Datenschutz & Privatsphäre

Ändert sich die IP-Adresse? + So können Sie sie wechseln

Letzte Aktualisierung
16. Juli 2024

Die IP gehört zum Leben im Netz wie Adresse zu Ihrem Zuhause. Doch während Letztere immer gleich bleibt, kann sich die IP-Adresse auch ohne Umzug schnell ändern. Woran liegt das?

Wir verraten, wann und warum sich Ihre IP-Adresse ändert, und stellen einige Methoden vor, mit denen Sie das sogar bewusst herbeiführen können.

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IP-Grundlagen: Wann und wie oft ändert sich die IP-Adresse?

Eine IP-Adresse (Internet Protocol Address) ist eine eindeutige Zahlenfolge, die jedem Gerät in einem Netzwerk zugewiesen wird. Sowohl Ihre eigenen Geräte, wie Computer und Smartphones, als auch die Websites, die Sie besuchen, und die Server, die diese Seiten hosten, haben also jeweils eigene IP-Adressen.

Diese Adressen sind, wie es Adressen so an sich haben, dazu da, (Daten-)Pakete an die richtigen Orte weiterzuleiten. IP-Adressen sind also essenziell für die reibungslose Kommunikation im Internet, weil sie sicherstellen, dass Informationen präzise zugestellt und empfangen werden.

Ob und wie oft sich die IP-Adresse ändert, hängt davon ab, um welche Art IP-Adresse es sich handelt. Entscheidend ist dabei der Unterschied zwischen statischen und dynamischen IP-Adressen:

  • 1.

    Statische IP-Adressen ändern sich normalerweise nicht. Sie bleiben konstant, solange sie manuell konfiguriert und vom Netzwerkadministrator oder ISP nicht geändert werden. Sie werden häufig für Server oder Geräte verwendet, die eine konstante Verbindung benötigen.

    Beispiel: Ein Webserver, der eine Website hostet, oder ein Drucker in einem Büro, der immer unter derselben Adresse erreichbar sein muss.

  • 2.

    Dynamische IP-Adressen ändern sich regelmäßig. Ihr ISP weist Ihnen bei jeder neuen Verbindung oder in regelmäßigen Abständen eine neue IP-Adresse zu.

    Beispiel: Die IP-Adresse eines Laptops oder Heimcomputers.

Endgeräte wie PCs, Laptops oder Smartphones verfügen fast immer über dynamische IP-Adressen. Ihre IP-Adressen ändern sich also regelmäßig – doch wer bestimmt, wann?

IP-Wechsel geschieht meist automatisch

Die Zuweisung und Änderung von IP-Adressen liegt normalerweise außerhalb unserer Kontrolle und wird vom ISP verwaltet. Der ISP entscheidet, wann und wie oft dynamische IP-Adressen geändert werden.

In den meisten Heimnetzwerken erhalten die Geräte eine dynamische IP-Adresse, die sich bei jeder neuen Verbindung oder nach einer gewissen Zeitspanne ändern kann.

Die Häufigkeit, mit der sich Ihre IP-Adresse ändert, hängt also von der Art der IP-Adresse (statisch oder dynamisch) und den Richtlinien Ihres ISPs ab. In den meisten Fällen haben Sie keinen direkten Einfluss auf diese Änderungen.

Wie kann ich meine IP-Adresse aktiv verändern?

Die IP-Zuweisung liegt aber auch bei dynamischen IP-Adressen nicht ganz außerhalb unserer Kontrolle. Es ist nämlich möglich, die IP-Adresse manuell zu ändern. Das kann unter anderem aus folgenden Gründen nützlich sein:

  • Limits aushebeln
    Einige Websites und Online-Dienste setzen IP-basierten Zugriffslimits, die Sie umgehen können, wenn Sie Ihre IP-Adresse ändern.

  • Geoblocking überwinden
    Viele Streaming-Dienste und Webseiten beschränken den Zugang auf bestimmte Regionen. Durch Ändern Ihrer IP-Adresse können Sie auf Inhalte zugreifen, die in Ihrem Land gesperrt sind.

  • Privatsphäre
    Ihre IP-Adresse verrät zwar nicht direkt Ihre Identität, doch sie enthält Informationen über Ihren Standort und Internetanbieter. Durch das Ändern Ihrer IP-Adresse können Sie Ihre Privatsphäre erhöhen.

Die einfachste Methode, die IP-Adresse zu ändern, ist ein einfacher Neustart des Routers. Dabei wird Ihre bestehende Verbindung getrennt und beim Neustart eine neue dynamische IP-Adresse zugewiesen. Dies funktioniert allerdings nicht immer, da einige ISPs die gleiche IP-Adresse wieder zuweisen können.

Glücklicherweise gibt es auch präzisere Methoden, die IP-Adresse zu wechseln:

1.

VPN: Schneller IP-Wechsel

Ein VPN leitet Ihre Internetverbindung durch einen sicheren Server, wodurch Ihre echte IP-Adresse verborgen bleibt und Sie die IP-Adresse des VPN-Servers annehmen. Ihre Verbindung wird dabei verschlüsselt.

Sie können sich mit dedizierten VPN-Apps sogar ganz gezielt die IP-Adresse einer bestimmten Region „borgen“, indem Sie sich mit Servern in ausgewählten Ländern verbinden. Bei VPN-Anbietern haben Sie meist die freie Wahl zwischen zahlreichen Server-Standorten.

VPN-Dienste haben Server auf der ganzen Welt.

VPN-Dienste sind also die einfachste Methode, gezielt und manuell die eigene IP-Adresse zu wechseln, um Ländersperren und Internetzensur zu überwinden. Allerdings sind sie in der Regel kostenpflichtig (wobei es auch Gratis-VPNs mit einigen Einschränkungen gibt).

Alles, was Sie zum Thema VPNs wissen müssen, und ausführliche Rezensionen zu zahlreichen VPN-Anbietern finden Sie hier:

2.

Proxy-Server: Gratis-VPN-Alternative

Proxy-Server funktionieren im Prinzip ähnlich wie VPNs: Auch hier wird Ihre Verbindung über einen zusätzlichen Server gelenkt, der als Vermittler zwischen Ihrem Gerät und dem Internet fungiert.

Wenn Sie eine Website über einen Proxy besuchen, wird Ihre Anfrage also zunächst an den Proxy-Server gesendet, der dann die Anfrage in Ihrem Namen weiterleitet. Die Website sieht nur die IP-Adresse des Proxy-Servers und nicht Ihre eigene.

Der Proxy-Server klinkt sich zwischen Ihr Gerät und das Internet.

Der Unterschied zum VPN ist, dass Proxy-Server keine Verschlüsselung bieten und in der Regel nur den Datenverkehr eines bestimmten Programms (wie eines Webbrowsers) und nicht des gesamten Geräts leiten. Zudem ist die Einrichtung etwas komplizierter und Sie können nicht so einfach wie beim VPN den Proxy-Standort wechseln.

Dafür gibt es viele Proxy-Server, die Sie völlig kostenlos nutzen können. Proxy-Server sind also vor allem für den gelegentlichen Zugriff auf geblockte Inhalte oder zum Umgehen einfacher IP-basierten Zugriffsbeschränkungen geeignet.

3.

Tor: Fokus auf Anonymität

Wenn Sie Ihre IP-Adresse in erster Linie aus Sicherheitsgründen geheim halten möchten, sind Sie bei Tor besser aufgehoben. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk, das Ihre Internetverbindung durch mehrere Server (Knoten) weltweit leitet. Jede Verbindungsebene ist verschlüsselt, was es sehr schwierig macht, Ihre Online-Aktivitäten zurückzuverfolgen.

Zugriff zum Tor-Netzwerk gibt es über den Tor Browser. Dabei handelt es sich um eine vorkonfigurierte Version von Mozilla Firefox, die speziell für die Nutzung mit Tor optimiert wurde. Er funktioniert wie ein ganz normaler Webbrowser – mit dem Unterschied, dass Ihre Verbindung anonymisiert und durch mehrere Tor-Knoten geleitet wird.

Der Tor-Browser sieht aus, wie jeder andere Browser auch.

Tor ist also ein wertvolles Werkzeug für Nutzer, die sicherstellen möchten, dass ihre Online-Aktivitäten nicht anhand ihrer IP-Adresse oder sonstiger Identifikatoren nachverfolgt werden können. Deshalb ist er unter anderem bei Journalisten und Whistleblowern beliebt.

Fazit

Die IP-Adressen von Geräten wie PCs, Laptops oder Smartphones werden von Ihrem Internet Service Provider (ISP) verwaltet. Sie sind in der Regel dynamisch und ändern sich regelmäßig – beispielsweise, wenn Sie Ihren Router neu starten, oder nach einer bestimmten Zeitspanne. Meist haben Sie keinen direkten Einfluss auf diese Änderungen.

Es gibt aber auch ein paar Möglichkeiten, die IP-Adresse aktiv zu wechseln: Sie können sich beispielsweise mit einem VPN-Dienst oder mit einem Proxy-Server die IP-Adresse eines bestimmten Landes borgen, um Geosperren zu überwinden, oder mit dem Tor-Browser surfen, um Ihre IP-Adresse und Ihre Internettätigkeiten vor fremden Blicken zu schützen.

Häufig gestellte Fragen

Wie oft ändert sich die IP-Adresse?

Die Häufigkeit, mit der sich Ihre IP-Adresse ändert, hängt von Ihrem Internet Service Provider (ISP) und der Art der IP-Adresse ab. Dynamische IP-Adressen, die bei den meisten Heimnetzwerken üblich sind, können sich ändern, wenn Sie Ihren Router neu starten, oder einfach nach einer bestimmten Zeitspanne, die Ihr ISP festlegt. Einige ISPs ändern die IP-Adresse auch bei jeder neuen Verbindung zum Netzwerk.

Woher bekomme ich eine statische IP-Adresse?

Um eine statische IP-Adresse zu erhalten, müssen Sie sich an Ihren Internet Service Provider (ISP) wenden. Viele ISPs bieten statische IP-Adressen als Teil eines speziellen Tarifplans oder gegen eine zusätzliche Gebühr an. Es gibt auch VPN-Dienste, bei denen Sie sich dedizierte IPs mieten können.

Wie kann ich meine IP-Adresse ändern?

Es gibt mehrere Methoden, um Ihre IP-Adresse aktiv zu ändern. Oftmals erhalten Sie eine neue dynamische IP-Adresse, wenn Sie Ihren Router aus- und wieder einschalten. Alternativ können Sie ein VPN oder einen Proxy-Server nutzen, um sich die IP-Adresse eines anderen Servers zu borgen, oder mit dem Tor Browser surfen, um Ihre IP-Adresse zu anonymisieren.

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Janis von Bleichert hat Wirtschaftsinformatik an der TU München und Informatik an der TU Berlin studiert. Er ist seit 2006 selbständig und ist der Gründer von EXPERTE.de. Er schreibt zu den Themen Hosting, Software und IT-Security.
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