Bestes kostenloses Geschäftskonto: 5 Gratis-Konten im Test
Geschäftskonto – ja oder nein? Auf dem Weg in die Selbstständigkeit stellt sich diese Frage irgendwann jeder. Schließlich wäre es kurzfristig weniger Aufwand, einfach weiter das Privatkonto zu nutzen, auch für geschäftliche Zwecke. Doch ist das überhaupt erlaubt?
Rechtlich ist diese Frage einfach zu beantworten: Ja, es ist erlaubt, zumindest für Freiberufler und Alleinunternehmer. Auch das Finanzamt sieht kein Problem, wenn geschäftliche Transaktionen über ein Privatkonto laufen.
Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Geschäftskonto nur für Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG, eG, eV, KGaA). Doch der rechtliche Aspekt ist nicht das einzige Argument, das für ein dediziertes Geschäftskonto spricht.
Warum ist ein Geschäftskonto nützlich?
Egal, ob es für Ihre Rechtsform gesetzlich vorgeschrieben ist oder nicht: Ein Geschäftskonto bringt Selbstständigen und Unternehmen fast nur Vorteile. Dazu zählen:
Bessere Übersicht über geschäftliche Finanzen
Mit einem Geschäftskonto behalten Sie den Überblick über die Finanzen Ihres Unternehmens/ Ihrer selbstständigen Tätigkeit. Weil private und geschäftliche Ausgaben strikt getrennt sind, können Sie am Kontostand und den Transaktionen sofort erkennen, wie es um Ihre Liquidität und Ihren Cashflow bestellt ist.Einfachere Buchhaltung
Steuerliche Angelegenheiten sind kompliziert genug. Mit einem Geschäftskonto, über das Sie alle geschäftlichen Transaktionen abwickeln, wird die Buchhaltung deutlich einfacher. Sie können jede Transaktion einem Beleg oder einer Rechnung zuweisen und Ihr Geschäftskonto mit Buchhaltungsprogrammen wie lexoffice oder sevDesk verbinden. Auch die Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater können Sie damit erleichtern.Viele zusätzliche Features
Die meisten Geschäftskonten haben viele praktische Extra-Features, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und Unternehmen zugeschnitten sind. Beispielsweise können Sie automatisch Steuerrücklagen anlegen, die getrennt vom Hauptkonto verwaltet werden, oder direkt im Online-Banking Rechnungen schreiben.Privatkonten sind nicht immer geeignet
Es gibt Banken, deren AGBs die gewerbliche Nutzung ihrer Privatkonten nicht vorsehen. Eigeninteresse spielt dabei natürlich eine Rolle, denn Geschäftskonten sind in der Regel teurer als Privatkonten.
Der einzige Nachteil von Geschäftskonten: Sie sind in der Regel kostenpflichtig. Allzu teuer sind sie aber nicht – und kostenlose Optionen gibt es ebenfalls.
Die 5 besten Gratis-Geschäftskonten
In unserem großen Geschäftskonto-Vergleich haben wir uns zehn Anbieter genauer angeschaut, von denen fünf einen kostenlosen Tarif bieten. Wir stellen die Gratis-Anbieter kurz vor und verraten, was damit möglich ist – und ob sie wirklich so kostenlos sind wie versprochen.
N26 Geschäftskonto: Der EXPERTE.de-Testsieger für Freiberufler
N26* ist eine Online-Bank aus Berlin, die 2013 als Fintech-Startup gegründet wurde und seit 2016 eine vollwertige Vollbank-Lizenz besitzt. Im selben Jahr fügte sie ihrem Angebot auch ein Geschäftskonto hinzu, das bisher allerdings nur für Freiberufler und Selbständige, also nicht für Unternehmen geeignet ist.
Was gefällt uns am Geschäftskonto von N26?
Das Geschäftskonto von N26 ist an Einfachheit kaum zu überbieten: Das Web-Portal ist übersichtlich, die Smartphone-App intuitiv und die Kontoeröffnung dauert nur wenige Minuten. Durch fehlende Transaktionsgebühren ist die Nutzung zudem auch tatsächlich kostenlos, solange Sie keine Bargeldeinzahlungen vornehmen oder das Auszahlungslimit überschreiten.
Das Geschäftskonto von N26 ist in vielen Nutzungsszenarien tatsächlich zu 100 % kostenlos.
Was bietet der kostenlose Tarif von N26?
Der N26 Standard-Tarif ist ein komplett kostenloses Geschäftskonto für Freiberufler. Er deckt alle wichtigen Zahlungs- und Transaktions-Features ab und enthält eine virtuelle Debitkarte (eine physische Karte können Sie für einmalig 10 € dazu bestellen). Auf Unterkonten und andere Extras, sowie auf telefonischen Kundenservice, müssen Sie jedoch verzichten.
Sie profitieren von drei Gratis-Abhebungen im Inland, danach werden pro Abhebung 2 € fällig. Für Bargeledeinzahlungen über den CASH26-Service wird eine Gebühr von 1,5 % berechnet.
Was sind Schwächen von N26?
Ein paar Schattenseiten hat die N26-Kombination aus „einfach“ und „günstig“ natürlich auch: Manche grundlegende Funktionen, wie z. B. die Möglichkeit, Überweisungen in Fremdwährungen durchzuführen, fehlen leider. Wenn Sie regelmäßig hohe Bargeldsummen einzahlen, ist N26 durch die volumenabhängigen Gebühren zudem recht teuer.
Vor- und Nachteile von N26
Gratis heißt Gratis
Der kostenlose N26-Tarif hat keine versteckten Kosten und ist in bestimmten Nutzungsszenarien tatsächlich komplett kostenlos – dank kostenloser SEPA-Überweisungen auch dann, wenn Sie viele Buchungen vornehmen.Digitale, unkomplizierte Kontoeröffnung
Die Kontoeröffnung läuft bei N26 100 % digital ab und ist in Minutenschnelle abgeschlossen.Intuitive Bedienung, vor allem am Smartphone
N26 verfolgt einen „Mobile First“ Ansatz, der vor allem am Smartphone eine benutzerfreundliche Bedienung garantiert.
Keine Unterkonten im Gratis-Tarif
Auf eine der praktischsten Online-Banking-Funktionen, nämlich die Verwaltung von Unterkonten und die damit einhergehenden Extra-Features, müssen Sie als Nutzer des Gratis-Tarifs leider verzichten.Gebühren für Bargeld-Einzahlungen
Bei N26 ist jede Bargeld-Einzahlung kostenpflichtig, und weil die Gebühren prozentual berechnet werden, werden hohe Einzahlungen schnell teuer.Fehlende Banking-Funktionen
N26 ist generell weniger ausgereift als traditionelle Banken oder manche Online-Konkurrenten. Auslandsüberweisungen sind beispielsweise nicht möglich, eine Kreditkarte ist nicht dabei und auch der Lastschrifteinzug wird nicht unterstützt.Nur für Solo-Selbstständige
Das N26-Geschäftskonto kommt nur für Freiberufler und Einzelunternehmer infrage. Eingetragene Unternehmen und juristische Personen (z. B. GmbHs) müssen sich anderweitig umsehen.
Finom: Kostenloses Mobile-First Business-Banking für Solo-Selbstsändige
Finom* ist eine digitale Banking-Plattform, die 2019 in den Niederlanden ins Leben gerufen wurde und mittlerweile auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern verfügbar ist. Finom möchte mehr als „nur“ ein Geschäftskonto sein, indem es Funktionen wie Banking, Finanzmanagement und Buchhaltung in einem intuitiven, mobile-first Produkt vereint.
Was gefällt uns an Finom?
Finom ist benutzerfreundlich und auf den modernen Geschäftsalltag zugeschnitten, was bereits bei der komplett digitalen Kontoeröffnung beginnt. Praktisch sind die Unterkonten („Wallets“) mit eigener IBAN, die die Verwaltung von Finanzen erleichtern.
Mit den integrierten Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen können Sie Rechnungen erstellen und wichtige Dokumente sammeln. Die Zusammenarbeit mit etablierten Banken wie der Solarisbank in Deutschland sorgt zudem dafür, dass das Geld der Kunden durch den europäischen Einlagensicherungsfonds geschützt ist.
Unterkonten heißen bei Finom Wallets – und auch im Gratis-Tarif ist eins dabei.
Was bietet der kostenlose Tarif von Finom?
Der kostenlose Solo-Tarif von Finom richtet sich an Freiberufler, Einzelunternehmer und Selbstständige. Er hat keinen monatlichen Grundpreis und deckt alle wichtigen Funktionen für diese Zielgruppe ab. Sie können gebührenfrei ein Unterkonto anlegen, jedes weitere kostet monatlich 4 €.
In der Praxis ist die Kontoführung vermutlich nicht ganz kostenlos, weil die meisten Bankfunktionen (Abhebungen und Überweisungen) Gebühren mit sich bringen. Im Solo-Tarif sind aber bis zu 50 kostenlose SEPA-Überweisungen dabei.
Darüber hinaus sind einige Features, wie z. B. die Teamverwaltung, der Zugang zur Buchhaltung oder die Anpassung von Rechnungsvorlagen, im Gratis-Tarif nicht enthalten.
Was sind Schwächen von Finom?
Finom bietet keine Kreditkarten an. Die Tarifstruktur könnte deutlich einfacher und transparenter sein, um versteckte Kosten zu vermeiden. Enttäuscht waren wir zudem von der langen Wartezeit bis zur Freischaltung unseres Kontos.
Darüber hinaus fehlen auch bei Finom einige Funktionen komplett, darunter die Einzahlung von Bargeld und Auslandsüberweisungen.
Vor- und Nachteile von Finom
Digital und benutzerfreundlich
Finom bietet eine intuitive, mobile-first Plattform, die den modernen Anforderungen des Geschäftsalltags entspricht.Unterkonten mit eigener IBAN
Bis zu vier Unterkonten mit eigener IBAN erleichtern die Verwaltung der Finanzen. Im Gratis-Tarif ist ein Unterkonto gebührenfrei integriert.Integrierte Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen
Sie können im Online-Banking von Finom auch Rechnungen erstellen und wichtige Dokumente für die Buchhaltung sammeln.
Verzögerte Freischaltung
Es kann eine Weile dauern, bis das Konto freigeschaltet ist und genutzt werden kann - wir mussten uns ganze drei Wochen gedulden.Fehlende Funktionen
Einige Standard-Features, beispielsweise die Bargeldeinzahlung oder Auslandsüberweisungen in Fremdwährungen, werden bei Finom nicht angeboten. Auch Kreditkarten gibt es nicht.Komplizierte Tarifstruktur
Bei den Kosten und Tarifen könnte sich Finom noch transparenter zeigen, denn es gibt durchaus einige versteckte Kosten, beispielsweise in Form von Gebühren für nicht aktive Karten.Gratis-Tarif nur für Solo-Freelancer
Finoms kostenloser Tarif ist nur für Solo-Selbstständige geeignet, für Unternehmen fällt stets eine Grundgebühr an.
FYRST: Viele Features, schwacher Support
FYRST* ist eine Digitalbank für Selbstständige und Freiberufler, die 2019 von der DB Privat- und Firmenkundenbank, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG, gegründet wurde. Mit einem modernen Auftritt und der Unterstützung durch die Infrastruktur der Muttergesellschaft versucht FYRST, die Vorteile von traditionellen und digitalen Banken zu kombinieren.
Was gefällt uns an FYRST?
FYRST punktet mit einer intuitiven Benutzeroberfläche, sowohl am Desktop als auch am Smartphone, in der Standardfunktionen wie Überweisungen und Daueraufträge einfach durchführbar sind.
Die Bezahlfunktionen sind, gerade für eine Online-Bank, sehr ausgereift und umfassen neben SEPA-Überweisungen auch Überweisungen in Fremdwährungen und Lastschrifteinzug bei Kunden.
Auch eine Kreditkarte und ein Kontokorrentkredit sind in allen Tarifen verfügbar. Zudem ist durch die Anbindung an das Filialnetz der Postbank, der Deutschen Bank Gruppe und der Cash Group das Einzahlen und Abheben von Bargeld unkompliziert möglich.
Die Banking-Funktionen von FYRST sind im Vergleich zur Online-Bank-Konkurrenz recht ausgereift.
Was bietet der kostenlose Tarif von FYRST?
Der kostenlose Tarif „FYRST Base“ ist für Freiberufler und Gewerbetreibende kostenlos. 50 Buchungsposten pro Monat sind dabei inklusive, danach kostet jede weitere Buchung 0,19 €. Auch Bargeldauszahlungen sind an Schaltern und Geldautomaten der Postbank, bei Filialen der Deutsche Bank Gruppe, bei Mitgliedern der Cash Group und an den Kassen vieler Shell-Tankstellen kostenlos.
Kostenlose Unterkonten sind leider nicht dabei (jene sind allerdings auch in den Premium-Tarifen kostenpflichtig). Einzahlungen kosten im Base-Tarif 3 € pro angefangene 5.000 €. Das Geschäftskonto von FYRST ist somit in vielen Nutzungsszenarien sehr günstig.
Was sind Schwächen von FYRST?
Der Support von FYRST lässt zu wünschen übrig: Telefonischer Support war zum Testzeitpunkt nicht möglich, auf unsere E-Mails reagierte der Anbieter gar nicht. Zudem bietet FYRST im Vergleich zu vielen anderen Online- und Neobanken kaum praktische Extras wie Sparfunktionen oder Features zur Buchhaltung und Rechnungsstellung.
Vor- und Nachteile von FYRST
Intuitive Bedienung
FYRSTs Online-Banking ist intuitiv gestaltet und macht Standardfunktionen wie Überweisungen und Daueraufträge besonders unkompliziert.Viele (Bezahl-)funktionen
Kunden profitieren von einer Vielzahl an Bezahlfunktionen, darunter SEPA-Überweisungen, Überweisungen in Fremdwährungen und Lastschrifteinzug bei Kunden. Auch Bargeldeinzahlungen sind möglich.Kreditkarten und Kontokorrentkredit verfügbar
In allen Tarifen sind sowohl eine Kreditkarte als auch ein Kontokorrentkredit verfügbar. Hier ist FYRST vielen anderen Online-Banken ein paar Schritte voraus.
Kostenpflichtige Unterkonten
Was Unterkonten angeht, hinkt FYRST der Konkurrenz hinterher: Jene sind in allen Tarifen kostenpflichtig.Schwacher Kundensupport
Auf das Support-Team von FYRST war zum Testzeitpunkt kein Verlass. Telefonsupport gab es nicht und unsere E-Mails wurden ignoriert.Wenig praktische Extras
Im Vergleich zu vielen anderen Online- und Neobanken bietet FYRST kaum praktische Extras (z. B. Sparfunktionen, Rechnungsstellung oder Buchhaltung).
bunq: Gratis-Sparkonto mit Einschränkungen
bunq* ist eine Online-Bank aus den Niederlanden, die 2012 gegründet wurde. Die selbsternannte „bank of The Free“ konzentriert sich vor allem auf Mobile Banking, um Kunden überall und zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Finanzen zu geben.
Was gefällt uns am Geschäftskonto von bunq?
bunq ist in erster Linie für mobiles Banking ausgelegt, die Smartphone-App ist deshalb besonders gelungen. Im Vergleich zu anderen Finanzlösungen ist die Oberfläche etwas verspielt und gamifiziert, was bei manchen Nutzern, denen klassische Banking-Lösungen zu trocken sind, den richtigen Ton treffen könnte.
Praktisch sind die bis zu 25 Unterkonten, die jeweils mit eigener IBAN daherkommen. Dazu gibt es einige praktische Business-Funktionen wie die automatische Sortierung, mit der Sie Geld automatisch auf Ihre Unterkonten verteilen können.
bunq ist für mobiles Banking am Smartphone ausgelegt.
Was bietet der kostenlose Tarif von bunq?
Easy Savings, der Gratis-Tarif von bunq, ist nur eingeschränkt nützlich. Es handelt sich um ein Sparkonto, das ansonsten keine Funktionen (z. B. Zahlungen oder Geldkarten) unterstützt. Sie können zweimal monatlich Geld von Ihrem Sparkonto auf ein anderes Konto abheben (allerdings kein Bargeld, denn Geldkarten sind schließlich nicht dabei).
Was sind Schwächen von bunq?
Leider gibt es bei bunq kein Gratis-Kontingent, was Überweisungen angeht. Jede Transaktion, egal ob regulär oder Echtzeit, ist in allen Tarifen kostenpflichtig, und diese Kosten können sich schnell summieren. Im Vergleich mit anderen Digitalbanken ist bunq somit in vielen Nutzungsszenarien relativ teuer.
Die bunt-verspielte Benutzeroberfläche ist zudem Geschmackssache. Einige Selbstständige und Unternehmen könnten sich von einer Bank ein etwas seriöseres Auftreten wünschen.
Vor- und Nachteile von bunq
Benutzerfreundliche Smartphone-App
bunq gefällt mit einer flotten, eleganten und verspielten Smartphone-App, die alle wichtigen Funktionen intuitiv verpackt.Gratis-Sparkonto
Der Sparkonto-Tarif von bunq ist auch tatsächlich gratis und hat keine versteckten Kosten.
Gratis-Tarif mit Einschränkungen
Beim Gratis-Tarif handelt es sich nur um ein Sparkonto. Die meisten Standardfunktionen (Überweisungen, Geldkarten, Unterkonten, etc.) sind also nicht verfügbar.Vergleichsweise teuer
Wenn Sie sich doch für einen der kostenpflichtigen Tarife entscheiden, müssen Sie mit höheren Kosten als bei vielen anderen Online-Banken rechnen. Das liegt an den vergleichsweise hohen Grundgebühren und Kosten für Überweisungen und für Ein-/Auszahlungen.Interface zu verspielt
Das bunte bunq-Interface könnte bei einigen Nutzern gut ankommen, anderen Kunden hingegen könnte es für eine Bank nicht „seriös“ genug sein.
Kontist: Gratis-Tarif, der nicht wirklich kostenlos ist
Kontist* ist ein digitales Geschäftskonto für Selbstständige und Freelancer. Das 2016 in Berlin gegründete Fintech-Unternehmen borgt sich die Banklizenz von der solarisBank, um alle wichtigen Funktionen einer Bank bereitzustellen.
Was gefällt uns an Kontist?
Das Alleinstellungsmerkmal von Kontist ist die automatische Steuerbereinigung: Immer wenn Geld auf Ihrem Kontist-Konto eingeht, werden die Steueranteile automatisch berechnet und an die entsprechenden Unterkonten weitergeleitet. So sehen Sie auf Ihrem Hauptkonto nur den bereinigten Nettobetrag.
Darüber hinaus ist Kontist generell recht benutzerfreundlich: Sie Kontoeröffnung erfolgt zu 100 % digital und ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Die Bedienung der App oder der Web-Oberfläche ist unkompliziert und intuitiv gestaltet.
Die Überweisungsmaske von Kontist.
Was bietet der kostenlose Tarif von Kontist?
Der kostenlose Tarif von Kontist liefert die meisten Basisfunktionen, die ein Geschäftskonto bieten sollte. Zehn Überweisungen pro Monat sind dabei kostenlos, danach werden 0,15 € je Transaktion fällig. Jede Abhebung kostet 2 €. Eine physische Geldkarte ist im Gratis-Tarif nicht dabei – sie kostet 29 € pro Jahr.
Schade ist, dass der Gratis-Tarif nicht wirklich bedingungslos gratis ist: Wenn Sie monatlich für weniger als 300 € Transaktionen durchführen, müssen Sie eine Gebühr von 2 € bezahlen.
Was sind Schwächen von Kontist?
Leider müssen Kontist-Kunden auf manche Funktionen, die bei anderen Online-Banken längst Standard sind, komplett verzichten. Dazu zählen Unterkonten, Bargeldeinzahlungen oder Überweisungen in Fremdwährungen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis in den Premium-Tarifen könnte zudem besser sein, weil die monatlichen Kosten aufgrund kostenpflichtiger Transaktionen und Auszahlungen höher sind als bei vielen Konkurrenz-Banken. Enttäuscht waren wir auch vom Support.
Automatische Steuerberechnung
Kontist berechnet bei eingehenden Zahlungen automatisch das Netto vom Brutto und hilft Ihnen dabei, den Überblick über Ihre tatsächlichen Einkünfte zu behalten.Benutzerfreundliche Bedienung
Die Kontoeröffnung und Bedienung sind einfach und intuitiv gestaltet.
Fehlende Standard-Funktionen
Leider fehlen bisher viele Standard-Features, wie z. B. Unterkonten, Bargeldeinzahlungen und Überweisungen in Fremdwährungen.Vergleichsweise teuer (und auch im Gratis-Tarif nicht wirklich gratis)
Das Preis-Leistungs-Verhältnis von Kontist könnte besser sein, da die monatlichen Kosten im Vergleich zu anderen Banken höher sind. Im Gratis-Tarif wird zudem eine Gebühr fällig, wenn Sie im Monat für weniger als 300 € Transaktionen durchführen.Abstriche beim Support
Der Support ist nicht besonders zuverlässig und war zum Testzeitpunkt sogar vorübergehend ganz eingestellt.
Monatliche Geschäftskonto-Kosten in der Praxis
Wie Sie sehen, sind auch die meisten Geschäftskonten mit Gratis-Tarif in der Praxis nicht immer komplett kostenlos. Bis auf wenige Ausnahmen fallen für manche Tätigkeiten, beispielsweise Buchungen oder Bargeldabhebungen, stets bestimmte Kosten an. Auch diese Kosten sollten Sie bei der Auswahl eines Geschäftskontos auf dem Schirm haben.
Wir haben für unseren Preisvergleich mehrere Nutzungsszenarien entworfen, anhand derer wir die Geschäftskonto-Kosten in der Praxis berechnen. Dabei handelt es sich um folgende Szenarien:
Szenario „Klein“: wenige Buchungen, wenig Bargeldtransaktionen (z. B. Freiberufler oder Kleinunternehmen)
Szenario „Groß“: viele Buchungen, wenige Abhebungen (z. B. Online-Shops)
Szenario „Cash“: viele Ein- und Auszahlungen (z. B. Einzelhändler)
Szenario „Klein“ | Szenario „Groß“ | Szenario „Cash“ | |
---|---|---|---|
Anzahl Buchungen | 50 | 1.000 | 100 |
Bargeld-Einzahlungen | 0 | 0 | 20 |
Bargeld-Auszahlungen | 2 | 5 | 10 |
Hier sind die Kosten der Anbieter aus unserem Test im Vergleich:
Szenario Klein ▾ | Szenario Groß | Szenario Cash | |
---|---|---|---|
Wise | 0,00 € | 27,75 € | - |
N26 | 0,00 € | 4,00 € | 164,00 € |
Fyrst | 0,00 € | 84,00 € | 72,00 € |
Finom | 4,00 € | 130,90 € | - |
Kontist | 10,00 € | 158,50 € | - |
bunq | 15,47 € | 141,94 € | 279,89 € |
Postbank | 16,90 € | 116,90 € | 86,90 € |
Vivid | 17,00 € | 104,00 € | - |
Qonto | 23,00 € | 254,00 € | - |
Deutsche Bank | 25,40 € | 94,90 € | 80,90 € |
Commerzbank | 25,90 € | 184,90 € | 97,56 € |
Revolut | 29,00 € | 129,00 € | - |
Holvi | 34,00 € | 190,00 € | - |
Nur N26 und FYRST sind unter Umständen – im Szenario „Klein“ – komplett kostenlos. In den Szenarien „Groß“ und „Cash“ sind kostenpflichtige Geschäftskonten teils preislich effizienter als die vermeintlichen Gratis-Alternativen.
Deshalb sollten Sie sich zunächst Gedanken über Ihr eigenes Nutzerprofil und die Anzahl an Buchungen sowie Ein- und Auszahlungen, die Sie monatlich erwarten, machen, ehe Sie sich für einen Anbieter und Tarif entscheiden.
Fazit
Kostenlos heißt nicht gleich kostenlos. Dass Sie für Ihr Geschäftskonto keine Kontoführungsgebühr bezahlen, heißt also noch lange nicht, dass die Kontoführung Ihren Geldbeutel nicht beansprucht. Wie hoch die Gebühren für Standard-Funktionen wie Transaktionen oder Ein- und Auszahlungen sind, ist deshalb genauso wichtig.
Unter den von uns getesteten Geschäftskonten mit Gratis-Tarif waren nur N26 und FYRST bei regulärer Nutzung in einem Szenario mit wenigen Buchungen und Bargeldabhebungen komplett kostenlos. Viele andere Banken mit Gratis-Tarif, vor allem im Online-Bereich, sind jedoch unter bestimmten Bedingungen recht günstig.
Insgesamt könnte es aber auch sein, dass Sie effektiv weniger bezahlen, wenn Sie ein Konto mit Kontoführungsgebühren wählen. Mit dem Preisrechner in unserem großen Geschäftskonto-Test können Sie die Angebote miteinander vergleichen und auf Ihre Nutzungsszenarien abstimmen.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt vor allem im Online-Bereich viele Banken, die ein kostenloses Geschäftskonto anbieten, darunter N26, Finom und FYRST. Allerdings gibt es kein Konto, das auch in allen Nutzungsszenarien komplett kostenlos ist, weil in der Regel Gebühren für Buchungen, Abhebungen oder andere Funktionen anfallen.
Die Kosten eines Geschäftskontos sind von Ihrem Verhaltensmuster abhängig. Wenn Sie nur wenige Buchungen und Bargeldtransaktionen durchführen, gibt es Geschäftskonten, die komplett kostenlos sind oder nur wenige Euro im Monat kosten. Durchschnittlich sollten Sie aber mit 10 - 20 Euro im Monat rechnen. Bei einer großen Zahl an Buchungen liegen die effektiven Monatskosten bei den Anbietern aus unserem Test durchschnittlich bei ca. 100 - 130 Euro.
Ja, als Freiberufler und Alleinunternehmer können Sie auch Ihr Privatkonto als Geschäftskonto nutzen. Für Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG, eG, eV, KGaA) ist hingegen ein dediziertes Geschäftskonto vorgeschrieben. Manche Banken könnten aber Probleme damit haben, wenn Kunden geschäftliche Zahlungen über ihr Privatkonto abwickeln.