Geschäftskonto Vergleich: 10 Firmenkonten im Test 2024
Ob Freiberufler oder Kapitalgesellschaft, ob Neugründung oder bestehendes Unternehmen – ein Geschäftskonto zahlt sich fast immer aus. Neben den etablierten Filial- und Direktbanken mischen seit einigen Jahren Fintech-Unternehmen den Markt auf und locken mit innovativen Extra-Leistungen.
Unser Geschäftskonto-Vergleich hilft Ihnen dabei, den besten Anbieter und Tarif für Sie oder Ihr Unternehmen zu finden.
„Brauche ich wirklich ein Geschäftskonto?“ Viele Unternehmer und Freiberufler stellen sich besonders zu Beginn ihrer selbstständigen Tätigkeit genau diese Frage. Aus gesetzlicher Perspektive ist die Antwort meist ziemlich einfach: Nur Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG, eG, eV, KGaA) sind dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen.
Doch auch ohne Verpflichtung kann es sich lohnen, die geschäftlichen Finanzen auch mit einem dedizierten Geschäftskonto zu verwalten. Denn herkömmliche Bankkonten sind nicht auf die speziellen Bedürfnisse von Selbstständigen und Unternehmen angepasst.
Ohne Steuerabteilung oder eigenes Lohnbüro fallen viele buchhalterischen Verwaltungsaufgaben, die für Angestellte automatisch abgewickelt werden, auf einen selbst zurück. Obwohl ein Geschäftskonto in der Regel teurer ist als ein gewöhnliches Girokonto, kann sich diese Investition deshalb auch zeitlich und wirtschaftlich auszahlen.
Geschäftskonto Test: 11 Anbieter getestet
Doch das Angebot an Geschäftskonten ist groß und neben traditionellen Banken gibt es auch eine wachsende Anzahl digitaler Direktbanken und Fintech-Unternehmen, die versprechen, Business Banking noch einfacher zu gestalten. Wir haben einige dieser Angebote getestet, um Ihnen bei der Auswahl der richtigen Lösung für Sie oder Ihr Unternehmen zu helfen. Hier ist unsere Top 5:
N26 Geschäftskonto: Unser Testsieger für Selbständige & Freiberufler
N26* ist eine Online-Bank, die 2013 in Berlin als Fintech-Start-up gegründet wurde. Ursprünglich unter dem Namen Number26 bekannt, erhielt sie 2016 eine Vollbank-Lizenz und fügte ihrem Angebot auch ein Geschäftskonto namens N26 Business hinzu.
Was gefällt uns an N26?
Das N26-Geschäftskonto erfüllt in vielerlei Hinsicht die wichtigsten Versprechen der neuen Digitalbank-Riege: Es ist benutzerfreundlich, unverbindlich und günstig. Ein Konto ist blitzschnell erstellt, die Handhabung ist einfach und Transaktionsgebühren gibt es keine. Wenn Sie den Gratis-Tarif wählen und nur wenige Auszahlungen vornehmen, bezahlen Sie womöglich gar nichts.
Die integrierten Unterkonten, auf die Sie Ihr Geld manuell oder mithilfe smarter Regeln aufteilen können, erleichtern die Verwaltung Ihres Einkommens und Ihrer Ersparnisse. Im Gegensatz zu vielen anderen Online-Banken ist zudem auch die Bargeldeinzahlung möglich (wenn auch etwas teuer).
N26 ist wie viele Digitalbanken fürs Smartphone geschaffen, es gibt aber auch eine intuitive Weboberfläche.
Für wen ist N26 geeignet?
N26 ist vor allem für Freiberufler, Selbstständige und Einzelunternehmer interessant, die auf der Suche nach einer besonders günstigen und unkomplizierten Geschäftskonto-Lösung sind – und zugunsten dieser Vorteile auf den Kundenservice einer klassischen Bank oder den persönlichen Touch einer Filiale verzichten können.
Allerdings kommt N26 auch nur für diese Rechtsformen infrage: Eingetragene Unternehmen und juristische Personen (z. B. UGs, GmbHs, etc.) werden bei N26 bisher nicht als Geschäftskunden akzeptiert.
Was unterscheidet N26 von anderen Banken?
N26 ist eine der günstigsten Digitalbanken aus unserem Test und (neben FYRST) eines von nur zwei Geschäftskonten, das unter gewissen Umständen (z. B. wenige Abhebungen, keine Einzahlungen) sogar komplett kostenlos bleibt.
Was sind Vor- und Nachteile von N26?
Kostenlose und günstige Optionen
N26 ermöglicht Gratis-SEPA-Transaktionen und bietet sogar ein komplett kostenloses Geschäftskonto an.10 Unterkonten mit eigener IBAN
N26 bietet bis zu 10 Unterkonten, genannt Spaces, an, von denen jedes eine eigene IBAN hat.100 % digitale Kontoeröffnung
Die Eröffnung eines Geschäftskontos bei N26 ist komplett digital und in wenigen Minuten abgeschlossen.Automatische Verteilung N26 bietet ein paar smarte Finanztools, mit denen Sie Geld beispielsweise automatisch auf verschiedene Unterkonten verteilen oder für Steuerrücklagen beiseitelegen können.
Nicht für juristische Personen und eingetragene Unternehmen
Aktuell können nur Selbständige, Freiberufler und Einzelunternehmer ein N26-Geschäftskonto eröffnen. Unternehmen wie GmbHs gehen leer aus.Teure Bargeld-Einzahlungen
Bei N26 ist jede Bargeld-Einzahlung kostenpflichtig, und zwar volumenabhängig. Je mehr Sie einzahlen, desto teurer wird es.Keine Auslandsüberweisungen
Bisher ist es nicht möglich, mit einem N26-Geschäftskonto Überweisungen in Fremdwährungen zu tätigen.
Qonto Geschäftskonto: Unser Testsieger für Unternehmen
Qonto* ist ein aus Frankreich stammendes Finanzmanagement-Tool für Selbständige und KMUs, das in Deutschland vor allem seit der Übernahme von Penta bekannt ist. Als Zahlungsinstitut unter der Aufsicht der Banque de France bietet Qonto eine breite Palette an Dienstleistungen, die von herkömmlichen Bankdienstleistungen bis hin zu Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen reichen.
Was gefällt uns an Qonto?
Qonto bietet umfangreiche Zahlungsfunktionen, die längst nicht bei allen Online-Banken angekommen sind – von SEPA-Echtzeitüberweisungen und Lastschriften bis hin zu Überweisungen in Fremdwährungen.
Generell schätzen wir die intuitive Bedienung und den insgesamt runden Funktionsumfang, der auch einige Extras wie Ausgabenmanagement, Rechnungsstellung und Buchhaltung einschließt. Auch der Support hinterließ einen guten Eindruck, denn sowohl telefonisch als auch per E-Mail wurde uns schnell geholfen.
Qonto
Für wen ist Qonto geeignet?
Qonto ist eine gute Wahl für kleine Unternehmen, die bereit sind, für guten Service (vor allem für Online-Bank-Verhältnisse) etwas mehr zu bezahlen als bei den günstigsten Neobanken. Durch den benutzerfreundlichen und transparenten Prozess für Unternehmen in Gründung ist Qonto auch für Gründer interessant.
Was unterscheidet Qonto von anderen Banken?
Der bereits erwähnte Prozess für Firmengründungen hebt Qonto sicherlich von der Konkurrenz ab: Wer gerade dabei ist, zu gründen, und ein Geschäftskonto von Anfang an dabeihaben möchte, wird hier bei der Hand genommen und bekommt alle Schritte transparent kommuniziert.
Großzügiger als die Konkurrenz zeigt sich Qonto bei den Unterkonten: Je nach Tarif sind bis zu 25 Unterkonten mit eigener IBAN möglich, deutlich mehr als bei anderen Banken.
Was sind Vor- und Nachteile von Qonto?
Intuitive Bedienung
Qonto bietet eine klare und benutzerfreundliche Oberfläche sowie eine praktische Smartphone-App.Großer Funktionsumfang
Qonto unterstützt viele klassische Banking-Features (inklusive SEPA-Echtzeitüberweisungen, Überweisungen in Fremdwährungen, Lastschriftverfahren) und einige Extras, wie z. B. Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen.Unterkonten mit eigenen IBANs
Je nach Tarif können bis zu 25 Unterkonten mit eigenen IBANs eingerichtet werden.Guter Prozess für Neugründungen
Der Gründungsprozess ist gut strukturiert und transparent, was die Einrichtung erleichtert.
Vergleichsweise teuer
Durch die kostenpflichtigen Buchungen und monatliche Grundgebühren ist Qonto ist teurer als viele andere Digitalbanken.Keine Bargeldeinzahlung
Bargeldeinzahlungen sind bei Qonto nicht möglich.Keine Kreditkarte
Qonto bietet bisher nur MasterCard-Debitkarten an, eine Kreditkarte ist nicht dabei.
Commerzbank Geschäftskonto: Unser Filialbank-Testsieger
Genug Fintech, zurück zur Filiale: Die Commerzbank* ist mit einer Bilanzsumme von 497 Milliarden Euro eine der größten Banken Deutschlands, die in ihrem riesigen Portfolio an Finanzdienstleistungen natürlich auch ein Geschäftskonto bereithält. Sie ist Mitglied der Cash Group, eines deutschlandweiten Geldautomatenverbunds, zu dem auch die Deutsche Bank, die Postbank und die HypoVereinsbank gehören.
Was gefällt uns am Geschäftskonto der Commerzbank?
Klassische Filialbanken ziehen mit etwas Ballast in den Kampf mit den neuen Fintech-Konkurrenten: Das Vertrauen in die Banking-Landschaft ist ohnehin nicht groß, und gerade im Online-Banking-Bereich können auch die Digitalangebote der Traditionsbanken mit den intuitiven Lösungen der jungen Mitbewerber nicht mithalten. Doch es gibt auch Vorteile von Filialbanken, wie z. B. ihre ausgeprägten Filialnetze.
Die Commerzbank verbindet beide Bereiche relativ erfolgreich, und überzeugt mit einer schnellen Einrichtung, einfachen Bedienung und unkomplizierten Ein- und Auszahlungen in ganz Deutschland.
Auf der Suche nach der nächsten Filiale? Die Commerzbank-Filialsuche liefert Unterstützung.
Für wen ist das Commerzbank-Geschäftskonto geeignet?
Wenn Sie ein klassisches Geschäftskonto bei einer etablierten Filialbank suchen, zählt die Commerzbank zu den besseren Optionen auf dem Markt. Sie kombiniert ein großes Angebot an Banking-Funktionen und ein solides Filial- und Automatennetz mit einer flotten Online-Banking-Oberfläche. Exzellenten Kundenservice sollten Sie aber nicht erwarten.
Was unterscheidet die Commerzbank von anderen Banken?
Von Digitalbanken kann sich die Commerzbank vor allem durch den großen Funktionsumfang abheben: Sie deckt auch viele Features ab, die in der Welt der Neobanken bisher vernachlässigt werden – von internationalen Überweisungen in Fremdwährungen bis zum Lastschrifteinzug bei Kunden. Dazu kommt eine 450 Filialen und 6.000 Geldautomaten starke Infrastruktur.
Was sind Vor- und Nachteile der Commerzbank?
450 Filialen und 6.000 Geldautomaten
Als Commerzbank-Kunde profitieren Sie vom deutschlandweiten Filialnetz der Bank und dem Zugriff auf Geldautomaten der Cash Group.Großer Umfang an Banking-Funktionen
Der Funktionsumfang, was klassische Finanz- und Banking-Features angeht, ist bei der Commerzbank deutlich größer als bei der Online-Konkurrenz. Sogar der Lastschrifteinzug bei Kunden wird abgedeckt.Benutzerfreundliches Online-Banking
Die Commerzbank geht beim Online-Banking mit der Zeit und punktet mit einem intuitiven Online-Portal.
Immer weniger Filialen
Vor wenigen Jahren hatte die Commerzbank noch 800 Filialen – heute sind es nur noch 450.Hohe Kosten
Das Geschäftskonto der Commerzbank ist vergleichsweise teuer. Jede Ein- und Auszahlung ist kostenpflichtig, ein Gratis-Kontingent gibt es nicht.Enttäuschender Support
Wir hatten beim Support mit langen Wartezeiten zu kämpfen – und vielen anderen Kunden scheint es ähnlich zu ergehen.
Deutsche Bank Geschäftskonto: Gut für größere Unternehmen
Die Deutsche Bank* ist eine international agierende Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Als größtes Kreditinstitut Deutschlands (Bilanzsumme: ca. 1.300 Milliarden €) bietet sie ein breites Spektrum an Bankdienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden, darunter natürlich auch ein Geschäftskonto.
Was gefällt uns am Geschäftskonto der Deutschen Bank?
Die Deutsche Bank punktet in Sachen Umfang. Sie bietet zahlreiche Dienstleistungen, inklusive Auslandsüberweisungen, Kreditkarten, Bargeldeinzahlungen und Firmenlastschriften, die von Online-Banken noch häufig vernachlässigt werden. Zudem ist ihre Smartphone-App modern und benutzerfreundlich gestaltet, was das mobile Banking erleichtert.
Das Geschäftskonto der Deutschen Bank ist für mittlere und größere Unternehmen interessanter.
Für wen ist das Deutsche Bank-Geschäftskonto geeignet?
Hauptzielgruppe des Deutsche Bank-Geschäftskontos sind mittlere und große Unternehmen, die Wert auf umfangreiche Banking-Services und persönliche Betreuung legen.
Dabei findet so ziemlich jede Unternehmensform beim Geschäftskonto der Deutschen Bank Unterkunft: Neben Selbstständigen und Freiberuflern werden auch AGs, GmbHs, UGs, GbRs, OHGs, PartGs, eGs oder KGs unterstützt. Auch Unternehmen in Gründung, die noch nicht im Handelsregister eingetragen sind, akzeptiert die Deutsche Bank.
Was unterscheidet die Deutsche Bank von anderen Banken?
Im Gegensatz zu den meisten Digitalbanken bietet die Deutsche Bank nahezu jede erdenkliche klassische Banking-Funktion und einige praktische Extras, wie z. B. den Finanzplaner, der Ihre Ein- und Ausgaben visualisiert. Wer gerne vorausplant und mit detaillierten Insights besser sparen kann, bekommt bei der Deutschen Bank viel geboten.
Ein weiteres Plus im Vergleich zur Neobank-Konkurrenz ist das große Filialnetz, sowohl im In- als auch im Ausland.
Was sind Vor- und Nachteile der Deutschen Bank?
Vielseitige Services
Das Geschäftskonto der Deutschen Bank deckt alle wichtigen Banking-Funktionen ab.Preislich solide bei vielen Transaktionen
Die Deutsche Bank ist etwas teurer als viele andere Banken, doch durch die relativ günstigen Buchungen im höchsten Tarif kann sie für Kunden, die viele Transaktionen durchführen, auch preislich attraktiv sein.Intuitive Smartphone-App
Im Browser gibt sich die Deutsche Bank etwas altmodisch, doch ihre Smartphone-App ist modern und intuitiv.
Teurer Einstiegspreis
Sie führen nur wenige Buchungen durch und benötigen die meisten Funktionen der Deutschen Bank gar nicht? Bei anderen Banken sind Sie deutlich günstiger unterwegs.Schwacher Support
Leider waren wir vom Support der Deutschen Bank enttäuscht, der träge – wenn überhaupt – reagierte. Vielen anderen Kunden scheint es ähnlich zu ergehen.
Holvi: Intuitive Online-Bank mit Rechnungs- und Buchhaltungs-Features
Holvi* ist ein in Finnland ansässiges Finanzdienstleistungsunternehmen, das speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen, Freiberuflern und Kleinunternehmern zugeschnitten ist.
Als lizenziertes Zahlungsinstitut bietet Holvi eine Online-Plattform für Banking-Funktionen und andere Finanzdienstleistungen, ohne Kundeneinlagen direkt zu halten. Jene werden getrennt vom eigenen Kapital bei europäischen Kreditinstituten verwaltet, wo die standardmäßige europäische Einlagensicherung von 100.000 € gilt.
Was gefällt uns an Holvi?
Holvi bietet intuitives Online-Banking, sowohl im Web als auch in der mobilen App, und ein paar praktische Extra-Funktionen in den Bereichen Rechnungen und Buchhaltung. Alle Tarife bieten ein monatliches Gratis-Überweisungskontingent von 500.
Holvi unterstützt auch Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen.
Für wen ist Holvi geeignet?
Das Geschäftskonto von Holvi am besten für kleinere Unternehmen und Selbstständige geeignet, die ein einfaches, agiles Banking-Erlebnis suchen und Wert auf zusätzliche Funktionen wie integrierte Buchhaltungs- und Rechnungstools legen.
Was unterscheidet Holvi von anderen Banken?
Holvi liefert eine runde Benutzererfahrung: Die Kontoeröffnung ist unkompliziert und findet komplett digital statt und das Online-Banking ist intuitiv verpackt, sowohl im Web-Portal als auch in der App. Bei Überweisungen gibt sich Holvi mit einem Gratis-Kontingent von 500 vergleichsweise großzügig.
Was sind Vor- und Nachteile von Holvi?
Intuitives Online-Banking
Holvi punktet mit einem benutzerfreundlichen Interface, im Browser und am Smartphone.Rechnungs- und Buchhaltungs-Features inklusive
Sie können im Holvi-Dashboard auch Rechnungen schreiben und Ihre Buchhaltung verwalten.500 SEPA-Überweisungen monatlich kostenlos
In allen Tarifen gibt es ein monatliches Gratis-Buchungskontingent von 500.
Vergleichsweise teuer
Durch den relativ hohen Grundpreis und die volumenabhängigen Gebühren ist Holvi im Vergleich mit anderen Lösungen in vielen Nutzungsszenarien recht teuer.Fehlende Unterkonten
Sie können bei Holvi keine Unterkonten erstellen, um die Verwaltung Ihrer Finanzen zu vereinfachen.Fehlende Standard-Funktionen
Einige Standard-Features (z. B. Auslands- und Echtzeitüberweisungen, Bargeldeinzahlung) werden von Holvi bisher nicht unterstützt.
Alternativen
Das perfekte Geschäftskonto für Ihre Bedürfnisse war unter den vorgestellten Lösungen noch nicht dabei? Natürlich könnten Sie auch bei einem Anbieter fündig werden, der es nicht in unsere Top 5 geschafft hat. Im Folgenden stellen wir die restlichen, von uns getesteten Lösungen kurz vor:
Finom
An Finom* gefällt uns die flotte, fürs Smartphone optimierte Benutzeroberfläche. Darin finden Sie viele praktische Neobank-Funktionen, wie z. B. Unterkonten mit eigenen IBANs. Solo-Freelancer profitieren zudem von einem Gratis-Tarif.
Insgesamt macht Finom aber nicht genug, um sich von anderen Lösungen abzugrenzen, und viele Standard-Funktionen (z. B. SWIFT-Überweisungen, Bargeldeinzahlungen, Kreditkarten) fehlen.
FYRST
FYRST* kombiniert Elemente einer Filialbank mit Fintech-Innovation, was in mancher Hinsicht gut gelingt: Die Gebühren halten sich in Grenzen, Überweisungen und andere Banking-Funktionen gehen im intuitiven Interface leicht von der Hand und Bargeldaus- und -einzahlungen sind durch das große Filialnetz ein Kinderspiel. Schade ist, dass Unterkonten extra kosten – und auch vom Kundensupport waren wir enttäuscht.
bunq
bunq* gefällt mit bis zu 25 Unterkonten und praktischen Extras wie der automatischen Sortierung eingehender Zahlungen. Dank der Partnerschaft mit viacash werden sogar Bargeldeinzahlungen unterstützt. Mängel gibt es auch hier beim Support, denn der ist bei bunq einfach nicht schnell und zuverlässig genug. Zudem ist die Online-Bank vergleichsweise teuer.
Kontist
Kontist* bietet interessante Steuer-Features wie die automatische Steuerbereinigung, die Ihnen dabei hilft, Netto- und Bruttoeinkünfte im Geschäftskonto automatisch voneinander zu trennen. Dafür fehlen viele Basics, beispielsweise Unterkonten, Bargeldeinzahlungen oder Überweisungen in Fremdwährungen, und sonderlich günstig ist Kontist auch nicht.
Gesamtergebnis
Hier finden Sie unser Gesamtranking der von uns getesteten Geschäftskonto-Lösungen mit Links zu ausführlichen Testberichten jedes Anbieters:
Ratgeber: So finden Sie das richtige Geschäftskonto
Jedes Unternehmen ist anders, dementsprechend variieren auch die Anforderungen an ein Geschäftskonto erheblich. Zu den in der Regel wichtigsten Kriterien zählen ein guter Preis, viele Banking-Funktionen, eine einfache Bedienung und hilfreicher Support. Wie Sie diese Kriterien gewichten, hängt jedoch von Ihren persönlichen Vorlieben und den Anforderungen Ihres Unternehmens ab.
In den kommenden Abschnitten stellen wir Ihnen unsere Testkriterien kurz vor und verraten, auf welche Aspekte wir bei der Notenvergabe besonders geachtet haben.
Kontoeröffnung & Bedienung
Banking muss heutzutage schnell gehen – das gilt schon für die Eröffnung eines Geschäftskontos. Gerade die agilen Digitalbanken machen vor, wie unkompliziert eine Kontoeröffnung sein kann.
Bei N26 oder Kontist dauert die Registrierung beispielsweise nur wenige Minuten. Sie müssen nur die erforderlichen Informationen (persönliche Daten, Wohnsitz, Handynummer und Angaben zur Steuersituation) eingeben und im Anschluss per Video-Ident-Verfahren Ihre Identität bestätigen.
In unserem Test war die Kontoeröffnung bei N26 in Minutenschnelle abgeschlossen.
Fintechs sind in dieser Hinsicht besonders fortschrittlich, doch auch die Filialbanken haben die Bequemlichkeits-Revolution nicht verschlafen. Bei der Commerzbank beispielsweise ist die Einrichtung mit Video-Ident unkompliziert, während die Postbank die Identitätsbestätigung von Zuhause immerhin Freiberuflern und Gewerbetreibenden, die ein Einzelkonto aufmachen, zur Verfügung stellt.
Browser + Smartphone
Die Bedienung der Geschäftskonten unterteilt sich in der Regel in eine Web-Plattform und eine Begleit-App fürs Smartphone. Bei beiden legen wir besonderen Wert auf eine intuitive Steuerung der wesentlichen Banking-Funktionen. Nach dem Login sollte man als Kunde stets die aktuellen Kontobewegungen und Kontodetails im Blick haben und schnell zu grundlegenden Features wie der Überweisungen finden.
Das Web-Interface von Holvi zeigt, wie sich viele Funktionen intuitiv verpacken lassen. Das Startfenster visualisiert den Cashflow mit einer Grafik und zeigt stets die wichtigsten Kontoinformationen, ein Hauptmenü listet alle wesentlichen Funktionen auf und für neue Überweisungen gibt es einen Extra-Button in zentraler Position.
Im Home-Bereich von Holvi sehen Sie Ihre finanzielle Situation und aktuelle Kontobewegungen auf einen Blick.
Eine gute Smartphone-App sollte die meisten Funktionen vom Web-Banking auf ein intuitives mobiles Interface übertragen.
Umfangreiche Banking-Tätigkeiten werden die wenigsten Nutzer am Handy vornehmen, doch einfache Überweisungen, neue Daueraufträge oder Prüfungen von Transaktionen sollte man problemlos unterwegs durchführen können. Gleichzeitig sollte die Smartphone-App auch als 2FA-Tool dienen, mit der Sie Logins oder Transaktionen bestätigen.
Gut gefällt uns beispielsweise die N26-App, die alles Wesentliche benutzerfreundlich verpackt:
In der Smartphone-App von N26 können Sie Geld mit dem Finger von einem Unterkonto zum anderen schieben.
Insgesamt weht der Wind in Richtung Simplizität: Das Geschäftskonto von heute sollte schnell eröffnet und unkompliziert in der Bedienung sein. Digitalbanken und Fintech-Unternehmen haben hier die Nase vorn, aber auch klassische Filialbanken holen mit überarbeiteten Web-Portalen und Smartphone-Apps auf.
Banking & Funktionen
Bei den Funktionen ist zunächst wesentlich, ob Sie es mit einer Filialbank zu tun haben oder nicht. Denn viel Grundlegendes, wie z. B. die Einzahlung von Bargeld, ist bei Banken mit Filialen wesentlich einfacher.
Wie groß ist das Filialnetz?
Bei den Filialbanken interessiert uns natürlich die Stärke des Filialnetzes: Die Deutsche Bank hat beispielsweise bundesweit rund 400 Filialen, die Commerzbank 450, doch beide stocken diese Anzahl mit einer Mitgliedschaft im Cash Group-Zusammenschluss auf. So können Kunden an allen tausenden Geldautomaten der Gruppe kostenlos Bargeld aus- und einzahlen.
Viele Banken haben einen praktischen Filialfinder, der die nächsten Filialen oder Geldautomaten aufzeigt:
Der Filialfinder der Deutschen Bank.
Bargeld-Einzahlungen: ja oder nein?
Die Bargeld-Einzahlung ist bei digitalen Banken oft etwas komplizierter, oder – wie z. B. bei Finom, Kontist, Qonto oder Holvi – überhaupt nicht möglich. Manche Online-Banken regeln die Einzahlung hingegen durch externe Partnerschaften: Bei bunq können Sie beispielsweise über viacash an dm- oder Rossmann-Filialen Geld einzahlen, bei N26 geht es über Cash26.
Debit- und Kreditkarten
Unterschiede zwischen den verschiedenen Geschäftskonten gibt es auch bei der Vergabe von EC- und Kreditkarten. Erstere sind in der Regel kostenlos bzw. im Grundpreis inbegriffen, während Kreditkarten bei manchen Banken kostenpflichtig dazugebucht werden müssen.
Einige Anbieter, beispielsweise Kontist, bieten kostenlos eine „digitale“ Karte an, die etwa für Online-Einkäufe alle Funktionen einer echten Kreditkarte erfüllt. Jene ist meist in der Smartphone-App hinterlegt, wo auch Schnellzahlungs-Features wie Google oder Apple Pay eingebunden werden können.
Die Kartenverwaltung bei Kontist.
Zahlungen und Überweisungen
Reguläre SEPA-Überweisungen müssen natürlich alle Banken anbieten. Zu den erweiterten Funktionen, nach denen wir bei Geschäftskonten Ausschau halten, zählen aber auch Auslandsüberweisungen oder die Möglichkeit, Geld per Lastschrifteinzug direkt beim Kunden einzuziehen. Generell haben dabei die Traditionsbanken noch die Nase vorn, die hier selten Steine in den Weg legen.
Viele Digitalbanken, auch unser Testsieger N26, ermöglichen weder Überweisungen in Fremdwährungen noch Lastschriften. Andere Fintech-Konkurrenten holen immerhin auf – bei FYRST sind Auslandsüberweisungen beispielsweise kein Problem, bei bunq geht es per Umweg über Wise.
Bei vielen Digitalbanken sind Überweisungen in Fremdwährungen nicht möglich – bei FYRST schon.
Weitere Features
Neben den Standard-Funktionen bieten viele Geschäftskonten diverse Bonus-Features, die Freiberuflern und Unternehmen etwa die Buchhaltung, Rechnungsstellung oder andere unternehmerische Tätigkeiten erleichtern.
Hier sind Digitalbanken meist etwas weiter und binden solche Sonderfunktionen nahtlos in ihre Benutzeroberflächen ein. Was solche Extras angeht, müssen viele klassische Banken noch aufholen.
Bei Finom können Sie sogar am Smartphone Rechnungen schreiben.
Manche Anbieter heben sich mit besonderen Features weiter ab. Kontist beispielsweise bietet im Premium-Tarif eine smarte Steuerberechnung, die in Echtzeit die Steueranteile jeder eingehenden Transaktion berechnet und automatisch an die entsprechenden Unterkonten weiterleitet. So haben Sie auch als Freiberufler die Sicherheit, nur Ihren Nettoverdienst auf dem Hauptkonto zu sehen.
Kontist hilft Selbständigen dabei, Brutto und Netto sofort zu trennen.
Bei manchen Geschäftskonten ist es auch möglich, mehrere Account-Nutzer anzulegen. So erteilen Sie Mitarbeitern oder Ihrem Steuerberater direkt Zugriffsrechte auf Ihr Konto, was die Verwaltung und Buchhaltung weiter vereinfacht. Bei Digitalbanken ist die Einbindung externer Software, wie sevDesk, lexoffice oder Debitoor, zudem meist besonders einfach.
Je mehr, desto besser
Grundsätzlich gilt: Je mehr Features ein Geschäftskonto abdeckt, desto besser bewerten wir es. Die Gewichtung der Funktionen kann sich aber von Nutzer zu Nutzer unterscheiden.
Die Bareinzahlung ist für manche Kunden nicht relevant, für andere ein Ausschlusskriterium. Digitalbanken können fehlende Grundfunktionen mit intuitiven Buchhaltungs-Features ausgleichen, doch manche Kunden können auf Auslandsüberweisungen oder Lastschrift nicht verzichten. Wichtiger als die Endnote ist deshalb die Zusammensetzung der individuellen Kontofunktionen.
Konditionen & Gebühren
Bei den Konditionen und Gebühren berücksichtigen wir zunächst, welche Rechtsformen unterstützt werden.
Manche Banken sind hier recht streng: Das Geschäftskonto der N26 richtet sich beispielsweise nur an Freiberufler, Selbstständige und Einzelunternehmer. Andere Anbieter und besonders klassische Filialbanken hingegen unterstützen so ziemlich jede Rechtsform. Wichtig ist auch, ob Unternehmen in Gründung, deren Eintrag ins Handelsregister noch auf sich warten lässt, willkommen sind.
Anschließend sehen wir uns die konkreten Preise der verschiedenen Tarife an. Manche Geschäftskonten haben nur einen Tarif, bei anderen gibt es unterschiedliche Pakete. Manche sind überwiegend kostenlos, andere haben monatliche Grundgebühren. Auch die Kosten und Limits für Transaktionen, Ein- und Auszahlungen, Kreditkarten oder Auslandsüberweisungen unterscheiden sich von Bank zu Bank und Tarif zu Tarif.
Monatliche Kosten in der Praxis
Weil diese Tarif-Vielfalt direkte Vergleiche erschwert, illustrieren wir die monatlichen Kosten in der Praxis mit einem Tarif-Vergleich. Dabei berechnen wir den jeweils günstigsten Tarif jeder Bank in drei Nutzungs-Szenarien und vergleichen ihn mit den Äquivalenten anderer Banken. Bei den Nutzungs-Szenarien handelt es sich um:
Szenario „Klein“: wenige Buchungen und wenig Bargeldtransaktionen (für Freiberufler besonders typisch)
Szenario „Groß“: viele Buchungen, aber wenig Bargeldtransaktionen (z. B. Online-Shops)
Szenario „Cash“: viele Ein- und Auszahlungen (z. B. Einzelhändler)
Hier finden Sie das Gesamtergebnis der Anbieter aus unserem Test. Klicken Sie oben aufs jeweilige Szenario, um die Anbieter nach ihren Preisen zu sortieren.
Szenario Klein ▾ | Szenario Groß | Szenario Cash | |
---|---|---|---|
Wise | 0,00 € | 27,75 € | - |
N26 | 0,00 € | 4,00 € | 164,00 € |
Fyrst | 0,00 € | 84,00 € | 72,00 € |
Finom | 4,00 € | 130,90 € | - |
Kontist | 10,00 € | 158,50 € | - |
bunq | 15,47 € | 141,94 € | 279,89 € |
Postbank | 16,90 € | 116,90 € | 86,90 € |
Vivid | 17,00 € | 104,00 € | - |
Qonto | 23,00 € | 254,00 € | - |
Deutsche Bank | 25,40 € | 94,90 € | 80,90 € |
Commerzbank | 25,90 € | 184,90 € | 97,56 € |
Revolut | 29,00 € | 129,00 € | - |
Holvi | 34,00 € | 190,00 € | - |
Die Endnote hängt von der Höhe der Preise und Gebühren und der Verfügbarkeit der Einzahlung ab. Hier zählt jedoch vor allem Ihr individuelles Nutzerprofil. Mit unserem Preisrechner können Sie ausrechnen, wie viel Sie je nach Nutzung bei jedem Anbieter bezahlen müssen.
Service & Support
Beim Support legen wir Wert auf einen hochwertigen und einfach zu findenden Hilfebereich mit Suchfunktion und umfangreichen Hilfethemen. Gut gefällt uns beispielsweise der Hilfebereich von Qonto, wo mehr als 200 logisch gegliederte und mit Screenshots und Hyperlinks ausgestattete Hilfeartikel warten.
Gleichzeitig sollten Support-Mitarbeitende einfach zu erreichen sein. Die meisten Banken bieten Telefon- und E-Mail-Support, Pluspunkte gibt es für eine Live-Chat-Option. Auch hier war Qonto in unserem Test vorbildlich: Sowohl am Telefon als auch über den Live-Chat wurden wir in Minutenschnelle zu Mitarbeitenden durchgestellt, die sich um unsere Fragen kümmerten.
Der Support-Bereich von Qonto.
Generell haben digitale Banken beim Support den Nachteil, dass der Gang in die Filiale keine Option ist. In unseren Rezensionen reagierten auch einige Online-Banken per E-Mail, Chat und Telefon schnell auf unsere Anliegen, doch gerade bei dringenden Problemen könnte der Bonus einer persönlichen Kontaktperson ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit geben.
Um ein besseres Gefühl für die Support-Qualität einer Bank zu erhalten, lohnt sich ein Blick in die Kundenrezensionen auf Portalen wie Trustpilot: Hier berichten viele Kunden von ihren Erfahrungen – positiv wie negativ.
Fazit
Das Angebot an Geschäftskonten ist groß und unterteilt sich grob in „alte“ Filial-/ Traditionsbanken und „junge“ Fintech-Unternehmen und Digitalbanken. Die Übergänge sind dabei allerdings fließend, denn auch „alte“ Banken haben mittlerweile intuitive Web-Portale und Smartphone-Apps, während auch Digitalbanken Möglichkeiten der Einzahlung und andere Banking-Funktionen bieten.
Welches Geschäftskonto das Richtige für Sie ist, hängt im Wesentlichen von vier Kriterien ab: Bedienung, Funktionen, Preis und Support. Unsere Testsieger haben uns anhand dieser Kriterien am meisten überzeugt, doch der optimale Anbieter für Ihre individuellen Wünsche und Ihre Nutzungsweise könnte sich auch abseits des Siegertreppchens finden. Unser großer Geschäftskonto-Vergleich hilft Ihnen dabei, das richtige Konto für Ihren Bedarf zu ausfindig zu machen.
Häufige Fragen & Antworten
Ein Geschäftskonto ist ein Girokonto für Unternehmen, Freiberufler und Selbstständige, das ausschließlich für die Abwicklung des geschäftlichen Zahlungsverkehrs genutzt wird. Geschäftskonten werden sowohl von klassischen Filialbanken, als auch von Digitalbanken und Fintech-Unternehmen angeboten. Gerade Letztere profilieren sich mit vielen Extra-Funktionen, etwa zur Buchhaltung oder der Rechnungserstellung.
Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG, eG, eV, KGaA) sind dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Für Einzelunternehmer oder Selbstständige ist es hingegen optional. Weil sich herkömmliche Konten ihren konkreten Bedürfnissen oft nur schwer anpassen lassen und Geschäftskonten viele unternehmerische Tätigkeiten vereinfachen, und deshalb auch Zeit und Geld sparen, lohnen sie sich auch ohne Verpflichtung.
Wir haben einige der bekanntesten Geschäftskonten getestet und anhand der vier Kriterien „Bedienung“, „Funktionen“, „Kosten“ und „Support“ drei Testsieger gekürt. Das beste Konto für Freiberufler kommt von N26, unser Testsieger für Unternehmen ist Qonto, das beste Konto einer Filialbank gibt es bei der Commerzbank.
Wie viel Sie monatlich für Ihr Geschäftskonto bezahlen, hängt von verschiedenen Gebühren ab: Grundgebühr, Anzahl der Buchungen, Bargeldaus- und -einzahlungen und mehr. Manche Konten sind völlig kostenlos, andere kosten bis zu Hunderte Euros pro Monat. Mit unserem Preisrechner können Sie die Preise der Anbieter für verschiedene Nutzungsszenarien einfach berechnen.