Buchhaltungssoftware für Freiberufler: Die 3 besten Programme 2024
Viele Freiberufler lernen auf die harte Tour, dass Buchhaltung unverzichtbar ist – nicht nur für geschäftlichen Erfolg, sondern auch für ruhige Nächte. Spätestens, wenn Sie kurz vor Fristende durch Ihre Unterlagen wühlen, um belegbare Ausgaben für die Steuererklärung zusammenzukratzen, werden Sie sich wünschen, Sie hätten von Anfang an ein gutes Buchhaltungsprogramm genutzt.
Doch welche Buchhaltungssoftware ist für Freiberufler am besten? Wir stellen unsere Favoriten kurz vor und verraten, was sie auszeichnet.
Benötigt man als Freiberufler ein Buchhaltungsprogramm?
Die Buchführungspflicht, die in Deutschland in den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) festgehalten wird, gilt für Freiberufler nicht. Selbstständige ohne Gewerbe bzw. Unternehmen, die freiberuflich arbeiten, müssen sich also nicht an die Grundsätze und Regeln der Buchführungspflicht halten und entsprechend auch keine Software verwenden, die eine GoB-konforme Buchhaltung ermöglicht.
Doch natürlich müssen auch Freiberufler bestimmte Pflichten erfüllen, darunter die korrekte Aufzeichnung ihrer Gewinne für steuerliche Zwecke, etwa via EÜR. Ein gutes Buchhaltungsprogramm kann diese Prozesse erheblich vereinfachen und Ihrem Freiberufler-Dasein mehr Struktur, Sicherheit und Professionalität verleihen.
Ein Buchhaltungsprogramm ist für Freiberufler also nicht verpflichtend, aber absolut empfehlenswert.
Buchhaltungsprogramme für Freiberufler: Vor- und Nachteile
Wir finden, dass die Vorteile für die meisten Freiberufler klar überwiegen. Wer kaum Rechnungen schreibt, wenig Ausgaben hat und einen kleinen Kundenstamm führt, kommt vielleicht auch ohne aus – doch sobald die freiberufliche Tätigkeit etwas komplexer wird, ist ein Buchhaltungsprogramm Gold wert.
Mehr Fokus aufs Wesentliche
Indem Sie Routineaufgaben wie den Kontenabgleich oder die Rechnungserstellung automatisieren, sparen Sie wertvolle Zeit, die Sie stattdessen in Ihr Kerngeschäft und „wichtigere“ Tätigkeiten als Büroarbeit investieren können.Reduktion von Fehlern
Manuelle Buchhaltung ist fehleranfällig. Ein gutes Buchhaltungs-Tool verringert das Risiko von Rechenfehlern oder doppelten Einträgen und stellt sicher, dass die finanziellen Berichte korrekt und konsistent sind.Bessere finanzielle Übersicht
Ein Buchhaltungsprogramm hilft Ihnen dabei, Ihre finanzielle Lage als Freiberufler besser im Blick zu behalten. Sie haben stets eine Übersicht über Gewinne, Ausgaben und zu erwartende Steuerlasten und erkennen Cashflow-Probleme früher.Unterstützung bei steuerlichen Pflichten
Buchhaltungsprogramme helfen Ihnen dabei, Ihre steuerlichen Anforderungen zu verstehen und zu erfüllen. Sie erleichtern sowohl die eigenständige Übermittlung an das Finanzamt als auch die Zusammenarbeit mit Steuerberatungen.Viele Extra-Features
Die meisten Buchhaltungsprogramme haben viele Extra-Features, die auch Freiberuflern die Arbeit erleichtern – von umfassenden Rechnungsfunktionen mit Mahnwesen bis zu Zeiterfassungs-Features.
Kosten
Buchhaltungsprogramme sind in der Regel kostenpflichtig. Meist handelt es sich um Abonnements, die monatlich oder jährlich bezahlt werden müssen.Abhängigkeit von Softwareanbietern
Buchhaltungsprogramme werden von privaten Unternehmen entwickelt, die die Kontrolle über Updates, Features und Preise behalten. Sie machen sich in gewisser Weise von diesen Anbietern abhängig. Ein Wechsel ist möglich, aber manchmal etwas kompliziert.
Wichtige Kriterien für Freiberufler
Ein gutes Buchhaltungsprogramm ist also sehr nützlich – doch nicht jedes Buchhaltungsprogramm ist gut. Für Freiberufler sind zudem andere Funktionen wichtig als für große Unternehmen mit Mitarbeitenden und Anlagegütern.
Achten Sie also darauf, ein Buchhaltungsprogramm zu wählen, das zu Ihren Anforderungen passt. Für Freiberufler sind etwa folgende Kriterien wichtig:
Intuitive Bedienung
Als Freiberufler müssen Sie sich selbst um alle Aspekte der Buchhaltung kümmern. Das Programm sollte deshalb leicht zu verstehen und einfach zu bedienen sein, damit Sie schnell damit arbeiten können und im Alltag gut zurechtkommen.Geringe Kosten
Die Kosten des Programms sollten im Verhältnis zu seinem Nutzen stehen. Für budgetbewusste Freiberufler sind günstigere Anbieter und Tarife oft ausreichend, weil erweiterte Funktionen weniger wichtig sind.Stimmiger Funktionsumfang
Das Buchhaltungs-Tool Ihrer Wahl sollte alle für Sie wichtigen Funktionen bieten, aber nicht mit überflüssigen Features überladen sein. Für Freiberufler sind beispielsweise EÜR, Rechnungsstellung und Umsatzsteuervoranmeldung wichtig, Lohn- und Anlagenbuchhaltung hingegen nicht.Support
Falls es doch einmal zu Problemen kommt, ist zuverlässiger Support auf mehreren Kanälen (Telefon, E-Mail, Chat) wichtig, damit Ihre Fragen schnell geklärt werden.
Die besten Buchhaltungsprogramme für Freiberufler: Unsere Top 3
Sie sind von den Vorteilen eines Buchhaltungs-Tools für Ihre freiberufliche Arbeit überzeugt? Dann müssen Sie nur noch das richtige Programm auswählen. Wir stellen einige unserer Favoriten kurz vor, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen:
lexoffice: Unser Testsieger für Freiberufler
lexoffice* ist eine cloudbasierte Buchhaltungssoftware, die speziell für die Bedürfnisse von Freiberuflern, Selbstständigen und kleinen bis mittleren Unternehmen in Deutschland konzipiert wurde. Entwickelt wurde das Tool, das heute bei mehr als 200.000 Kunden im Einsatz ist, von der Freiburger Lexware GmbH, die heute zur Haufe Group gehört.
Was gefällt uns an lexoffice?
lexoffice konnte in unserem Vergleich der besten Buchhaltungsprogramme den ersten Platz ergattern, weil das Programm essenzielle Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen in einer benutzerfreundlichen Oberfläche vereint. Obwohl es viele Funktionen gibt, die eher für mittlere und größere Firmen relevant sind, bleibt das Programm auch für Freiberufler kompakt, leichtgewichtig und intuitiv.
lexoffice ist unser Buchhaltungs-Testsieger.
Warum ist lexoffice für Freiberufler geeignet?
lexoffice ist eine gute Wahl für Freiberufler, weil es komplexe Buchhaltungsaufgaben stark vereinfacht. Die Benutzeroberfläche ist speziell darauf ausgerichtet, die Buchhaltungs- und Rechnungsanforderungen kleiner Unternehmen und Einzelpersonen zu erfüllen.
Mit lexoffice können Freiberufler schnell Rechnungen erstellen, Belege einfach erfassen und ihre Finanzen effizient verwalten – alles über eine klar strukturierte und leicht zu navigierende Plattform.
Ein weiteres Plus für Freelancer ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Einsteigertarif zählt zu den günstigsten auf dem Markt, doch auch in den höheren Tarifen mit mehr Funktionen bleibt das Programm erschwinglich.
Was sind Vor- und Nachteile von lexoffice?
Intuitiv trotz vieler Funktionen
lexoffice ist trotz seines großen Funktionsumfangs benutzerfreundlich und auch für Freiberufler einfach zu bedienen.Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
lexoffice zählt zu den günstigeren Tools aus unserem Test. Auch im L-Tarif, der die für Freiberufler wichtige EÜR unterstützt, ist das Programm mit etwa 10 € pro Monat relativ erschwinglich.Viele Schnittstellen und Erweiterungen
Neben den Standardfunktionen ist lexoffice mit zahlreichen Modulen und Schnittstellen vielseitig erweiterbar.
Fehlende Rechnungsfunktionen
Auf manche Standard-Rechnungsfeatures – z. B. Rechnungen in Fremdwährungen oder den Postversand – müssen Sie bei lexoffice verzichten.Kein automatisches Mahnwesen
Sie können Mahnungen und Zahlungserinnerungen manuell erstellen, doch leider bietet lexoffice keine Möglichkeit, diese Vorgänge zu automatisieren.
sevDesk: Alles, was Freiberufler benötigen
Auch sevDesk* wurde speziell für Selbstständige wie Freiberufler und kleinere Unternehmen entwickelt. Mit der – laut eigenen Angaben – „beliebtesten Buchhaltungssoftware Deutschlands“ – können Sie professionelle Rechnungen erstellen und ohne großen Zeitaufwand Ordnung in Ihre geschäftlichen Finanzen bringen.
Was gefällt uns an sevDesk?
Alle wichtigen Features, attraktiv verpackt: Auch sevDesk punktet mit einer benutzerfreundlichen, beinahe selbsterklärenden Oberfläche, die die Verwaltung geschäftlicher Finanzen selbst für Buchhaltungsneulinge unkompliziert macht.
Die Einbettung von Bankkonten ist unkompliziert, die Belegerfassung zuverlässig und es gibt eine große Auswahl an Zusatzmodulen, beispielsweise für Zeiterfassung oder die Integration von E-Commerce-Plattformen. Im Gegensatz zu lexoffice ist die Rechnungsstellung zudem auch in mehreren Währungen möglich.
Standardfunktionen wie Umsatzsteuervoranmeldungen sind mit sevDesk kein Problem.
Warum ist sevDesk für Freiberufler geeignet?
sevDesk ist eine starke Option für Freiberufler, weil das Buchhaltungs-Tool alle für sie wichtigen Funktionen – inklusive Rechnungsstellung, EÜR und UStVA – in einem angenehm übersichtlichen Interface zugänglich macht.
Neue Nutzer profitieren dabei von einer hervorragenden Dokumentation mit einem gelungenen Tutorial für Einsteiger und einem persönlichen Onboarding-Call, bei dem Sie individuelle Unterstützung und Antworten auf Ihre konkreten Fragen erhalten. Der sevDesk-Support hinterließ in unserem Test einen guten Eindruck und reagierte schnell auf unsere Fragen.
Was sind Vor- und Nachteile von sevDesk?
Alle wichtigen Funktionen für Freiberufler
sevDesk deckt alle Rechnungs- und Buchhaltungs-Features ab, die für Freiberufler relevant sind.Intuitive Benutzeroberfläche
Das sevDesk-Interface ist modern und benutzerfreundlich und macht Buchhaltungs-Grundfunktionen auch für Neulinge beinahe selbsterklärend.Schneller, hochwertiger Support
sevDesk punktet mit einer soliden Dokumentation, mitsamt Einstiegs-Tutorial und Onboarding-Call, sowie zuverlässigem Direktsupport.
Vergleichsweise teuer
sevDesk ist – jedenfalls in den höheren Tarifen – deutlich teurer als viele andere Lösungen.Keine BWA
Die Erstellung einer Betriebswirtschaftlichen Auswertung ist mit sevDesk nicht möglich.
Papierkram: Gratis-Buchhaltung für Freiberufler
Papierkram* ist ein Buchhaltungs-Tool der Wiesbadener odacer finanzsoftware GmbH. Es wurde speziell für Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen entwickelt, die eine günstige und unkomplizierte Lösung für die Büroarbeit suchen.
Was gefällt uns an Papierkram?
Papierkram hebt sich durch eingebaute Projektmanagement-Funktionen von anderen Buchhaltungs-Tools ab: Sie können Projektzeiträume, Budgets und Aufgaben definieren, um Ihre Projekte termin- und budgetgerecht abzuschließen. Mit der integrierten Zeiterfassung können Sie die verrichtete Arbeitszeit sekundengenau tracken.
Darüber hinaus ist Papierkram das einzige Buchhaltungs-Tool aus unserem Test, das einen komplett kostenlosen Tarif anbietet. Bei jenem müssen Sie zwar auf viele Features und Berichte verzichten, erhalten aber Zugriff auf grundlegende Basisfunktionen.
Papierkram punktet mit eingebauten Projektmanagement- und Zeiterfassungs-Features.
Warum ist Papierkram für Freiberufler geeignet?
Papierkram ist insbesondere für Freiberufler, die projektbasiert arbeiten und ihre Arbeitsstunden exakt festhalten möchten, durch die eingebauten Zeiterfassungs- und Projektverwaltungs-Features einen Blick wert. Die Projektstunden können Sie im Anschluss direkt in Rechnungen überführen.
Freiberufler mit straffem Budget, die einfach nur Rechnungen schreiben und ihre Finanzen im Blick behalten möchten, könnten zudem mit der Gratis-Version auskommen: Auch damit können Sie Belege sammeln, Arbeitszeiten erfassen und Ihre offenen Posten und eingegangenen Zahlungen kontrollieren.
Was sind Vor- und Nachteile von Papierkram?
Wichtige Rechnungs- und Buchhaltungsfunktionen
Papierkram überzeugt mit einer intuitiven Rechnungsmaske, die viele Funktionen und Vorlagen bietet, und unterstützt die meisten für Freiberufler wichtigen Buchhaltungs-Features.Eingebaute Zeiterfassung und Projektmanagement
Durch Tools wie die Zeiterfassung und Funktionen zur Budget- und Aufgabenplanung eignet sich Papierkram auch fürs Projektmanagement.Kostenloser Basistarif
Papierkram bietet einen Gratis-Tarif, mit dem Sie Rechnungen schreiben, Belege sammeln und offene Posten im Blick behalten können.
Kein Telefonsupport
Leider gibt es keine Möglichkeit, den Papierkram-Support telefonisch zu erreichen – Unterstützung gibt es nur via Kontaktformular.Weniger Funktionen als andere Programme
Der Funktionsumfang von Papierkram ist im Vergleich zu Programmen wie lexoffice und sevDesk weniger ausgeprägt. Das gilt nicht nur für die Bordmittel, sondern auch für die Erweiterungen und Schnittstellen.
Alternativen
Unsere Top 3 ist aber nur eine kleine Auswahl: Natürlich gibt es noch viele weitere Buchhaltungs-Tools, die für Freiberufler infrage kommen. Wir haben sieben Anbieter ausgiebig getestet; das Gesamtranking der Programme aus unserem Vergleich finden Sie hier:
Fazit
Als Freiberufler sind Sie zwar nicht dazu verpflichtet, eine professionelle Buchhaltungssoftware zu nutzen, könnten aber stark davon profitieren. Ein gutes Buchhaltungs-Tool kostet etwas Geld, rentiert sich jedoch in der Regel schnell, weil es viel Zeit spart, die Sie stattdessen in ihr Kerngeschäft und in die Kundenarbeit investieren können.
Die Auswahl an Programmen ist groß – uns konnten besonders lexoffice und sevDesk überzeugen, weil sie eine intuitive Bedienung mit einem runden Funktionsumfang kombinieren. Am besten probieren Sie die Buchhaltungssoftware Ihrer Wahl aber erst einmal unverbindlich aus, was bei den meisten Plattformen kostenlos möglich ist.
Ausführliche Rezensionen zu sieben Tools finden Sie in unserem großen Vergleich der besten Buchhaltungsprogramme.
Häufig gestellte Fragen
Nein, eine Buchhaltungssoftware ist für Freiberufler nicht verpflichtend. Freiberufler sind auch nicht generell zur Buchführung verpflichtet. Trotzdem kann eine Buchhaltungssoftware sehr nützlich sein, um geschäftliche Finanzen übersichtlich zu verwalten und stets den Überblick über das Geschäft zu behalten.
Buchhaltungssoftware hat zahlreiche Vorteile: Sie minimiert Fehler, die bei manueller Buchführung auftreten können, ermöglicht eine bessere Übersicht über die finanzielle Lage und spart Zeit, die Freiberufler stattdessen in ihre Kernaufgaben investieren können.
lexoffice und sevDesk zählen laut dem EXPERTE.de-Vergleich zu den besten Buchhaltungsprogrammen für Freiberufler. Beide Tools vereinen alle wichtigen Funktionen, die Freiberufler benötigen, in einem unkomplizierten, anfängerfreundlichen Interface.
Die Kosten einer Buchhaltungssoftware sind vom gewählten Tarif abhängig. Bei den Anbietern aus unserem Test liegen die günstigsten Tarife für grundlegende Funktionen bei etwa 4 bis 10 € pro Monat. Tarife mit erweiterten Funktionen und zusätzlichen Services kosten eher zwischen 10 und 20 € pro Monat.