Domain-Parking: Was ist das - und kann man damit Geld verdienen?
Sie wissen noch nicht, ob, wo und wann Sie ein Haus bauen werden – wollen sich aber schon einmal eine Adresse sichern, bevor jemand anders sie wegschnappt? Im Internet sind solche Adress-Reservierungen gang und gäbe. Man spricht dabei von Domain-Parking.
Doch was genau ist Domain-Parking? Wir verraten, wie Sie eine Domain parken, was das Ganze kostet und warum Sie nicht damit rechnen sollten, nennenswerte Nebeneinkünfte damit zu erzielen.
Was ist Domain-Parking?
Eine Domain zu parken bedeutet, sie zwar zu reservieren, aber nicht für ein konkretes Online-Projekt zu nutzen – also beispielsweise auf eine Website zeigen zu lassen. Geparkte Domains gehören also bereits jemandem und können somit nicht mehr von anderen registriert werden, sind derzeit aber nicht aktiv in Verwendung.
Domain-Parking ist weitverbreitet. APNIC, die Regional Internet Registry für die Region Asien und den Pazifik, untersuchte in einer Studie 334 Millionen Domains, von denen 17,5 % – also rund 58,5 Millionen Domains – geparkt waren. Der tatsächliche Anteil geparkter Domains ist aber vermutlich noch größer, weil in der Studie nur Domains berücksichtigt wurden, die mithilfe etablierter Domain-Parkdienste geparkt wurden (mehr zu Domain-Parkdiensten später).
Ein großer Teil der Domains, die bereits vergeben sind, ist also nicht wirklich in Verwendung. Doch warum ist das so?
Was bringt Domain-Parking?
Es gibt viele Gründe, eine Domain zu parken. Hier sind die wichtigsten:
Reservierung eines Marken-, Produkt- oder Firmennamens
Wenn Sie planen, in Zukunft eine Marke oder ein Unternehmen aufzubauen, sollten Sie sich frühzeitig die entsprechende Domain reservieren. Am besten sichern und parken Sie sie, sobald Sie sich für einen Namen entschieden haben, ehe Ihnen jemand zuvorkommt.Spekulation: Domain als Investition
Wenn Sie glauben, dass ein bestimmter Domainname eines Tages viel wert sein könnte, können Sie ihn reservieren und parken, bis ihn jemand – hoffentlich für viel Geld – abkauft.
Solche Domain-Investitionen haben sich in der Vergangenheit für so manche Spekulanten ausgezahlt: Domain-Mogul Michael Mann hat mit Domains wie menus.com, die er für 70 USD erwarb und für 25.000 USD verkaufen konnte, Millionen verdient. Unternehmen sind bereit, hohe Summen zu zahlen, um an für sie wichtige Domains zu gelangen. Facebook erwarb die Domain Fb.com beispielsweise für 8,5 Millionen USD.
Doch Vorsicht: Domain-Squatting, also das gezielte Registrieren von Markennamen ohne Nutzungsabsicht, ist rechtlich heikel (mehr dazu später). Sie können nicht einfach den Namen einer bekannten Marke reservieren und auf eine fette Auszahlung hoffen.Schutz vor Markenmissbrauch
Apropos Domain-Squatting: Sie können Domain-Parking auch nutzen, um sich genau davor zu schützen. Für Unternehmen und etablierte Marken kann es nämlich sinnvoll sein, sich zusätzliche Domains zu sichern, die dem Markennamen ähneln. So schützen Sie sich vor Trittbrettfahrern, die ähnliche Domains nutzen könnten, um von Ihrem Namen zu profitieren oder Ihre Kunden zu täuschen.Nebeneinkommen durch Domain-Parkdienste
Geparkte Domains müssen nicht komplett ungenutzt bleiben. Sie können Domain-Parkdienste nutzen, die Werbung auf Ihrer geparkten Domain schalten, um mit der Domain passiv etwas Geld zu verdienen – mehr dazu später.Traffic-Umleitung auf eine bestehende Webseite
Sie können geparkte Domains nutzen, um Besucher auf eine bereits existierende Webseite weiterzuleiten. Das ist besonders nützlich, wenn Sie mehrere Domains besitzen, die alle mit Ihrem Unternehmen oder Ihrer Marke verbunden sind.Testen von Website-Ideen oder Marktpotenzial
Sie sind sich noch nicht sicher, ob eine Geschäftsidee Potenzial hat? Dann können Sie eine geparkte Domain nutzen, um die Resonanz auf bestimmte Suchbegriffe oder Domainnamen zu testen.
Mit Domain-Parking können Sie sich also Domains aus strategischen Gründen sichern – egal, ob Sie sie eines Tages selbst nutzen oder verkaufen möchten. Doch wie geht das?
Wie parke ich eine Domain?
Domain-Parking ist unkompliziert. Wenn Sie nichts damit anstellen möchten, müssen Sie sie einfach nur bei einem Domainanbieter registrieren. Alternativ können Sie einen Domain-Parkdienst nutzen, um zu versuchen, mit der geparkten Domain Geld zu verdienen. Sehen wir uns beide Methoden kurz an:
Domain registrieren
Domains kann man nicht permanent kaufen, sondern nur zeitlich begrenzt mieten. Sie müssen sich also die Nutzungsrechte bei einem Domainanbieter sichern und regelmäßig – gegen Bezahlung – erneuern. So geht's:
Schritt 1: Zunächst müssen Sie sich für einen Domainanbieter entscheiden, bei dem Sie die Domain registrieren möchten. Hier ist eine Auswahl der günstigsten Domain-Registrare für .de-Domains im Jahrestarif:
Schritt 2: Ehe Sie die Domain registrieren können, müssen Sie ihre Verfügbarkeit prüfen. Das geht in der Regel direkt auf der Website des Domainanbieters. So sieht es beispielsweise bei IONOS aus:
Prüfen Sie, ob die Domain noch verfügbar ist.
Schritt 3: Die gewünschte Domain ist noch frei? Dann müssen Sie sie nur noch bestellen. Der Bestellvorgang funktioniert bei jedem Anbieter etwas anders, ist aber meist unkompliziert.
Bestellen Sie die Domain.
Schritt 4: Nach der Bestellung müssen Sie sich noch als Inhaber der Domain identifizieren. Dafür müssen Sie in der Regel nur auf einen Verifizierungslink klicken, der vom Domainanbieter verschickt wird.
Sobald Sie sich verifiziert haben, ist Ihre Domain aktiviert und einsatzbereit. Sie können sie mit einer Website oder E-Mail-Adresse verbinden – doch wenn Sie sie nur parken möchten, müssen Sie nichts weiter tun.
Domain-Parkdienste
Sie nutzen Ihre Domain zwar nicht aktiv für eine Website, möchten mit dem Traffic aber trotzdem Geld verdienen? Dann können Sie einen Domain-Parkdienst nutzen.
Dabei wird auf Ihrer geparkten Domain anstelle einer leeren Seite eine einfache Landing-Page angezeigt, die meist aus themenrelevanten Werbeanzeigen besteht. Immer wenn ein Besucher auf eine dieser Anzeigen klickt, erhalten Sie eine kleine Vergütung.
Mit großen Nebeneinkünften – wenn überhaupt was herausspringt – sollten Sie durch Domain-Parkdienste nicht rechnen. Der Verdienst hängt stark von der Attraktivität der Domain, der Anzahl der Besucher und der Klickrate ab. Auf Quora berichten selbst Nutzer, die mehr als 100 Domains geparkt haben, von minimalen Erträgen.
Websites mit wenig Traffic dürften kaum Einnahmen generieren. Und wenn eine Domain beliebt genug ist, dass bei einem Domain-Parking-Service eine respektable Summe herausspringt, dürfte es vermutlich deutlich effektivere Monetarisierungsmethoden für sie geben.
Beim Domain-Marktplatz Sedo können Sie Ihre Domains kostenlos parken. Auszahlungen gibt es ab 20 USD.
Es gibt viele unterschiedliche Domain-Parkdienste, die sich in ihren Angeboten, Konditionen und Auszahlungsmodellen unterscheiden. Neben Domain-Marktplätzen wie sedo.com und Webhostern wie GoDaddy, die Domain-Parking sozusagen als Zusatz-Service anbieten, gibt es auch spezielle Dienstleister, die sich ganz darauf konzentrieren. Dazu zählen:
Die Einrichtung ist in der Regel unkompliziert. Bei Sedo müssen Sie nur ein Kundenkonto anlegen, die gewünschte Domain mithilfe eines Online-Assistenten im sedo.com Kundenkonto einrichten und anschließend die Weiterleitung beim Domain-Registrar oder Webhoster einrichten, indem Sie die Nameserver-Einträge durch die von Sedo ersetzen.
Häufige Fragen zum Domain-Parking
Hier sind kurze Antworten auf einige der wichtigsten Fragen rund um das Thema Domain-Parking:
Wie viel kostet Domain-Parking?
Domain-Parking an sich kostet nichts. Auch Parkdienste wie Sedo sind meist kostenlos, zwicken sich aber natürlich einen Teil der Werbeeinnahmen ab.
Um eine Domain parken zu können, müssen Sie sie aber zunächst registrieren und regelmäßig, in der Regel jährlich, erneuern. Wie viel das kostet, hängt von der Domainendung (TLD) und dem gewählten Registrar ab. de.-Domains kosten üblicherweise rund 10 € im Jahr, doch manche TLDs, beispielsweise spezielle Endungen wie .io oder .ai, sind deutlich teurer. Die Preisspanne liegt bei etwa 10 bis 100 €.
Mehr zu den Domain-Kosten lesen Sie hier:
Ist Domain-Parking legal?
Ja, Domain-Parking ist grundsätzlich legal, solange die Domain, um die es geht, keine Markenrechte verletzt. Das gezielte Registrieren von Domains mit bekannten Markennamen oder geschützten Begriffen (Domain-Squatting) kann jedoch rechtliche Probleme verursachen.
Wenn Sie beispielsweise die Domain „google-shop.com“ registrieren, ohne eine Verbindung zu Google zu haben, könnten Sie in rechtliche Schwierigkeiten geraten, da Google ein eingetragener Markenname ist. Selbst wenn Sie die Domain nur parken und keine Inhalte darauf veröffentlichen, könnte das Unternehmen rechtliche Schritte einleiten, um die Domain zu übernehmen.
Allerdings ist der Unterschied zwischen legitimen und illegitimen Domain-Registrierungen nicht immer so offensichtlich.
Wie viel Geld kann man mit Domain-Parking verdienen?
Wie viel Geld Sie mit Domain-Parking verdienen können, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Traffic auf der Domain, der Klickrate auf die Anzeigen und den Konditionen des Parkdienstes.
Wie oben bereits erwähnt: Sie sollten nicht damit rechnen, dass bei Domain-Parkdiensten viel – oder überhaupt – Geld herausspringt. Nur Domains mit ausreichend Traffic generieren nennenswerte Gewinne, und diese Domains können Sie mit anderen Methoden vermutlich besser monetarisieren.
Kann ich eine geparkte Domain verkaufen?
Ja, Sie können eine geparkte Domain problemlos verkaufen. Manche Parkdienste, z. B. Sedo, sind zudem gleichzeitig Domain-Maktplätze, sodass Sie Ihre Domains direkt dort verkaufen können. Mehr zum Domain-Verkauf lesen Sie hier:
Muss ich eine geparkte Domain verlängern?
Ja, wie jede andere Domain müssen Sie auch geparkte Domains regelmäßig verlängern, um die Rechte daran nicht zu verlieren. Wenn die Domain abläuft und nicht rechtzeitig verlängert wird, kann sie von jemand anderem registriert werden. Domain-Registrare und Parkdienste bieten aber in der Regel automatische Verlängerungen an und erinnern Sie rechtzeitig an die Verlängerung.
Fazit
Wenn Sie eine Domain registriert haben, die Sie nicht aktiv für eine Website oder andere Zwecke nutzen, dann ist diese Domain geparkt. Obwohl sie inaktiv ist, gehört sie Ihnen und kann nicht von anderen Nutzern registriert werden.
Domain-Parking ist beispielsweise dann hilfreich, wenn Sie schon eine Idee für eine Website oder ein Projekt haben, aber noch keine Website dafür. Es gibt Ihnen die Sicherheit, dass die Domain für Sie bereitsteht, wenn Sie sie benötigen.
Sie können mit Domain-Parking theoretisch sogar Geld verdienen, indem Sie Domain-Parkdienste nutzen, die auf Ihrer Domain Werbeanzeigen schalten und Sie am Gewinn teilhaben lassen. Allerdings ist unwahrscheinlich, dass dabei viel Geld – oder überhaupt etwas – herumkommt.
