ARD im Ausland empfangen 2024: Aus rechtlichen Gründen nicht verfügbar?
Manche Dinge lernt man erst so richtig zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat. Für viele Auswanderer dürfte deutsches Fernsehen auf dieser Liste nicht fehlen: Wenn das Zuhause weit entfernt ist, bieten Sendungen von ARD & Co. ein Stück Heimat auf dem Bildschirm.
Doch auch im Zeitalter von Streaming und Mediatheken ist es leider nicht immer so einfach, deutsches Fernsehen ins Ausland mitzunehmen. Wir verraten, wie es geht.
Aus Lizenzgründen ist der ARD-Livestream und die Mediathek aus dem Ausland häufig gesperrt.
Mit einem VPN können Sie eine deutsche IP-Adresse simulieren. Die Nutzung eines VPN ist unkompliziert und völlig legal.
Der beste VPN-Anbieter in unserem Test ist NordVPN*. Damit entsperren Sie zuverlässig den ARD-Livestream und die Mediathek.
Wenn Sie die ARD-Mediathek im Ausland aufrufen, sehen Sie vielleicht folgenden Bildschirm:
Wenn Sie sich im Ausland aufhalten, sind viele Inhalte der ARD-Mediathek leider nicht verfügbar.
Der Grund: Sogenannte Geosperren verderben einem den Streaming-Spaß, weil sie Inhalte für Zuschauer basierend auf deren Standort blockieren. Schuld daran sind Lizenzrechte: Jene erwerben Sender wie die ARD (genauso wie Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+) nur für ausgewählte Länder und Regionen.
Die Einhaltung der Lizenzbestimmungen sieht vor, dass die Dienste diese Inhalte in Ländern, die nicht rechtlich abgedeckt sind, nicht zur Verfügung stellen. Dafür sorgt die Ländersperre: Sie erkennt anhand der IP-Adresse von Website-Besuchern, ob sie sich außerhalb Deutschlands aufhalten, und unterbindet das Streaming in anderen Ländern.
Zum Glück ist diese Sperre jedoch alles andere als unüberwindbar.
ARD via VPN im Ausland streamen
Der einfachste Weg, um im Ausland auf ARD-Inhalte zuzugreifen, ist ein VPN (Virtual Private Network). Dabei handelt es sich um einen Service, der Ihre Daten beim Surfen im Netz über Zwischenserver umleitet. Diese Server maskieren nicht nur Ihre IP-Adresse, sondern geben Ihnen auch – je nachdem, wo sich der Server befindet – virtuell einen neuen Standort.
Die VPN-Verbindung hat also einen praktischen Nebeneffekt: Für Websites, die Sie besuchen, sieht es so aus, als würden Sie sich in einem anderen Land befinden. Sie müssen sich also über die VPN-App nur mit einem deutschen Server verbinden, um die ARD-Mediathek auszutricksen und die Ländersperre zu überwinden.
VPN-Anbieter wie NordVPN betreiben Server auf der ganzen Welt.
VPN-Apps machen die Herstellung einer VPN-Verbindung unkompliziert: Sie können mit wenigen Mausklicks einen VPN-Server in einem Land Ihrer Wahl auswählen und blitzschnell zwischen den Regionen wechseln. So können damit also nicht nur deutsche ARD-Inhalte anschauen, sondern auch bei anderen Streaming-Diensten ausländische Film- und Serienkataloge freischalten.
Allerdings sind alle guten Dienste kostenpflichtig, und die kostenlosen VPNs eignen sich in der Regel nicht fürs Video-Streaming. Somit müssen Sie ein paar Euro im Monat bezahlen, wenn Sie mit einem VPN ARD-Inhalte ansehen möchten.
einfache Bedienung durch benutzerfreundliche Apps
Sicherheit durch IP-Maskierung und verschlüsselte Daten
zuverlässige Verbindungen
kostenpflichtig
manche VPNs können sich an manchen Ländersperren die Zähne ausbeißen
die VPN-Verbindung verlangsamt die Performance etwas
Welche VPN-Dienste sind fürs ARD-Streaming geeignet?
Die Auswahl an VPN-Diensten ist groß: In unserem VPN-Vergleich haben wir 27 Anbieter ausführlich getestet und dabei auch ihre Streaming-Tauglichkeit auf den Prüfstand gestellt. Nicht alle davon sind gleichermaßen gut darin, Geosperren zu überwinden.
Hier ist unsere Top 3 der VPNs, mit denen Sie problemlos auch im Ausland auf ARD-Inhalte zugreifen können:
NordVPN: Unser Testsieger
Unser Favorit ist NordVPN: Das VPN mit Sitz in Panama liefert das beste Gesamtpaket zu einem erschwinglichen Preis. Die Pole-Position in unserem Speedtest bescheinigt NordVPN exzellente Geschwindigkeiten, die fürs Video-Streaming mehr als ausreichend sind. Dazu kommen ein großes Server-Netzwerk, eine benutzerfreundliche Anwendung und hohe Sicherheitsstandards.
NordVPN ist der VPN-Testsieger von EXPERTE.de.
In Deutschland hat NordVPN mehr als 240 Server an zwei Standorten: Frankfurt und Berlin.
ExpressVPN: Premium-VPN zum Premium-Preis
Knapp hinter unseren Testsieger liegt ExpressVPN, das mit einer sauberen, anfängerfreundlichen Anwendung, solider Performance und einem riesigen Server-Netz überzeugt. Preislich liegt ExpressVPN allerdings im höheren Segment – vor allem, weil es im Gegensatz zu anderen Anbietern kaum Rabatt für einen langfristigen Vertragsabschluss gibt.
Die intuitive VPN-App von ExpressVPN.
In Deutschland ist ExpressVPN mit Servern in Nürnberg und Frankfurt vertreten.
Surfshark: Langfristig günstig
Surfshark ist unser Preis-Leistungs-Sieger: Der günstigste Tarif des Anbieters (mit 2-Jahres-Laufzeit) ist auf den Monat gerechnet weniger als 1⁄3 so teuer wie der günstigste ExpressVPN-Tarif.
Und dieser Kostenunterschied macht sich keinesfalls bei der Qualität bemerkbar: In unserem Speedtest ist Surfshark regelmäßig auf den vorderen Plätzen, und auch der Funktionsumfang des Programms kann sich sehen lassen.
Wenn Sie ein VPN für mehrere Jahre suchen, ist Surfshark eine günstige Wahl.
Die deutschen Server von Surfshark stehen in Berlin und Frankfurt.
Natürlich gibt es noch viele weitere VPN-Dienste, die fürs ARD-Streaming geeignet sind. Die besten davon haben wir bereits in einem eigenen Artikel vorgestellt – dabei haben wir neben der ARD-Mediathek auch die Online-Dienste vom ZDF und die Streaming-Services von RTL+ und Sky berücksichtigt:
Anleitung: So nutzen Sie ein VPN, um ARD im Ausland zu streamen
Zunächst müssen Sie ein Abonnement bei einem VPN-Anbieter Ihrer Wahl abschließen. Wir verwenden in unserer Erklärung den EXPERTE.de-Testsieger NordVPN*.
Schritt 1: Öffnen Sie die VPN-App und suchen Sie in der Server-Auswahl (oder auf der NordVPN-Weltkarte) einen deutschen Server.
Wählen Sie einen Server in Deutschland aus.
Schritt 2: Verbinden Sie sich nun mit dem ausgewählten Server.
Jetzt surfen Sie so, als wären Sie in Deutschland.
Schritt 3: Rufen Sie die ARD-Mediathek auf. Inhalte, die zuvor gesperrt waren, sollten ab sofort freigeschaltet sein. Dies gilt auch für Live-Streams.
Geschafft: Die Serie, die zuvor noch aus rechtlichen Gründen gesperrt war, ist endlich verfügbar.
ARD-Streaming per VPN: Ist das überhaupt legal?
Keine Angst: Um rechtliche Konsequenzen müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn Sie die ARD-Mediathek aus dem Ausland mit einem VPN besuchen.
Vermutlich verstoßen Sie gegen die Nutzungsbedingungen des Anbieters, bei dem Sie die Ländersperre überwinden, doch in den Nutzungsbedingungen der ARD-Mediathek konnten wir dazu explizit nichts finden. Selbst wenn: Schlimmstenfalls könnte Ihnen der Dienst den Zugang sperren, doch solche Fälle sind uns bisher nicht bekannt.
Sie bewegen sich also in einer gewissen Grauzone, doch Konsequenzen (rechtlich oder anderweitig) haben Sie nicht zu befürchten.
Alternativen zum VPN
Ein VPN ist aber nicht die einzige Methode, mit der Sie die Geosperren der ARD-Mediathek austricksen können.
Proxy-Server: Kostenlos, aber unzuverlässig
Auch ein Proxy-Server ist eine Art Vermittler, der Ihren Traffic umleitet. Der große Unterschied zum VPN ist, dass Proxy-Server Ihre Daten nicht verschlüsseln – was sie zum Schutz der Privatsphäre weniger geeignet macht, aber fürs Video-Streaming unbedeutend ist.
Genau wie beim VPN gilt: Wenn Sie einen deutschen Proxy-Server auswählen, können Sie surfen, als wären Sie in Deutschland, und Geosperren wie die der ARD-Mediathek aushebeln.
Ein Proxy-Server stellt sich zwischen Ihr Gerät und das Internet, um Ihren Traffic für Sie weiterzuleiten.
Die einfachste Methode, einen Proxy-Server zu nutzen, ist der Weg über einen Web-Proxy-Dienst, wie ihn beispielsweise hide.me oder HideMyAss anbieten. Dort müssen Sie einfach nur eine URL eingeben, um die ausgewählte Website mit Proxy-Umleitung zu besuchen. Allerdings sind diese Web-Dienste nicht besonders gut – wenn überhaupt – fürs Video-Streaming geeignet.
Besser ist es, Sie richten den Proxy-Server manuell über Ihr Betriebssystem ein. In unserer Proxy-Liste finden Sie eine Auswahl kostenloser Proxy-Server, die Sie dafür verwenden können. Leider sind die kostenlosen Angebote jedoch nicht allzu zuverlässig, sodass es sein kann, dass Sie häufig den Server wechseln müssen. Zudem ist es komplizierter als beim VPN, mal eben den Server-Standort zu wechseln.
keine Software nötig
in der Regel kostenlos
keine Verschlüsselung der Daten
recht unzuverlässig
manuelle Einrichtung erforderlich
Wechseln des Server-Standorts komplizierter als beim VPN
Mehr zum Thema Proxy-Server lesen Sie hier:
Smart DNS: Geosperren auf allen Geräten überwinden
Eine weitere VPN-Alternative ist Smart DNS. Hierbei handelt es sich um einen Service, der Ihnen die DNS-Adresse eines Servers im Ausland zur Verfügung stellt. Somit können Sie Geosperren bei ARD & Co. überwinden.
Praktisch an Smart DNS ist, dass Sie damit auch auf Endgeräten, die nicht VPN-fähig sind (beispielsweise gewissen Smart-TVs), Ländersperren überwinden können. Für anonymes Surfen ist die Technologie hingegen nicht geeignet, weil Ihre Verbindung nicht verschlüsselt und Ihre IP nicht maskiert wird.
Mit Smart DNS können Sie auch auf nicht-VPN-fähigen Geräten Ländersperren überwinden.
Genau wie beim Proxy-Server benötigen Sie keine spezielle Software, um Smart DNS einzurichten. Sie können Ihre DNS-Adressen direkt im Betriebssystem konfigurieren. Für dieses Privileg müssen Sie jedoch bezahlen, denn Smart DNS ist meist kostenpflichtig. Praktisch ist jedoch, dass viele VPN-Dienste Smart DNS bereits integriert haben.
keine Software nötig
keine Auswirkung auf die Performance
Einrichtung auf den meisten internetfähigen Geräten möglich
meist kostenpflichtig
keine Verschlüsselung der Daten oder IP-Maskierung
Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung von Smart DNS:
Fazit
Sie möchten die ARD-Mediathek mit ins Ausland nehmen? Das geht am einfachsten mit einem VPN: Damit können Sie sich in Sekundenschnelle mit einem deutschen Server verbinden, um die Ländersperren der ARD zu überwinden und deutsche Inhalte im Ausland zu streamen. Alternativ können Sie auch Proxy-Server oder Smart DNS nutzen.
Zu unseren Favoriten im VPN-Bereich zählen NordVPN, ExpressVPN und Surfshark. Ausführliche Rezensionen von 27 Diensten finden Sie in unserem großen VPN-Vergleich.
Häufig gestellte Fragen
Viele ARD-Inhalte, die in der Mediathek des Senders gelistet sind, sind aus lizenzrechtlichen Gründen nur für Zuschauer in Deutschland verfügbar. Beispielsweise sind dort auch zahlreiche Koproduktionen zu finden, die nicht allein von der ARD finanziert werden. Den Produktionsfirmen ist wichtig, dass jene vor der Ausstrahlung im Ausland nicht kostenlos in einer deutschen Mediathek abrufbar sind. Deshalb werden Inhalte durch Ländersperren auf einen geografischen Bereich beschränkt.
Um ARD im Ausland zu schauen, müssen Sie die Ländersperren der Mediathek überwinden. Dies geht beispielsweise mit einem VPN-Dienst, einem Proxy-Server oder Smart DNS. Die einfachste Methode ist ein VPN: Damit können Sie mit wenigen Mausklicks die Verbindung zu einem deutschen Server herstellen, um der Mediathek vorzugaukeln, Sie wären in Deutschland. So können Sie problemlos auf eigentlich gesperrte Inhalte zugreifen.
Ja, das Streaming der ARD-Mediathek mit einem VPN-Dienst ist legal. Sie verstoßen gegen die Nutzungsbedingungen (dies gilt auch für andere TV-Sender und Streaming-Dienste), nicht aber gegen das Gesetz. Schlimmstenfalls könnte Ihr Zugriff gesperrt werden, doch solche Fälle sind uns bisher nicht bekannt.