Alamy Test: Der richtige Anbieter für einzigartige Bilder?
Bilder sagen mehr als Worte. Nicht nur Marketingabteilungen, sondern auch Blogger und Social-Media-Aktive wissen das und benötigen Fotos, die Emotionen wecken oder Illustrationen, die Kompliziertes einfach erklären.
Wer nicht auf ein eigenes Archiv hochwertiger Medien zurückgreifen kann, findet im Internet zahlreiche Anbieter sogenannter Stock-Medien. Dabei unterscheiden sich die Datenbanken in Qualität, Preis, Portfolio und Haftung. Wer sicher sein will, dass seine genutzten Medien wirklich frei von Urheberrechten sind, sollte auf einen kostenpflichtigen Anbieter vertrauen. Einer der ältesten von ihnen ist Alamy. Wir haben uns die Fotoagentur einmal näher angesehen.
Was ist Alamy?
Alamy* wurde 1999 von James West und Mike Fischer gegründet und gehört zu den ältesten Stockfoto-Anbietern weltweit. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in Großbritannien, das Verkaufsbüro allerdings in den USA.
Alamy hat früh in Technik investiert und erhielt für seine Entwicklungen zahlreiche Auszeichnungen. So wurde die für iOS veröffentlichte App Stockimo 2015 als beste App in The Drum's Marketing on Mobile Awards (MOMAs) aufgenommen. Heute bietet die Medienbibliothek ein Archiv mit mehr als 200 Millionen Medien und gehört seit 2020 zum britischen Nachrichtenunternehmen PA Media Group.
Alamy gehört zu den Urgesteinen der Stockfoto-Anbieter.
Alamy Test
einfaches Lizenzmodell
schneller und kompetenter Support
kreative Illustrationen
zu wenig Filter, unzutreffende Suchergebnisse
Bildqualität abhängig von der Suchkategorie
Einrichtung & Bedienung
Man kann, muss sich aber nicht anmelden, um bei Alamy Medien zu kaufen. Selbst ohne Konto lassen sich Leuchtkästen erstellen und Bilder speichern. Wer allerdings eine Download-Historie sowie eine Übersicht des gekauften Bildmaterials möchte, muss sich registrieren. Die Anmeldung geht fix und unkompliziert.
Auf der Startseite dominiert, was man als Mediensuchender braucht: das Freisuchfeld. Scrollt man ein wenig nach unten, verweist Alamy auf seine Videoauswahl und informiert über die unterschiedlichen Kategorien, in denen man nach Material stöbern kann.
Wer noch keine konkreten Vorstellungen von seinem Motiv hat, kann in den Kategorien stöbern.
Riesiges Bildarchiv in unterschiedlichen Qualitäten
Weiß man, wonach man sucht, gibt man sein Stichwort einfach ins Suchfeld ein. Ebenfalls möglich ist es, ein eigenes Foto hochzuladen und nach ähnlichen zu recherchieren. Das klappte allerdings bei unserem Test mehr schlecht als recht und die Liste brachte überwiegend Ergebnisse, die nichts mit unseren gesuchten Bildern zu tun hatten. Noch schlechter schnitt die Linksuche ab. Deutlich treffender sind die Resultate bei der Freitextsuche.
Die Resultate bei Alamy kann man sich als kleine oder große Miniaturbilder anzeigen lassen.
Gute Bilder, durchschnittliche Filter
Das Bildmaterial ist ordentlich, wenngleich nicht außergewöhnlich, die Filtermöglichkeiten sind durchschnittlich. Alamy bietet die Klassiker wie Personenanzahl und Alter, leider aber nicht nach Geschlecht oder Ethnie. Man kann nach Ort, Farbe und Ausrichtung sortieren, genauso wie nach dem Aufnahmedatum und Ansicht.
Unter der erweiterten Suche hat man die Möglichkeit, nach Werken bestimmter Fotografen oder Anbieter zu stöbern. Wer lizenzfreie Medien sucht, also nicht im redaktionellen Umfeld arbeitet und kein Werk für spezielle Veröffentlichungen benötigt, kann diese oben per Klick direkt selektieren.
Man kann bei Alamy direkt nach Lizenzart recherchieren, die reinen Bild-Filterfunktionen allerdings sind übersichtlich.
Bildquelle für Redaktionen und Historiker
In der Kategorie Nachrichten und Unterhaltung bietet Alamy Material für Redaktionen und Nachrichtenblogs. Im dazugehörigen Live News Feed warten ergänzend dazu Bilder zu Ereignissen der vergangenen 48 Stunden. Einen Ausflug in die Geschichte macht Alamy unter der gleichnamigen Kategorie, wo sich von Einstein bis Suffragetten alles findet, was historisch interessant ist. Allerdings dürfen all diese Medien nur im redaktionellen Kontext verwendet werden.
Leuchtkästen als Sortierhilfe
Um eine Auswahl von Bildern abzuspeichern, kann man eigene Leuchtkästen anlegen. Diese lassen sich nicht nur benennen, sondern jeweils auch Kunden und Projekten zuordnen, kommentieren, sortieren und per Link teilen.
Leuchtkästen sind die Sammelstelle für die eigenen Medien. Man kann sie teilen, kommentieren und sortieren.
Hat man sich für ein Medium entschieden, öffnen sich beim Klick die verschiedenen Kaufoptionen sowie Informationen zum Bild selbst. Interessant dabei ist der Hinweis auf den Bildanbieter. Es gibt exklusive Medien und solche, die auch andere Anbieter in ihrem Portfolio haben. Praktisch ist auch die direkte Übersicht, ob und welche Freigaben vorliegen. Darüber hinaus bietet Alamy an, die eigene Suche nach Tags zu verfeinern, und macht unterhalb der Bilder Alternativvorschläge. Das konkretisiert das Ergebnisprofil nochmals.
Klickt man auf ein Bild, erhält man einen Überblick über die Kaufoptionen und alle Informationen zum Medium.
Eigene Sparte Handyfotos und 360-Grad-Ansichten
Neben Fotos, Illustrationen und Vektorgrafiken findet man bei Alamy auch eine Abteilung Handyfotos. Man mag es kaum glauben, aber dort dreht sich wirklich alles um Fotos, die User mit ihren Mobiltelefonen aufgenommen haben. Für die Entwicklung der dazugehörigen App Stockimo hat Alamy sogar Auszeichnungen erhalten. In den Genuss, seine Schnappschüsse für Geld anzubieten, kommen allerdings nur Apple-Nutzer. Selbstverständlich prüft eine Alamy-Jury die eingereichten Fotos auf Qualität und Motiv, bevor diese auf der Plattform zum Kauf angeboten werden.
Eine weitere Besonderheit sind die 360-Grad-Panoramabilder bei Alamy.
iPhone-User können ihre Schnappschüsse, sofern sie den Alamy-Qualitätsrichtlinien entsprechen, direkt per App in die Datenbank laden und zum Kauf anbieten.
Buntes Videoarchiv
Zum Portfolio von Alamy gehört ein großes Archiv an durchaus brauchbaren Videos. Auch dort sind die Filtermöglichkeiten jedoch übersichtlich, sodass die Suche nach dem richtigen Motiv recht zeitintensiv werden kann. Man hat zwar die Möglichkeit, nach Aufnahmedatum, Alphakanal und Loopfähigkeit zu selektieren, leider aber nicht nach Geschlechtern, Alter, Ethnie oder Filmlänge.
Blog und Zusatzangebote im Footer
Im Alamy-Blog nehmen die Autoren das Thema Stockfoto-Kauf genau unter die Lupe und haben einen umfassenden Leitfaden zusammengestellt. Allerdings ist dieser nur auf Englisch verfügbar – so wie übrigens alle Bloginhalte. Im Footer finden sich außerdem Links zu aktuellen Trends sowie zu den oft gestellten Fragen, in denen Prozesse, Preise und Lizenzen ausführlich erklärt sind.
Antworten auf viele Fragen finden User im umfassenden Leitfaden zum Thema Stock-Foto-Kauf. Allerdings nur auf Englisch.
Solides Angebot mit Highlights
Das Portfolio von Alamy ist durchschnittlich bis solide. Manche Medien überraschen dabei mit kreativen Umsetzungen, sodass sich ein zweiter Blick immer lohnt. Die Seite ist einfach und intuitiv zu bedienen, allerdings sind die Filtermöglichkeiten ausbaufähig. Wer sich für die Bloginhalte interessiert, sollte Englisch verstehen oder ein Übersetzertool nutzen.
Auswahl Stockfotos
„Durchschnittliche“ Bilder müssen im Stockfoto-Bereich nicht unbedingt negativ sein, sondern könnten je nach Intention genau den richtigen Nerv treffen. Wir wollten wissen, wie sich Alamy bei der Suche nach unseren Stichworten Webhosting, Online-Shop, Antivirus, Business und E-Mail-Marketing schlägt.
Webhosting: Mehr als 800 Treffer liefert Alamy direkt beim ersten Suchbegriff. Wählt man ausschließlich lizenzfreie Medien, stehen immer noch mehr als 700 zur Wahl. Zwar präsentiert uns die Datenbank trotz der Filterung nach Fotos auch Illustrationen, aber immerhin haben die meisten Resultate mit dem gesuchten Begriff zu tun. Allerdings: Die Qualität der Motive überzeugt auf den ersten Blick nicht. Sie wiederholen sich und zeigen überwiegend graue Computeransichten oder Illustrationen mit langweiligen Schriftzügen.
Die Motive zum Thema Webhosting überzeugen bei Alamy nicht. Außerdem lassen sich Fotos und Illustrationen nicht sauber voneinander trennen.
Online-Shop: Bei diesem Stichwort liefert Alamy mehr als 100.000 Ergebnisse, allerdings fällt direkt auch wieder die unzureichende Trennung zwischen Fotos und Illustrationen auf. Selbst wenn man die wenigen Filter nutzt, die Alamy zur Verfügung stellt, bleiben die Resultate durchschnittlich und unterscheiden sich kaum von den Bildern, die man an jeder virtuellen Ecke zu Gesicht bekommt.
Alamy liefert beim Thema Online-Shopping zwar viele Ergebnisse, aber meist alltägliche Motive.
Antivirus: Mehr als 60.000 Resultate präsentiert Alamy bei diesem Suchbegriff. Dabei fällt auf, dass manche Motive völlig am Ziel vorbeigehen, viele aber auch eine frische, nicht alltägliche Perspektive zeigen. Im Gegensatz zu unseren anderen beiden Suchbegriffen kann man unter diesem Stichwort durchaus Fotos finden, die nicht jeder hat. Wermutstropfen allerdings ist immer noch, dass sich unter den Fotos immer noch zu viele Illustrationen befinden.
Beim Stichwort Antivirus findet man bei Alamy auch originelle Umsetzungen.
Business: Da schöpft Alamy aus dem Vollen und listet beeindruckende 9,2 Millionen lizenzfreie Resultate. Viel heißt allerdings nicht immer gut, denn die Quantität hat nur wenig Wert, wenn man sie nicht sinnvoll selektieren kann. Um wirklich zielgerichtete Ergebnisse zu erhalten, sind die Filter unzureichend. So erhält man, wenn man grob sortiert, zum Beispiel nach Querformat, zwei Personen und Frontalansicht, immer noch mehr als 15.000 Fotos.
E-Mail-Marketing: Auch auf die Suche nach diesem abstrakten Begriff hat Alamy mehr als 5.000 Antworten. Darunter sogar einige gute, kreative Umsetzungen des Themas. Aber auch in diesem Fall mischt das System immer wieder Illustrationen unter die Ergebnisse, obwohl wir ausschließlich nach Fotos recherchiert haben.
Obwohl Alamy auch beim Thema E-Mail-Marketing Illustrationen nicht sauber aus der Fotoliste herausfiltert, sind die Ergebnisse ansprechender als bei unseren anderen Stichwörtern.
Alamy verfügt über ein unfassbar großes Sortiment an Bildern. Um aus diesen aber effizient die richtigen für den eigenen Bedarf zu finden, reichen die Filtermöglichkeiten nicht aus. Die Qualität der Motive ist ausgesprochen stark abhängig vom Suchbegriff. Während man unter einem Stichwort wirklich kreative Vorschläge findet, herrscht beim anderen Begriff visuelle Langeweile.
Kategorie | Note |
---|---|
Webhosting | 4,0 |
Online Shop | 3,7 |
Antivirus | 2,7 |
Business | 3,3 |
Email Marketing | 2,3 |
Auswahl Videos, Audio, Vektorgrafiken & Illustrationen
Auf die Illustrationen lohnt sich ein Blick besonders, denn dort finden sich durchaus außergewöhnliche Umsetzungen der Themen. Bei den Vektoren findet man hingegen eher die Klassiker.
Wer auf der Suche nach passenden Videos ist, erhält bei Alamy viele Ergebnisse, aber die eingeschränkten Filtermöglichkeiten verderben etwas den Spaß an der Recherche. Audiodateien bietet Alamy nicht an.
Kategorie | Note |
---|---|
Videos | 2,7 |
Vektorgrafiken | 2,3 |
Audio | - |
Lizenzbedingungen
Alamy ist unkompliziert, was Lizenzen angeht. Für Bildmaterial gibt es zwei Lizenzen: rights-managed-Bilder (RM) und royalty-free-Material (RF). Für Bilder unter RM-Lizenz zahlt man nur den Zweck, für den man das Medium nutzen möchte. Diese Lizenzen können festlegen, wie, wo, wann und für welchen Zeitraum ein Bild genutzt wird.
Bei lizenzfreiem Material zahlt man eine einmalige Gebühr, die von der Größe abhängt, und kann das Bild in mehreren Projekten und für unbegrenzte Zeit nutzen.
Alamys Lizenzbestimmungen sind recht übersichtlich und selbsterklärend.
Anders sieht das bei redaktionellem Material aus. Das darf ausschließlich zu redaktionellen Zwecken verwendet werden. Für Videos gibt es nur eine Lizenzart. Wer besondere Anforderungen an das Material hat, sollte sich direkt an den Support wenden.
Insgesamt punktet Alamy mit transparenten und einfach zu verstehenden Lizenzbedingungen.
Support
Support-Mitarbeitende sind postalisch, per E-Mail oder Telefon erreichbar. Ein Kontaktformular gibt es nicht. Auf E-Mail-Nachfragen zu verschiedenen Themen erhielten wir innerhalb von 24 Stunden kompetente, lösungsorientierte und freundliche Antworten.
Der Link zu den Kontaktinformationen ist bei Alamy im Footer untergebracht.
Wer schneller Hilfe benötigt, sollte zum Hörer greifen. Oder einen Blick in die zahlreichen Leitfäden werfen, die zwar nur auf Englisch verfügbar sind, aber durchaus Unterstützung bei Unsicherheiten bieten, beispielsweise bei der Suche nach Trends oder wenn man sich intensiver mit dem Thema Stockfoto befassen will.
Preise
Alamy bietet verschiedene Pakete, teils mit Rabatten, einschließlich vergünstigter Großpakete. Ebenso möglich ist der Einzelkauf von Medien. Allerdings: Die Preisgestaltung ist umständlich und verwirrend. Für die Verwendung in Präsentationen zahlt man einen anderen Preis als für die Nutzung auf der Webseite.
Noch differenzierter werden die Preise, wenn man eine gebührenpflichtige Lizenz benötigt. Mithilfe einer Suchmaske fragt das System Verwendungszweck, Auflage, Größe, Schaltungen, Dauer, Land und Branche ab und präsentiert dann erst einen Preis – ein ausgesprochen langatmiger Prozess. Preislich liegt Alamy im unteren bis mittleren Niveau. Uns allerdings hat das Preis-/Leistungs-Verhältnis nicht in allen Kategorien überzeugt.
Eine aktuelle Übersicht der Preise gibt es hier:
Bild auf Webseite | Bild in Magazin | Lizenzfrei Klein | |
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Abrechnung | Credits | Credits | Credits |
Monatlicher Effektivpreis | 32,00 € | 53,00 € | 95,00 € |
Vertragslaufzeit (Monate) | 0 | 0 | 0 |
Inhalte inklusive | |||
Bilder / Monat | 1 | 5 | 1 |
Videos / Monat | 0 | 0 | 0 |
Lizenz für | Redaktionell | Redaktionell | Redaktionell Soziale Medien Marketing Produkte |
Die folgende Tabelle zeigt die jährlichen Kosten von Alamy beim Kauf von 10 Stockfotos im Monat im Vergleich mit den anderen Anbietern in unserem Test.
Fazit
Alamy will viele Bilder zu vernünftigen Preisen und einfachen Lizenzbedingungen bieten. Allerdings hapert es zum einen an Bild- und Motivqualität, zum anderen an fehlenden Filtermöglichkeiten und komplizierter Preisgestaltung. Und da zeigt sich, viel heißt nicht unbedingt gut. Man benötigt, je nach Kategorie, einiges an Recherchezeit, um passende, nicht alltägliche Medien zu finden.
Dennoch lohnt sich ein Blick in die Datenbank – besonders für alle, die nur vereinzelt Bilder oder Illustrationen benötigen oder Medien für den privaten Gebrauch suchen und diese rechtssicher verwenden wollen.
Erfahrungen
User sehen Alamy sehr unterschiedlich. Viele schätzen die Masse, andere kritisieren aber auch die oft mangelnde Qualität der Medien. Wir haben Ihnen einige der Bewertungen zusammengestellt.
Alternativen
Sie benötigen mehr Medien, und diese zu einem ordentlichen Preis-Leistung-Verhältnis? Dann empfiehlt sich ein Besuch bei Depositphotos. Die einfach zu bedienenden Plattform beeindruckt mit einem guten Medien-Archiv, verständlichen Lizenzen und fairem Preis.
Lässt das Budget mehr Raum, findet man bei iStock eine große und kreative Medienauswahl. Vor allem überzeugt der Anbieter aber mit Treffergenauigkeit bei Suchanfragen und guter Bildqualität.
Die besten Alternativen finden Sie hier: