Shutterstock Test: Unbegrenzte Auswahl an Bildern und Grafiken?
Ohne Bilder geht es nicht – weder auf der Webseite noch im Katalog noch im Newsletter. Sich einfach des Internet-Bilderpools per Download zu bedienen, ist nicht nur unfein, sondern kann empfindliche Strafen wegen Urheberrechtsverletzungen nach sich ziehen.
Das muss nicht sein. Wer lizenzfreie Medien für sein Projekt sucht, wird im Netz schnell fündig und stößt bei seiner Suche auch auf den Fotostock-Anbieter Shutterstock.
Was ist Shutterstock?
2003 gründete der Fotograf Jon Oringer in New York die Firma Shutterstock*, um seine digitalen Fotos zu vermarkten. Das Unternehmen zählt zu Urgesteinen auf dem Stockfoto-Markt und war Vorreiter des Abonnementmodells. Heute gehört Shutterstock mit mehr als 350 Millionen Bildern, Vektoren, Illustrationen und Videos, zu denen täglich um die 80.000 neue hinzukommen, zu den Marktführern der Branche. Wir wollten wissen, wie sich der Anbieter im Praxistest schlägt, und haben die Plattform genauer unter die Lupe genommen.
Shutterstock Test
umfangreiches Medienangebot (darunter auch eine kleine Gratis-Auswahl)
exzellenter Support
unübersichtliche Preisstruktur
Pakete sind nur ein Jahr gültig
hochpreisig
Einrichtung & Bedienung
Die Anmeldung bei Shutterstock läuft per E-Mail – und ohne Probleme. Nach dem Absenden der Anmeldedaten kann man direkt lossurfen. Die Startseite begrüßt den Nutzer mit vielen Informationen, Bildern und Themen. Auf den ersten Blick vielleicht sogar etwas zu viel. Besonders lästig wirkt der Werbebildwechsel im Header, der die eigenen Angebote feilbietet. Um sich erfolgreich auf der Seite mit all ihren Möglichkeiten zu Recht zu finden, muss man ein wenig Zeit investieren.
Für den Bildeinkauf unterwegs bietet Shutterstock auch eine App.
Über das Menü erreicht man die jeweiligen Medienkategorien. Dort wird es ruhiger und strukturierter. Jede Medienkategorie hat eigene Untermenüpunkte. Wirft man einen Blick auf die Kollektionen, wird vorab erklärt, was man in dieser Abteilung erwarten kann. Allerdings scheint bei der Übersetzung ein Fehler unterlaufen zu sein, da diese Erklärung auch auf der deutschen Seite nur in Englisch verfügbar ist. Dieser Fehler fällt auf der gesamten Website öfter auf. Wir haben den Support darauf hingewiesen. Bei den Kollektionen wurde es bereits korrigiert, bei den Downloadseiten für kostenfreie Medien noch nicht.
Unter Ausgewählte Kollektionen mischen sich Deutsch und Englisch. Wer kein Englisch spricht, muss einen Übersetzer bemühen.
Gute Bildauswahl, viele Filtermöglichkeiten
Fotos bietet Shutterstock reichlich – und diese auch in hervorragender Qualität. Zwar sind nicht alle Resultate Treffer und die Motive nicht einzigartig, aber es fallen immer wieder originelle Umsetzungen auf. Richtig begeistern kann Shutterstock allerdings mit seinen zahlreichen Filtermöglichkeiten. Neben den klassischen Suchparametern kann man seine Ergebnisliste unter anderem nach Farbe, Ethnie, Alter, Geschlecht, Personenanzahl, Kategorie, Auflösung und Schlagwörtern verfeinern.
Shutterstock bietet viele und sinnvolle Filter, um die Suchergebnisse zu verfeinern.
Eigenständiges Angebot: Offset
Interessant – und verwirrend – wird es, wenn man auf den Menüpunkt Offset klickt. Die empfohlenen Kollektionen und neue Inhalte wirken vielversprechend, die Kategorie aufgeräumt und mit Struktur. Klickt man aber neugierig auf eines der Themen, poppt eine neue Seite auf, und das in einem völlig anderen Layout.
Hier fehlt eindeutig die Transparenz, die Erklärung direkt in der Einleitung, dass es sich bei Offset.com um ein eigenständiges Angebot von Shutterstock handelt, das nicht im regulären Abo- oder in den On-Demand-Paketen inkludiert ist. Die Offset-Seite präsentiert sich sehr künstlerisch und für unseren Geschmack zu wenig praxisorientiert, wenngleich man bei seiner Exkursion durch das Angebot auf wirklich atemberaubende Fotos stößt.
Künstlerisch und anspruchsvoll: Die Kategorie Offset zeigt Fotokunst abseits des Marketingalltags.
Videoabteilung für Profis
Unter dem Hauptmenüpunkt Videos finden sich ebenfalls zahlreiche Unterbereiche. Neben den „normalen“ Videos gibt es dort auch Shutterstock Select und Shutterstock Elements, dessen Namen wohl nicht zufällig an Adobes Premiere Elements – das Basis-Filmschnittprogramm für Einsteiger – erinnern soll. Unter ersterem finden sich tausende professionelle Clips in Kinoqualität, unter letzterem schicke Videoeffekte wie brennende Szenen oder Spezial-Übergänge, die man in seine eigenen Projekte mit einbauen kann. Insgesamt präsentiert Shutterstock ein breites, professionelles Video-Portfolio.
Wer auf der Suche nach „heißen“ Effekten oder schicken Übergängen ist, findet bei Shutterstock Elements eine große Auswahl.
Genuss für die Ohren
Als Medien-Stockanbieter verfügt Shutterstock ebenfalls über ein reiches Portfolio an hochwertiger Musik, Soundeffekten, Intros und Jingles, die sich nach verschiedenen Kriterien filtern lassen. Wie bei den Fotos bietet Shutterstock auch bei den Audio-Inhalten eine Premium-Abteilung an.
Shutterstock bietet ein reguläres Musik- und ein Premiereabo mit extra hochwertigen Musikstücken.
Ideengeber für kreative Köpfe
In der Abteilung Vorlagen finden Kreative Designs für fast alle Anwendungen, offline wie online. Ganz gleich, ob Facebook-Post, Twitterbanner, YouTube-Kanäle, Instagram-Story oder Druckprojekte wie Visitenkarten, Coupons, Zertifikate und Flyer. Auch lockt Shutterstock mit einem Gratisangebot: Im Foto-Bereich stehen jede Woche je ein Foto und eine Vektorgrafik zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Vorlagen lassen sich direkt im Shutterstock-Editor bearbeiten und dann herunterladen.
Nachschub für Newsmacher, Turbosquid für 3D-Modelle
Unter der Rubrik Redaktionell trifft man auf 50 Millionen Bilder aus den Bereichen Nachrichten, Sport und Unterhaltung. Alle Bilder sind ausschließlich zur redaktionellen Nutzung zugelassen und das auch jeweils nur einmalig. Ausnahmen sind Ausstrahlungen und gedruckte Cover.
Eine besondere Kategorie sind die 3D-Modelle bei Shutterstock. In dieser Bibliothek, die auf eigenen Seiten untergebracht ist und zahlreiche Filteroptionen bietet, finden Profis für alle Themen geeignete Vorlagen.
Mit gesonderten Webseiten und Angeboten präsentiert Shutterstock sein Portfolio im Bereich 3D-Modelle.
Tools, Blog & mehr
Mit zusätzlichem Content und Features will Shutterstock auch in Sachen Kundenerlebnis punkten. So behandelt der Unternehmensblock eine Vielzahl von Themen, die Kreative interessieren könnten: von der DIY-Grußkarte bis zu Anleitungen zum Filmdreh. In der Tat sind einige wirklich interessante Artikel dabei.
Wer mit unterschiedlichen Programmen arbeitet und direkt auf Shutterstock zugreifen möchte, kann ein kostenfreies Plug-in installieren. Und für die Bildbearbeitung stellt der Anbieter noch Werkzeuge wie ein Bildgrößenänderungstool, einen Dateikonverter, ein Collagen-Gestaltungstool sowie eine Farbschemahilfe zur Verfügung. Insgesamt bietet Shutterstock sehr hilfreiche Zusatzangebote.
Tools wie die Farbschemahilfe ergänzen das Produktangebot von Shutterstock.
Die Medienauswahl bei Shutterstock ist beachtlich, für den privaten Anwender aber überdimensioniert. Die Qualität der Dateien ist überdurchschnittlich gut, ebenso die Filter, mit denen sich das Angebot eingrenzen lässt. Auch die Seite lässt sich recht intuitiv bedienen, wenngleich die schiere Menge an Inhalten, gerade auch die externen, das Handling unnötig erschweren. Weniger wäre da vielleicht mehr.
Auswahl Stockfotos
Shutterstock lässt sich bei der Bildqualität nicht lumpen. Angesichts der Preise sollte man das auch erwarten dürfen. Wir haben uns die jeweiligen Kategorien genauer angesehen und Medien zu den Themen Webhosting, Online-Shop, Antivirus, Business und E-Mail-Marketing geprüft. Gerade da diese Themen eher trocken sind, zeigt sich bei Ihnen die Kreativität der Fotografen – und das Gespür für gute Motive des Anbieters.
Webhosting: Gibt man den Begriff in die Suchzeile ein, präsentiert Shutterstock 254 Seiten mit 25.311 Fotos, die automatisch nach Relevanz gefiltert werden. Verwunderlich ist, dass man darunter auch Bilder findet, die man schon gefühlte tausendmal gesehen hat. So richtig Kreatives haben wir bei unserem Test, zumindest zu diesem Thema, nicht finden können, aber immerhin ein paar künstlerische Motive, die sich vom Einheitsbrei unterscheiden.
Nicht alle Ergebnisse beim Thema Webhosting waren treffend oder überzeugend, dafür aber einige durchaus künstlerisch.
Online-Shop: Da kommt auf 5.710 Seiten und mit 570.929 Resultaten schon mehr Kreativität ins Spiel. Kleine Shopping-Pakete, die über die Tastatur hüpfen, oder bunte Collagen bringen etwas mehr Farbe in die Ergebnisse. Auch saisonale Akzente wie weihnachtlich verpackte Päckchen neben dem PC oder die Bewerbung des Black Fridays finden sich in der Auswahl. Alles in allem geht die Ausbeute hier durchaus in Ordnung.
Hüpfende Pakete und der Shop im Handyformat bringen Farbe in die Resultate.
Antivirus: Der Begriff listet mehr als 40.000 Resultate auf, darunter auch Szenen aus dem Labor und der Corona-Zeit. Da sind die Kategoriefilter hilfreich, mit denen man gezielt nach Bildern zum Thema auch aus den Bereichen Technologie oder Wirtschaft suchen kann. Da versteht Shutterstock den Kontext besser – und liefert exaktere Fotos.
Business: Wer nach Business-Bildern sucht, erhält mehr als 22 Millionen Ergebnisse auf rund 230.000 Seiten. Wenn Filter gebraucht werden, dann jetzt. Und in diesem Fall sollte man auch eine genaue Vorstellung des Wunschmotivs haben, sonst wird die Suche schnell zu einer langwierigen Reise durch Büro- und Firmenansichten, Meetings, Team- und PC-Bildern.
Beim Thema Business ist es wichtig, die Suche genau einzugrenzen, ansonsten überwältigen einen die Ergebnisliste.
E-Mail-Marketing: Unter diesem doch recht abstrakten Suchbegriff listet Shutterstock erfreulich viele konkrete Ergebnisse auf, die mit Frische und Kreativität überzeugen. So verbindet das Notebook, aus dem gezeichnete E-Mails fliegen, Foto und Illustration. Bei mehr als 50.000 Ergebnissen ist aber auch hier wieder das Filtern wichtig, um sein Wunschmotiv zu finden.
Eine gelungene Mischung aus Foto und Illustration zum Thema E-Mail-Marketing.
Kategorie | Note |
---|---|
Webhosting | 2,3 |
Online Shop | 2,0 |
Antivirus | 2,0 |
Business | 1,7 |
Email Marketing | 1,3 |
Auswahl Videos, Audio, Vektorgrafiken & Illustrationen
Hier merkt man wieder, dass Shutterstock zu den ganz Großen der Branche zählt. Obwohl sich viele Ergebnisse in Vektorgrafiken und Illustrationen überschneiden, deckt der Anbieter eine sehr große Themenbreite ab. Im Bereich Audio bietet Shutterstock unter seinen Standardlizenzen bereits eine vielfältige und hochwertige Auswahl. Wer auf der Suche nach ganz besonderem Hörgenuss ist, muss ein eigenes Abo bei Shutterstocks Eigenmarke PremiumBeat abschließen.
Wer Clips für seinen nächsten Imagefilm sucht, wird auf jeden Fall fündig. Für den Suchbegriff Business bietet Shutterstock fast drei Millionen Videosequenzen verschiedener Länge. Bei E-Mail-Marketing sind es rund 5.000.
Shutterstock bietet reichlich Auswahl an Clips für den eigenen Filmschnitt.
Kategorie | Note |
---|---|
Videos | 1,0 |
Vektorgrafiken | 1,3 |
Audio | 1,3 |
Lizenzbedingungen
Grundsätzlich unterscheidet Shutterstock zwischen drei Lizenzen: Standard, erweiterte Lizenz und redaktionelle Nutzung.
Standard erlaubt die unbeschränkte Nutzung in digitalen Medien, bis zu 500.000 physische Reproduktionen, unter bestimmten Bedingungen auch die eingeschränkte Nutzung in Print-, TV-, Online-Video-, Film- und Außenwerbung. Nähere Informationen dazu stehen in der Regel neben den Fotos. Im Zweifel muss man sich an den Support wenden.
Bei Shutterstock ist klar ersichtlich, was unter welcher Lizenz erlaubt ist.
Erweiterte Lizenz beinhaltet unbegrenzte physische Reproduktionen, unbegrenzte Produktionsbudgets für TV, Online-Video und Film, Kopien von Web- oder Druckvorlagen sowie die Verwendung als Handelsartikel oder für den Werbevertrieb.
Redaktionelle Inhalte dürfen nicht kommerziell verwendet werden und nur in Druckauflagen von bis zu 500.000.
Support
Der Support ist bei Shutterstock wirklich ausgezeichnet. Sowohl die Kontaktmöglichkeiten – per Chat, Telefon und E-Mail – als auch Reaktionszeit und Lösungsorientierung. Hinweise auf Fehler auf der Seite wurden innerhalb einer Stunde bearbeitet, Anfragen zu Lizenzen nach 30 Minuten.
Bei Shutterstock will man für den Kunden erreichbar sein. Die Reaktionszeiten sind ausgezeichnet.
Preise
Shutterstock gehört zu den hochpreisigen Anbietern und man kann dort seine Wunschmedien nach verschiedenen Bezahlmodellen lizenzieren. Der Tarifdschungel allerdings ist recht undurchsichtig und hat für jedes Medium andere Preise und Bedingungen. Bilder kann man per Abo mit gestaffelten Bildmengen inklusive Standardlizenz erwerben oder per On-Demand-Pakete (Standard und erweitert). Arbeitet man in Teams, gibt es spezielle Tarife.
Videos sind ebenfalls im Abo oder im Paket erhältlich, allerdings nur mit Standardlizenz und müssen innerhalb eines Jahres heruntergeladen werden. Premium-Videos von Shutterstock Select sind nicht inkludiert, sondern müssen einzeln bezahlt werden.
Musik bekommt man im – vergleichsweise günstigen – Abo, allerdings mit Standardlizenz. Wer nur einzelne Titel benötigt oder eine erweiterte Lizenz bezahlt pro Titel. Redaktionelle Inhalte sind als Einzelbild oder im Bildpaket erhältlich.
Für Agenturen, Marketing-Teams, Redaktionen und Produktionsunternehmen bietet Shutterstock einen Business-Zugang zu besonderen Konditionen an. Diese richten sich nach Bedarf, Nutzung und Unternehmensgröße.
Wer sich für ein Abonnement entscheidet, sollte beachten, dass das monatliche Download-Kontingent verfällt, wenn man es nicht nutzt. Hier sollte Shutterstock flexibler und fairer in der Preispolitik sein und die nicht genutzten Mengen nicht verfallen lassen.
Abo 10 | Standard Pack 2 | Standard Pack 5 | |
---|---|---|---|
Abrechnung | Abo | Credits | Credits |
Monatlicher Effektivpreis | 29,00 € | 29,00 € | 49,00 € |
Vertragslaufzeit (Monate) | 12 | 0 | 0 |
Inhalte inklusive | |||
Bilder / Monat | 10 | 2 | 5 |
Videos / Monat | 1 | 0 | 0 |
Lizenz für | Redaktionell Soziale Medien Marketing | Redaktionell Soziale Medien Marketing | Redaktionell Soziale Medien Marketing |
Die folgende Tabelle zeigt die jährlichen Kosten von Shutterstock beim Kauf von 10 Stockfotos im Monat im Vergleich mit den anderen Anbietern in unserem Test.
Fazit
Shutterstock ist etwas für Profis. Es bietet unglaublich viel: viel Auswahl, viele Varianten, viele Medienarten. Vielleicht sogar zu viel für private Anwender oder semiprofessionelle User. Preislich gibt es innerhalb der Medienkategorien ein großes Gefälle: So sind Fotos mit Standardlizenz schon preiswert erhältlich – wer allerdings aus dem Pool der Premium-Bilder wählen möchte oder erweiterte Lizenzen benötigt, sollte über ein nennenswertes Budget verfügen.
Shutterstock empfiehlt sich für Redaktionen und Agenturen, größere Unternehmen und Grafik-Designer, die viel mit 3D-Modellen arbeiten und über entsprechende Budgets verfügen.
Erfahrungen
Was denken die User von Shutterstock? Top oder Flop? Wir haben für Sie die Stimmen im Netz zusammengetragen.
Alternativen
Wer noch etwas mehr Budget übrig hat, Wert auf Professionalität und seinen Schwerpunkt auf der Arbeit in der Creative Cloud hat, für den könnte Adobe Stock der richtige Anbieter sein.
Auf der Suche nach einem günstigeren Anbieter mit kreativem Angebot? Dann lohnt ein Besuch bei Depositphotos. Die Datenbank überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer beachtlichen Medienauswahl.
Die besten Alternativen zu Shutterstock haben wir hier für Sie zusammengestellt: