VPN-Verbindung: Was ist das, wie funktioniert es und was bringt es Ihnen?
Fast ganz Deutschland ist online. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren 2021 94 % der Deutschen im Internet unterwegs und 80 % shoppten auch online – Tendenz steigend. Immer mehr geschäftliche Transaktionen wie Bankgeschäfte oder Einkäufe verlagern sich ins Netz. Somit landen immer mehr hochsensible Daten im Internet, die Hacker und andere neugierige Drittparteien wie magisch anziehen.
Die Risiken von Datenklau und Spionage sind im Online-Alltag allgegenwärtig. Wirkungsvollen Schutz vor diesen und vielen anderen Bedrohungen bietet eine VPN-Verbindung. Doch was ist das überhaupt, wie funktioniert die Technologie und was bringt sie Ihnen konkret?
Was versteht man unter einem VPN?
VPN ist die Abkürzung für „Virtuelles Privates Netzwerk“ (Englisch: „Virtual Private Network“). Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Ihren kompletten Datenverkehr verschlüsselt. Selbst wenn jemand Ihre Daten abfangen sollte, dann sind sie für denjenigen nur sinnloser Kauderwelsch. Ohne den Encryption Key, den Verschlüsselungsschlüssel, würde ein Computer Millionen von Jahre brauchen, um die Daten zu entschlüsseln.
Das VPN-Prinzip
Wenn Sie eine VPN-Verbindung herstellen, dann verbinden Sie sich mit einem Remote Server Ihres VPN-Anbieters. Dabei bekommen Sie eine andere IP-Adresse zugewiesen, die mit dem lokalen Standort des Servers übereinstimmt. Damit ändert sich Ihre Online-Identität, denn für Drittparteien sieht es so aus, als ob Ihr tatsächlicher Standort ein ganz anderer ist.
Wie funktioniert ein VPN?
In diesem Abschnitt erklären wir Ihnen, wie ein VPN grundsätzlich funktioniert, welche VPN-Arten es gibt und wie Ihre Daten mit unterschiedlichen Protokollen verschlüsselt werden.
Grundlegende Funktionsweise
Wenn eine VPN-Verbindung zwischen Ihrem Endgerät und dem VPN-Server Ihres Anbieters zustande gekommen ist, dann wird mit Ihrem Datenverkehr wie folgt widerfahren:
- 1.
Zunächst wird der Datenverkehr auf Ihrem Rechner verschlüsselt und an den VPN-Server geschickt.
- 2.
Im nächsten Schritt entschlüsselt der VPN-Server die Daten wieder.
- 3.
Der VPN Server leitet Ihre Anfrage an den eigentlichen Zielserver weiter.
- 4.
Der Zielserver antwortet dem VPN-Server.
- 5.
Der VPN-Server verschlüsselt die Daten und schickt sie an Ihren Rechner.
- 6.
Auf Ihrem Endgerät werden die Daten wieder entschlüsselt.
Welche VPN-Arten gibt es?
Das Remote-Access-VPN oder SSL-VPN wird häufig von Unternehmen eingesetzt, damit die Mitarbeitenden bei bestehendem Internetzugang von überall aus Zugriff auf das geschützte Firmennetzwerk und all seine Ressourcen bekommen. Nutzer können sich ganz einfach über einen beliebigen Webbrowser mit einem SSL-VPN verbinden.
Das Site-to-Site-VPN wird hauptsächlich in großen Konzernen verwendet. Hierbei bekommen Nutzer an speziellen Standorten Zugriff auf die Netzwerke von anderen Standorten. Auf diese Weise werden alle Standorte miteinander vernetzt, sodass für alle relevanten Parteien der Zugriff auf die konzerneigenen Informationen und Ressourcen auf sehr sichere Art und Weise möglich wird.
Die Mehrzahl der VPNs für Privatmenschen sind Persönliche VPNs. Sie ähneln SSL-VPNs, aber man stellt hier keine Verbindung zu einem bereits geschützten Netzwerk wie dem Firmennetzwerk her. Stattdessen verbindet man sich mit dem Server seines VPN-Anbieters.
VPN-Protokolle
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Ihr Endgerät mit dem VPN-Server Ihres Anbieters verbindet. Hier kommen verschiedene Protokolle zur Verschlüsselung zum Einsatz, die für unterschiedliche Ansprüche entwickelt worden sind und über die Geschwindigkeit und Leistung der Verbindung entscheiden. Es gibt viele unterschiedliche VPN-Protokolle, von denen wir Ihnen nun die gängigsten vorstellen:
OpenVPN: OpenVPN ist das derzeit populärste Protokoll, weil es hohe Verschlüsselungsstandards mit exzellenter Performance kombiniert. Da es sich hierbei um eine Open-Source-Lösung handelt, kann der Quellcode von jedem eingesehen werden.
L2TP/IPsec: L2TP, das Layer 2 Tunnel Protocol, hat keine eigene Verschlüsselung, sodass es nur mit IPsec zusammen eingesetzt wird. Das Protokoll ist sicher und zugleich schnell eingerichtet, aber die Verbindungsgeschwindigkeit ist ein wenig geringer als bei anderen VPN-Protokollen.
PPTP: Das Point-to-Point Tunneling Protocol von Microsoft zeichnet sich durch seine Schnelligkeit und eine einfache Einrichtung aus. PPTP hat jedoch einige Sicherheitslücken, die unter anderem durch die NSA (den Auslandsgeheimdienst der USA) gezielt genutzt werden. Selbst Microsoft rät dazu, PPTP nicht mehr zu nutzen.
IKEv2: Das Kürzel steht für Internet Key Exchange Version 2, das auf IPsec beruht. Das Protokoll punktet mit Schnelligkeit, Sicherheit und Kompatibilität zu allen populären Betriebssystemen. Die Einrichtung auf dem Server ist jedoch mit ein paar Herausforderungen verbunden.
Wireguard: Wireguard ist das neuste VPN-Protokoll und schon jetzt sehr beliebt. Wie OpenVPN ist es Open Source und es überzeugt mit Geschwindigkeit, Stabilität und hoher Sicherheit. Es befindet sich jedoch noch in der Entwicklungsphase und hat daher noch einige Schwachstellen, die erst behoben werden müssen.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Protokollen finden Sie im EXPERTE.de-Artikel VPN-Protokolle – eine ausführliche Übersicht.
Der Sinn und Zweck von Verschlüsselung
Im Normalfall wird der Datenverkehr im Internet nicht verschlüsselt. Wenn Sie beispielsweise die URL einer Website aufrufen, dann landen die Daten zunächst auf dem Server Ihres Internet Service Providers (ISP). Nutzen Sie hingegen ein öffentliches WLAN, beispielsweise im Café oder der Bahn, dann läuft der Datenverkehr über den Server des Hotspot-Anbieters. Damit gehen einige Risiken einher:
Datenklau
Wenn Sie gerne online in frei zugänglichen Netzwerken ohne VPN unterwegs sind, machen Sie sich zu einem leichteren Ziel für Hacker. Die Konsequenzen konnten drastisch sein: von Identitätsdiebstahl bis Rufmord; von Erpressungsversuchen bis hin zu geleerten Konten. Wenn Sie hingegen ein VPN nutzen, wird Ihr kompletter Datenverkehr verschlüsselt, was Sie quasi unsichtbar für Angreifer macht.
Was Sie noch über das Thema Datendiebstahl wissen müssen und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie in unserem EXPERTE.de-Ratgeber.
Tracking
Neben Cyber-Kriminellen interessieren sich noch viele weitere Drittparteien für ihre Daten, die einen ganz genauen Blick auf Ihre Online-Aktivitäten werfen. Alles, was Sie online tun, wird festgehalten und auf vielfältige Art und Weise analysiert.
Ihr ISP sammelt und protokolliert all Ihre Daten und verkauft sie ggf. an Konzerne und den Staat. Es besteht zudem immer die Gefahr, dass Ihre Daten von Hackern erbeutet werden. Konzerne wie Google oder Twitter machen Milliardenumsätze mit Werbung. Sie sammeln Ihre Daten und handeln damit. Sie erstellen sogar Nutzerprofile, die intime Details von Ihnen verraten.
Der Staat erfasst beispielsweise biometrische und Bewegungsdaten seiner Bürger, was gerade in Corona-Pandemie eine immer wichtigere Rolle gespielt hat. Noch mehrere Schritte weiter gehen Diktaturen wie China, Nordkorea oder die Türkei, die unerwünschte Inhalte ohne Pardon zensieren.
Weitere Informationen zum Thema Tracking finden Sie in unserem Artikel Tracking im Internet: So werden Sie verfolgt.
Mit einer VPN-Verbindung kann Ihr Internet Service Provider nicht mehr feststellen, wonach Sie im Netz suchen, welche Seiten Sie besuchen und wie oft Sie das tun. Sie schützen sich zudem in gewissem Rahmen vor Tracking, da Sie mit einer fremden IP im Netz unterwegs sind. Sie gibt einen falschen Standort vor, der eine korrekte Lokalisierung unmöglich macht.
Es gibt noch viele weitere Mittel und Wege, wie Sie sich vor Tracking schützen können. Wir haben die Wichtigsten für Sie zusammengestellt.
Firmennetzwerke
Im Zuge der Corona-Pandemie arbeiteten Millionen Menschen von einem Tag auf den anderen plötzlich im Homeoffice. Aus Sicherheitsgründen sind Firmennetzwerke nur über das eigene Intranet erreichbar. Mit einem VPN-Tunnel kann man eine sichere Verbindung zu diesem Intranet herstellen. Die Daten werden zudem beim Transfer verschlüsselt, sodass das Risiko eines Datenlecks eher als gering einzustufen ist.
Geoblocking umgehen
Wenn Sie im Ausland Mediatheken wie die des ZDF besuchen möchten, kann es sein, dass Ihr Zugriff aus lizenzrechtlichen Gründen blockiert wird. Diese Ländersperren kommen beispielsweise auch dann zum Einsatz, wenn Sie von Deutschland aus auf ausländische Inhalte von Streaming-Anbietern wie Netflix oder Disney+ zugreifen möchten.
Geoblocking wird auch dazu eingesetzt, um Websites für Besucher aus bestimmten Ländern zu sperren oder um die Seiten eines Online-Shops gleich in der Sprache des Besuchers zu laden. Manche Shops bieten ihre Produkte zudem in manchen Ländern günstiger an als in anderen.
Ein VPN ist die einfachste Lösung, um diese Ländersperren zu umgehen. Wenn Sie außerhalb der EU sind und wie zu Hause streamen wollen, müssen Sie einfach nur eine Verbindung zu einem deutschen VPN-Server herstellen. Wählen Sie hingegen einen VPN-Server in den USA, wenn Sie US-Streaming-Angebote nutzen wollen. Preisdiskriminierungen in Online-Shops umgehen Sie ebenfalls mit einem ausländischen VPN-Server.
Weiterführende Informationen zum Thema lesen Sie in unserem Artikel Geoblocking: Wie Sie nervige Ländersperren umgehen.
Auf welchen Geräten Sie VPN nutzen können
Viele VPN-Anbieter haben Lösungen für eine Vielzahl von internetfähigen Endgeräten. Neben dem PC gibt es VPN-Software und Einrichtungsmöglichkeiten beispielsweise auch für:
Smartphones
Laptops
Tablets
Smart-TVs
Spielekonsolen
Streaming-Boxen
Streaming-Sticks
Tipp: Wenn Sie zu Hause mit einem Endgerät online sind, bei dem Sie keine VPN-Verbindung einrichten können, dann installieren Sie VPN auf Ihrem Router. Damit sind alle Geräte automatisch geschützt, die mit Ihrer Internetleitung verbunden sind.
Die Nachteile von VPN
Wenn Sie VPN nutzen, dann gibt es neben den vielen Vorteilen auch ein paar Nachteile:
Ihre Internetgeschwindigkeit sinkt ein wenig, da Ihr Datenverkehr über einen zusätzlichen Verteiler geschickt wird. In den letzten Jahren haben die VPN-Anbieter aber intensiv an dem Problem gearbeitet und die Performance deutlich verbessert, sodass Sie auch unterbrechungsfrei streamen können. Das setzt natürlich voraus, dass Ihre Internetleitung grundsätzlich schnell und stabil ist.
Einige Unternehmen und Stellen verweigern den Zugriff auf ihre Seiten und Dienste bei bestimmten IP-Adressen, die sich eindeutig VPN-Anbietern zuordnen lassen. Falls Sie geblockt werden, können Sie aber einfach den VPN-Server wechseln und dann erneut testen, ob Ihnen der Zugriff immer noch verweigert wird.
Sie können nicht darauf vertrauen, dass Ihre Daten bei jedem VPN-Anbieter auch tatsächlich sicher sind. Es gibt ein paar schwarze Schafe, die Ihre Daten sammeln und sie weiterverkaufen.
Sie bekommen einen wirklich guten VPN-Dienst nur dann, wenn Sie bereit sind, dafür auch zu bezahlen. Wirklich teuer ist das aber nicht, und manche Top-Anbieter verlangen nur wenige Euros im Monat.
Den richtigen VPN-Anbieter wählen
Sie sind von den VPN-Vorteilen überzeugt? Dann geht es an die Auswahl des richtigen VPN-Anbieters. Es gibt einige wichtige Faktoren, die Sie bei der Entscheidung beachten sollten.
Die wichtigsten Entscheidungskriterien
Oberste Priorität bei der Auswahl eines VPN-Dienstes hat natürlich, dass Ihre Daten und Ihre Privatsphäre gut geschützt sind. Daher muss Ihre IP definitiv versteckt werden.
Wichtig ist aber auch, dass Ihr VPN Anbieter schnell ist. Die sicherste Verbindung bringt Ihnen rein gar nichts, wenn die Daten nur im Schneckentempo bei Ihnen eintrudeln. Sie sollten hier keinerlei Kompromisse eingehen.
Sie sollten einem VPN-Anbieter nur dann vertrauen, wenn er keine Datenprotokolle beziehungsweise Logfiles anlegt, denn sonst werden doch Daten über Ihr Onlineverhalten gesammelt. Das widerspricht schließlich dem eigentlichen Sinn von VPN.
Es kann immer mal vorkommen, dass eine VPN-Verbindung unterbrochen wird. Gute VPN-Anbieter haben dafür die Funktion Kill Switch im Programm. Sie sorgt dafür, dass die Verbindung bei VPN-Problemen automatisch getrennt bzw. bestimmte Programme sofort geschlossen werden. Das macht es deutlich unwahrscheinlicher, dass sensible Daten nach außen gelangen.
Auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ist sehr hilfreich. Das senkt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass sich jemand durch eine Vielzahl von Log-in-Versuchen Zugang zu Ihrer VPN-Verbindung verschaffen kann.
Kostenpflichtige und kostenlose Angebote
Es gibt viele kostenlose VPN-Lösungen. Das Problem bei der Sache ist, dass auch diese Anbieter irgendwie Geld verdienen müssen. Sie müssen also mindestens mit penetranter Werbung rechnen – im schlimmsten Fall verkauft der VPN-Anbieter Ihre Daten an Unternehmen.
Daher spricht alles dafür, dass Sie auf einen kostenpflichtigen VPN-Anbieter setzen, dem Sie auch wirklich vertrauen können. Viele davon sind immerhin recht günstig und kosten auf den Monat gerechnet nur wenige Euros. Wir haben unsere Top 5 der günstigsten VPNs für Sie zusammengestellt.
Falls Sie doch ein kostenloses VPN-Angebot nutzen möchten, sollten Sie zu den Gratis-Versionen etablierter VPN-Dienste greifen. Hier müssen Sie zwar auf bestimmte Features verzichten, ein abgespecktes Server-Netzwerk in Kauf nehmen und meist (aber nicht immer) mit Daten- oder Geschwindigkeitslimits leben, dafür können Sie die Grundfunktionen eines VPNs kostenfrei nutzen.
Der große EXPERTE VPN-Test
Wir haben im EXPERTE.de VPN-Test 22 VPN-Anbieter genaustens unter die Lupe genommen. Hier sind die fünf Anbieter, die uns am meisten überzeugt haben:
NordVPN
Unser Testsieger NordVPN hat sich den ersten Platz redlich verdient, weil er in allen Testkategorien punkten konnte. Die Geschwindigkeiten der Verbindungen sind exzellent und die Anwendungen überzeugen durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit. NordVPN erfüllt zudem alle aktuellen Sicherheitsstandards mit Bravour und bietet ein ausgesprochen großes Servernetzwerk.
ExpressVPN
Auch ExpressVPN kann mit hohen Verbindungsgeschwindigkeiten und einem sehr guten Server-Netzwerk aufwarten. Der Anbieter erfüllt alle gängigen Sicherheitsstandards und seine Anwendungen sind sehr anwenderfreundlich gestaltet. Das alles lässt sich ExpressVPN aber viel kosten, denn das Abo ist bis zu viermal teurer als bei der Konkurrenz.
Surfshark
Surfshark ist unser Preis-Leistungs-Sieger. In unserem Geschwindigkeitstest belegte der Anbieter den zweiten Platz und auch bei den Features bleibt kaum ein Wunsch offen. Günstig ist also in diesem Fall keinesfalls mit billig zu verwechseln.
ProtonVPN
ProtonVPN ist ein sicherer VPN-Anbieter mit sehr solider Performance. Der Quellcode der Programme ist Open Source und somit für jeden frei zugänglich. Die Gratis-Version von ProtonVPN ist einen Blick wert, weil sie komplett ohne Daten-Limits daherkommt. Allerdings stehen dann nur drei Standorte zur Auswahl und Sie müssen sich diese mit vielen Nutzern teilen, was die Verbindung verlangsamt. Diese Probleme entfallen bei den Bezahltarifen.
HideMyAss
Das Server-Netzwerk von HideMyAss ist wirklich beeindruckend groß. Es umfasst Regionen der Erde, die von den meisten VPN-Konkurrenten nicht beachtet werden. Auch die VPN-Geschwindigkeit ist wirklich gut. Gewisse Abstriche müssen Sie leider beim Streaming machen, das ein wenig unzuverlässig ist.
Wie Sie Ihr VPN einrichten können
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie VPN auf Ihrem Endgerät einrichten können.
Browser-Erweiterungen
Die meisten VPN-Anbieter bieten Erweiterungen für Browser an, beispielsweise für Chrome, Firefox und Edge. Sie können diese direkt bei den Herstellern downloaden oder in den jeweiligen App-Stores. Bei einigen Browsern wie Opera ist eine VPN-Erweiterung bereits mit integriert.
NordVPN Download im Google Play Store
Der Haken bei der Sache ist aber, dass nur der Internetverkehr im jeweiligen Browser verschlüsselt wird. Daten von anderen Browsern, E-Mails oder Anwendungen werden nicht geschützt.
Für VPN-Browser-Erweiterungen spricht, dass sie schnell und einfach zu nutzen sind. Ein wenig zusätzliche Sicherheit ist auch besser als gar keine Sicherheit. Es muss zudem kein zusätzliches Programm auf dem Rechner installiert werden. Wer sein Endgerät ausschließlich zum Surfen verwendet und dabei auch nur einen Browser verwendet, für den kann eine Browser-Erweiterung völlig ausreichend sein.
Kostenlosen VPN Browser-Erweiterungen sollten Sie besser nicht vertrauen, wie bereits im Abschnitt Kostenpflichtige und kostenlose Angebote erläutert.
VPN Client
Wenn Sie sich mehr Flexibilität wünschen, können Sie einen dedizierten VPN Client installieren, um die gesamte Internetverbindung zu schützen. Alle Anbieter aus unserem VPN-Vergleich haben benutzerfreundliche VPN-Apps, die Sie auf verschiedenen Geräten installieren können.
Registrieren Sie sich dafür zunächst beim Anbieter Ihrer Wahl und laden Sie sich den VPN Client von dessen Website herunter.
Laden Sie beispielsweise die NordVPN App auf der Seite des Herstellers herunter.
Installieren Sie nun die App auf Ihrem Endgerät. Wählen Sie anschließend einen VPN-Server aus und klicken Sie auf Verbinden. Ihr Internetverkehr ist jetzt geschützt.
Router-VPN
Wenn Sie mehrere Endgeräte haben, die alle über Ihren Router mit dem Internet verbunden sind, dann können Sie das VPN auch direkt auf dem Router installieren. So richten Sie es nur einmal ein und alle verbundenen Geräte profitieren davon – auch jene, für die es keine dedizierte VPN-App gibt.
Das ist besonders praktisch bei Smart-TVs, mit denen Sie auf Inhalte zugreifen wollen, die durch Geoblocking für Sie gesperrt sind. So können Sie beispielsweise auf ganz einfache Art Ihre Lieblingssendung aus den USA streamen.
Unternehmens-VPN
Hier gibt es keine einheitliche Lösung, denn ein Unternehmens-VPN ist immer ganz speziell konfiguriert. Ohne den Support Ihrer IT geht hier gar nichts. Sie als Anwender können nicht als Administrator fungieren und das VPN nach Ihren Vorstellungen einstellen.
Im Gegensatz zu den anderen VPN-Typen sind Sie keinesfalls anonym im Internet unterwegs. Sie müssen fest damit rechnen, dass Ihr Unternehmen all Ihre Online-Aktivitäten und Downloads protokolliert.
Der Vorteil dieser Verbindung besteht darin, dass ein sicherer Zugang zum Intranet Ihres Unternehmens hergestellt wird. So senkt Ihr Unternehmen das Risiko, dass es bei den Mitarbeitern zu einem Datenleck mit gegebenenfalls drastischen Konsequenzen kommt.
VPN manuell Einrichten
Um Ihnen bei der VPN-Einrichtung zu helfen, haben wir einige Anleitungen für bestimmte Betriebssysteme und Endgeräte vorbereitet:
VPN-Alternativen
Selbstverständlich gibt es auch Alternativen zum VPN, bei denen Sie aber mit einigen Einschränkungen leben müssen:
Proxy-Server: Hierbei handelt es sich um eine Zwischenstelle zwischen Ihrem Endgerät und dem Server, den Sie eigentlich ansteuern wollen. Ihre Anfrage erfolgt dabei über den Proxy-Server und dessen IP. Der Haken dabei: Ihre Verbindung wird nicht verschlüsselt und ist somit unsicher. Proxy-Server sind häufig ziemlich überlastet und darum langsam. Video-Streaming könnte deshalb schwierig werden.
Smart DNS: Smart DNS ist ein Dienst, für den Sie bezahlen müssen. Es kostet Sie in etwa so viel wie ein VPN. Sie nutzen dabei die DNS-Adresse eines anderen (ausländischen) Servers, um beispielsweise das Geoblocking zu unterbinden. Auch bei Smart DNS wird die Verbindung nicht verschlüsselt.
Tor: Tor – The Onion Router – ist ein Sammelbegriff und steht für den Tor-Browser, die Tor-Server und das Tor-Netzwerk. Sie können Tor absolut kostenlos verwenden. Wenn Sie eine Verbindung zu Tor herstellen, wird Ihr vollständiger Datenverkehr in mehreren Schichten verschlüsselt. Damit wahren Sie ganz hervorragend Ihre Anonymität im Netz. Doch auch hier gibt es einen Nachteil: Tor ist recht langsam.
Fazit
Wie Sie sehen, hat der Einsatz einer VPN-Verbindung viele Vorteile. Ihre Internetverbindung wird verschlüsselt, was Sie vor Hackern und der Neugier staatlicher Stellen und Konzernen schützt. Ihre wahre IP-Adresse und Ihre Online-Identität werden dabei verschleiert. Sie können zudem Ländersperren einfach umgehen und somit Zensur entkräften oder Zugriff auf ausländische Inhalte erhalten.
Ein VPN bietet Ihnen jedoch keinen vollumfänglichen Schutz im Internet. Sie können Ihre Privatsphäre im Netz noch besser absichern, wenn Sie VPN und Tor kombinieren. Der Werbeindustrie schlagen Sie ein Schnippchen, wenn Sie konsequent auf Anti-Tracking Software setzen. Das wichtigste „Tool“ ist aber wie so oft Ihr gesunder Menschenverstand. Lassen Sie immer ein gutes Maß an Vorsicht walten bei all Ihren Online-Aktivitäten.
Häufige Fragen & Antworten
Mit einem VPN schützen Sie sich beispielsweise vor Tracking, Spionage, Datendiebstahl, Zensur und Hackern. So sichern Sie ihre Privatsphäre einfach und zugleich effektiv. Sie können auch Ländersperren umgehen und bekommen Zugriff auf das Firmennetzwerk.
Es gibt verschiedene Methoden, wie Sie Ihr VPN einrichten können. Der einfachste Weg besteht darin, dass Sie sich beim VPN-Anbieter Ihrer Wahl registrieren, dessen App herunterladen und installieren. Anschließend verbinden Sie sich einfach mit einem VPN-Server Ihrer Wahl.
Sie können VPN-Verbindungen auf vielen internetfähigen Endgeräten nutzen, wie zum Beispiel auf Smartphones, Tablets oder Laptops und natürlich auch Ihrem Computer. Wenn Sie VPN auf Ihrem Router installieren, dann sind automatisch alle Geräte geschützt, die mit Ihrem Heimnetz verbunden sind.
Es gibt einige VPN-Anbieter, die Ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellen. Sie müssen hier aber deutliche Abstriche bei der Performance machen und schlimmstenfalls verkauft Ihr Anbieter Ihre Daten weiter. Bestenfalls greifen Sie also zu kostenpflichtigen Angeboten, beispielsweise dem EXPERTE.de-Testsieger NordVPN. Die beste Gratis-Option sind Freemium-Anbieter mit solider Gratis-Version, beispielsweise ProtonVPN.
In Deutschland und den meisten Ländern der Welt ist die Nutzung von VPNs vollkommen legal. Einige autoritär geführte Staaten wie China, Russland oder Nordkorea haben die VPN-Nutzung aber entweder verboten oder stark reglementiert.