von der Konkurrenz vorgeführt. Dabei prüfen wir, wie sich die Website bei einem Besucheransturm verhält. Wir simulieren das Szenario mit 50 Besuchern, einmal mit und einmal ohne aktivierten Cache.
Mit aktiviertem Cache ist die größere Besucherzahl kein Problem – doch die ungecachte Seite hat mächtig zu kämpfen, was sich in längeren Antwortzeiten widerspiegelt. In der Grafik sehen Sie die Entwicklung der Antwortzeit (blaue Linie) bei steigender Besucherzahl (graue Fläche):
Flywheel performte unter Last schlechter als fast alle anderen Anbieter aus unserem Test. Nur Raidboxes war noch langsamer:
Anbieter | TTFB |
---|---|
WordPress.com | 0,16 s |
Hostinger | 0,21 s |
Siteground | 0,21 s |
Strato | 0,24 s |
WP Engine | 0,26 s |
DomainFactory | 0,40 s |
GoDaddy | 0,54 s |
dogado | 1,28 s |
Cloudways | 1,64 s |
HostPress | 2,00 s |
IONOS | 2,22 s |
Kinsta | 2,37 s |
Flywheel | 3,38 s |
Raidboxes | 6,94 s |
Verfügbarkeit (Uptime)
Die Talfahrt geht leider auch in unserer letzten Testkategorie weiter, der Verfügbarkeit. Dabei testeten wir sechs Wochen lang einmal pro Minute, ob die Webseite gerade online ist oder nicht. Bei Flywheel ergab sich eine Uptime von 99,78 %.
Die Zahl klingt zunächst hoch, doch das bedeutet, dass die Seite im Monat rund eineinhalb Stunden nicht verfügbar ist, was einige Nutzer sicherlich bemerken könnten. Im Vergleich der 14 Programme aus unserem Test liegt Flywheel damit tatsächlich auf dem letzten Platz:
Anbieter | TTFB |
---|---|
WP Engine | 100 % |
WordPress.com | 100 % |
Strato | 100 % |
Raidboxes | 100 % |
IONOS | 100 % |
HostPress | 100 % |
Cloudways | 100 % |
Kinsta | 99,99 % |
DomainFactory | 99,99 % |
Siteground | 99,98 % |
GoDaddy | 99,98 % |
dogado | 99,89 % |
Hostinger | 99,83 % |
Flywheel | 99,78 % |
Gesamtperformance
Dabei fing es so gut an: Flywheel begeisterte uns mit erstklassigen Antwortgeschwindigkeiten und Pagespeed – mit die besten in unserem Test. Von diesem Vorsprung bleibt nach unserem Lasttest und der schwachen Verfügbarkeit aber nicht mehr viel über: Flywheel landet in unserem Gesamt-Ranking der Performance auf dem vorletzten Platz. Basierend auf den tatsächlichen Metriken hat es dabei aber immerhin noch für eine „gute“ Note gereicht.
Anbieter | TTFB | Pagespeed | Lasttest | Uptime | Gesamtnote |
---|---|---|---|---|---|
WP Engine | 0,21 s | 1,17 s | 0,26 s | 100 % | 1,0 |
Siteground | 0,22 s | 0,98 s | 0,21 s | 99,98 % | 1,0 |
WordPress.com | 0,20 s | 1,36 s | 0,16 s | 100 % | 1,3 |
Cloudways | 0,13 s | 1,17 s | 1,64 s | 100 % | 1,3 |
DomainFactory | 0,23 s | 1,36 s | 0,40 s | 99,99 % | 1,3 |
IONOS | 0,27 s | 1,09 s | 2,22 s | 100 % | 1,7 |
GoDaddy | 0,34 s | 1,38 s | 0,54 s | 99,98 % | 1,7 |
HostPress | 0,37 s | 1,18 s | 2,00 s | 100 % | 1,7 |
Kinsta | 0,31 s | 1,16 s | 2,37 s | 99,99 % | 1,7 |
dogado | 0,24 s | 1,06 s | 1,28 s | 99,89 % | 1,7 |
Raidboxes | 0,21 s | 1,50 s | 6,94 s | 100 % | 2,0 |
Hostinger | 0,49 s | 1,30 s | 0,21 s | 99,83 % | 2,3 |
Flywheel | 0,13 s | 0,98 s | 3,38 s | 99,78 % | 2,3 |
Strato | 0,85 s | 1,92 s | 0,24 s | 100 % | 2,7 |
Support
Flywheel nennt seine Support-Mitarbeitenden „Happiness Engineers“. Jene sind 24 Stunden am Tag verfügbar, um die Fragen von Kunden zu beantworten und sich um ihre Probleme zu kümmern.
Unterstützung gibt es dabei ausschließlich per Live-Chat. Jener ist über den Chat-Button unten rechts immer nur einen Klick entfernt. Zunächst begrüßt Sie hier ein Bot, der Sie an ein passendes Teammitglied weiterleitet. Wir warteten durchschnittlich ca. zehn Minuten auf eine Antwort, was verglichen mit anderen Live-Chats im WordPress Hosting-Bereich etwas lange ist, aber generell in Ordnung geht.
Auf die „Happiness Engineers“ war in unserer Erfahrung jedoch Verlass und sie kümmerten sich persönlich und ausführlich um unsere Anfragen. Schade ist jedoch, dass es keine einfache E-Mail-Adresse für Support-Anfragen oder eine Hotline gibt (Telefon-Support gibt es nur ab dem Agency-Tarif).
Der Support-Chat von Flywheel.
Sie lösen Ihre Herausforderungen lieber auf eigene Faust? Dann können Sie auf ein gut ausgestattetes Hilfezentrum zugreifen, in dem zahlreiche Tutorials warten. Die Artikel sind logisch strukturiert, anschaulich verfasst und mit Screenshots und Hyperlinks ausgestattet. Natürlich gibt es auch eine Suchfunktion.
Neben klassischen Text-Anleitungen gibt es auch einige Videos, die bestimme Funktionen von Flywheel erklären, sowie herunterladbare E-Books und einen Blog.
Das Hilfezentrum von Flywheel.
Das Flywheel-Hilfezentrum ist Top und auch von den Happiness Engineers fühlten wir uns gut beraten. Für deutsche Kunden ist natürlich wieder schade, dass alle Hilfeartikel und der Direktsupport nur auf Englisch verfügbar sind.
Preis
Flywheel hat vier Tarife: Tiny, Starter, Freelance und Agency. Sie unterscheiden sich bei der Anzahl an Websites (1, 1, 10, 30), der Besucherzahl (5.000, 25.000, 100.000, 400.000), dem Speicher (5 GB, 10 GB, 20 GB, 50 GB) und der Bandbreite (20 GB, 50 GB, 200 GB, 500 GB).
Beim Funktionsumfang gibt es hingegen kaum Unterschiede. Multisites werden erst ab dem Freelance-Tarif unterstützt, einige Support-Features sind exklusiv für Agency-Kunden reserviert (Migrations-Dashboard, Telefon-Support, dedizierter Account-Manager).
Eine Übersicht der Flywheel-Tarife finden Sie hier:
Tiny | Starter | Freelance | |
---|---|---|---|
Monatlicher Effektivpreis | ab 11,26 € | ab 22,52 € | ab 86,34 € |
Vertragslaufzeit (Monate) | 1 - 12 | 1 - 12 | 1 - 12 |
Inklusive | |||
WP Installationen | 1 | 1 | 10 |
Speicherplatz | 5 GB | 10 GB | 20 GB |
Domains | 0 | 0 | 0 |
Datenbanken | 1 | 1 | 10 |
SSL-Zertifikate | 1 | 1 | 10 |
Features | |||
SSD Speicher | ✓ | ✓ | ✓ |
SSD Datenbank | ✓ | ✓ | ✓ |
HTTP/2 | ✓ | ✓ | ✓ |
SSH | ✓ | ✓ | ✓ |
externe Domains | ✓ | ✓ | ✓ |
automatisches Backup | ✓ | ✓ | ✓ |
Cronjobs | ✗ | ✗ | ✗ |
Und wie teuer ist Flywheel im Vergleich zu anderen WordPress Hostern? In unserem Ranking vergleichen wir die jeweils günstigsten Tarife aller Anbieter aus unserem Test. Wie Sie sehen, zählt Flywheel eher zu den teuren Hostern:
In Anbetracht der vergleichsweise hohen Preise ist die Performance von Flywheel etwas enttäuschend. Insgesamt liefert Flywheel jedoch ein relativ rundes Gesamtpaket, wobei schade ist, dass man Domains und E-Mail-Hosting noch extra dazukaufen muss.
Fazit
An einen Hoster, der sich zu 100 % auf WordPress spezialisiert hat, stellen wir hohe Erwartungen. In vielerlei Hinsicht konnte Flywheel jene erfüllen: Die Benutzeroberfläche ist ausgezeichnet (schade ist nur, dass sie nicht auf Deutsch verfügbar ist), der Funktionsumfang groß und dank der praktischen Workflow-Tools ist die Plattform besonders für Agenturen geeignet.
Hohe Erwartungen sorgen aber auch für eine höhere Fallhöhe. Dass Flywheel in zwei unserer vier Performance-Tests so unterdurchschnittlich abschnitt, war deshalb eine herbe Enttäuschung. Die Performance ist nach wie vor „gut“, doch bei anderen Hostern gibt es eine bessere Leistung fürs Geld.
Kundenbewertungen
Was sagen Flywheels Kunden zu den WordPress Hosting des Anbieters? Wir haben die Bewertungen aus einigen der wichtigsten Review-Portale für Sie zusammengestellt:
Alternativen
Performance ist Ihr Kriterium Nr. 1? Der in dieser Hinsicht überzeugendste WordPress Hoster war ausgerechnet die Mutterfirma von Flywheel – WP Engine. Performance ist wichtig, aber auf eine deutsche Benutzeroberfläche möchten Sie nicht verzichten? Dann ist SiteGround einen Blick wert, denn hier gibt es beides (auch wenn die deutsche Lokalisierung noch zu wünschen übrig lässt.
Die Top 5 der besten Alternativen zu Flywheel finden Sie hier:
Häufige Fragen & Antworten
Weil sich Flywheel komplett auf WordPress spezialisiert hat, sind Aspekte wie die Benutzeroberfläche, der Support oder die Performance für WordPress optimiert. Bei vielen anderen Hostern ist WordPress Hosting hingegen nur eine von vielen Dienstleistungen. Im Performance-Test von EXPERTE.de landete Flywheel zudem in den Kategorien Antwortgeschwindigkeit und Pagespeed auf dem ersten Platz.
Im Gesamt-Performance-Ranking von EXPERTE.de schafft es Flywheel leider nur auf den vorletzten Platz, was vor allem an einer enttäuschende Verfügbarkeit und einer schwachen Leistung im Lasttest liegt. Darüber hinaus ist schade, dass die Benutzeroberfläche und der Support von Flywheel nur auf Englisch verfügbar sind.
Flywheel hat Server in der EU, Australien, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den USA. Konkret in Deutschland stehen aber keine Server.
Ja, Sie können Flywheel 14 Tage lang kostenlos ausprobieren. Eine Geld-zurück-Garantie gibt es jedoch nicht.