Antivirus Test: 15 Antivirenprogramme im Vergleich

Unendliche Möglichkeiten bietet das Internet auch für Kriminelle. Unter der leuchtenden Oberfläche wimmelt es vor Viren, Würmern, Trojanern und anderer Malware, die nach jedem Gegenmittel mutieren und ständig neue Wege in die Computer und Smartphones nichtsahnender Nutzer finden.

Dabei ist Unachtsamkeit ist der größte Verbündete von Kriminellen, ob On- oder Offline: Wer im Urlaub nicht bestohlen werden möchte, sollte seinen Kopf nicht in einem Stadtplan vergraben, während das neue Smartphone aus der Hose schaut. Wer im Netz auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich zusätzlich mit einem guten Antivirus-Programm schützen.

Antivirus-Programme erkennen und neutralisieren Bedrohungen, bevor sie Schaden auf Ihren Geräten anrichten können. Weil sich Malware ständig weiterentwickelt, müssen auch Antivirus-Programme im Katz-und-Maus-Spiel der Internetkriminalität stets am Ball bleiben, denn den Schritt voraus ist immer die Malware.

Das Antivirus-Angebot ist dabei groß und fast jeder Anbieter verspricht, die beste, sicherste, benutzerfreundlichste oder intelligenteste Schutz-Lösung zu bieten. Wir haben uns 15 der beliebtesten Programme einmal genauer angeschaut, um diese Versprechen auf den Prüfstand zu stellen.

Nach unserer Vorstellung der fünf Testsieger gehen wir im Detail auf unsere Kriterien ein.

Bitdefender ist ein Antivirus-Programm des gleichnamigen Entwicklers aus Rumänien, das seit 2001 diverse Sicherheitslösungen für Privatpersonen und Unternehmen anbietet. Mittlerweile schützen die Bitdefender-Prdoukte mehr als 500 Millionen Systeme weltweit.

Die Antivirus-Software ist für Windows, MacOS, Android und iOS zur Verfügung. Für Windows gibt es eine kostenlose Version mit grundlegenden Features; alle Premium-Bitdefender-Tarife können Sie 30 Tage lang ausprobieren. Ein 30-tägiges Rückgaberecht gibt es ebenfalls.

Bitdefender ist intuitiv in der Bedienung, bis an den Rand mit Features vollgepackt und kann seine Schutzwirkung mit hervorragenden Testergebnissen unabhängiger Prüflabore unter Beweis stellen. Gut gefällt uns auch, dass Sie im anpassbaren Bitdefender-Dashboard selbst bestimmen können, welche Module auf der Startseite angepinnt werden sollen.

Bei Bitdefender stimmt vor allem das Gesamtpaket: Kein anderer Antivirus-Dienst aus unserem Test macht so viel richtig und so wenig falsch. Die exzellente Performance in den Prüflaboren bescheinigt eine starke Schutzwirkung, der Funktionsumfang ist enorm und deckt neben Antivirus-Basics auch erweiterte Features wie ein VPN und einen Passwort-Manager ab.

Auch bei der Bedienung ist Bitdefender der Konkurrenz ein paar Schritte voraus, und die individuell konfigurierbaren Schnellzugriff-Module machen die Navigation noch einfacher. Dazu kommen guter Support per Chat, E-Mail und Telefon und eine solide App für Mobilgeräte.

Bitdefender ist das vielleicht beste Mehrzweck-Antivirus-Programm auf dem Markt. Wenn Sie bewährt guten Antivirus-Schutz suchen, der von manuellen Scans bis zu speziellen Sicherheitsfunktionen, beispielsweise für Ihre Webcam oder Ihr Mikrofon, alles abdeckt, ist Bitdefender eine gute Wahl.

Seine vielen Tarife verpackt das Programm selbst für Antivirus-Standards etwas unnötig kompliziert, und Bonus-Features wie das VPN und der Passwort-Manager sind im Vergleich zu den besten Standalone-Programmen etwas mager.

Kaspersky ist einer der bekanntesten Namen im Antivirus-Geschäft. Die russische Software-Schmiede hat mittlerweile ein riesiger Produktportfolio an Sicherheitslösungen aufgebaut, wobei der Kampf gegen Viren und Malware die Hauptmission des Unternehmens bleibt.

Unser Test zeigt, dass die andauernde Beliebtheit der Lösungen des Anbieters aus Russland nicht unverdient ist: Die Anwendung ist einfach in der Handhabung und bis zum Rand mit praktischen Features gefüllt. Auch die Prüflabore vergeben bei Schutz und Performance gute bis sehr gute Noten, was für zuverlässigen Virenschutz spricht.

Kaspersky Internet Security ist eines der vielseitigsten Antivirus-Programme. Dabei gibt es einige interessante Funktionen, die Sie bei der Konkurrenz vielleicht nicht finden: Mit dem Netzwerkmonitor können Sie zum Beispiel die Netzwerkaktivität aller Ihrer Anwendungen im Blick behalten, mit der Bildschirmtastatur lassen sich auch hinterlistige Keylogger austricksen.

Kaspersky ist eine gute Wahl, wenn Sie ein funktionsreiches Antivirus-Programm mit Bestnoten in den Prüflaboren suchen, das alle Ihre Geräte schützt und unzählige Extra-Features bietet, vom Diebstahlschutz bis zur Webcam-Sicherung.

Wer Kaspersky-Produkte nutzt, ignoriert damit die Warnung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine das Risiko möglicher Offensiv-Operationen russischer IT-Hersteller sieht.

Was die reine Qualität des Antivirus-Programms angeht, gibt es hingegen weniger Bedenken. Allerdings erlaubte sich Kaspersky bei seinem Passwort-Manager einen Sicherheits-Faux-Pas: Das Programm machte mit Sicherheitslücken Schlagzeilen, die zwar mittlerweile behoben sind, einem Experten für Online-Schutz aber nicht gut zu Gesicht stehen.

Avast Antivirus ist ein beliebtes Freemium-Antivirus-Programm für Windows, MacOS, Android und iOS. Es ist grundlegend kostenlos, hat hinter seinen Bezahlschranken jedoch einige erweiterte Sicherheitsfunktionen (z. B. Ransomware- oder Webcam-Schutz) zu bieten.

Den Premium-Tarif von Avast Antivirus können Sie 30 Tage lang kostenlos nutzen. Nach dem Kauf können Sie zudem 30 Tage lang Ihr Geld zurückfordern.

Die Antivirus-Suite von Avast packt viele Schutzfunktionen in ein benutzerfreundliches Gesamtpaket mit praktischer Gratis-Version. In den Prüflaboren schneidet das Programm gut ab, kann beim Echtzeitschutz also mit hohen Sicherheitsstandards überzeugen.

Neben der vergleichsweise funktionsreichen Gratis-Version punktet Avast in den Premium-Tarifen mit einigen Sicherheitsfunktionen, die man nicht überall findet: Mit dem WLAN-Inspektor können Sie beispielsweise Ihr aktuelles Netzwerk scannen, um Gefahrenquellen zu entdecken.

Praktisch ist auch die Sandbox: Dort können Sie Apps oder Dateien, die Ihnen suspekt vorkommen, in einer sicheren Umgebung öffnen, ohne Ihr Gerät zu gefährden.

Avast Antivirus ist eine gute Option, wenn Sie auf der Suche nach einem kostenlosen Antivirus-Paket sind: Gratis-Nutzer können nicht nur manuelle Scans vornehmen, sondern sich auch auf den Avast-Echtzeitschutz verlassen – inklusive Web- und E-Mail-Schutz.

Vom Avast-Support waren wir weniger begeistert: Für Nutzer der Gratis-Version gibt es keinerlei Kontaktmöglichkeiten, und auch Premium-Kunden können nur per E-Mail um Hilfe bitten. Während manueller Scans kam es in unserem Test zudem zu relativ starken Performance-Einbrüchen.

Auch Norton ist eine feste Größe im Antivirus-Bereich – und Anbieter Gen Digital Inc. (früher NortonLifeLock) wird seit der Übernahme von Unternehmen wie Avast und Avira immer mehr zum Antivirus-Giganten, der mit mehr als nur einem Namen vertreten ist.

Norton 360 ist die Antivirus-Suite aus dem Hause Norton, die für den Schutz von Windows-, MacOS-, Android- und iOS-Geräten geeignet ist. Eine Gratis-Version gibt es nicht, doch Sie können die Premium-Pakete von Norton 30 Tage lang ausprobieren und bis zu 60 Tage nach dem Kauf eine Rückerstattung beantragen.

Norton punktet mit schlanken und benutzerfreundlichen Anwendungen und solidem Schutz. Der Funktionsumfang von Norton weiß ebenfalls zu überzeugen, und neben Standard-Features (manuelle Scans und Echtzeitschutz) gibt es auch erweiterte Funktionen wie Dark Web Monitoring oder ein vollwertiges VPN.

Im Norton-Funktionspaket sticht beispielsweise die Kindersicherung heraus: Damit können Sie genau einstellen, auf welche Inhalte und Anwendungen Ihre Kinder auf ihren Geräten Zugriff haben sollen – und wie lange.

Außerdem liefert Norton ein 100 % Antivirus-Versprechen: Falls es das Programm nicht schaffen sollte, einen Virus von einem Ihrer Geräte zu entfernen, haben Sie Anspruch auf eine Rückerstattung

Norton Antivirus ist eine gute Wahl für Familien, die mehrere Geräte schützen möchten. Durch die Funktionen zur elterlichen Kontrolle ist Norton Antivirus auch für Familien mit jüngeren Kindern geeignet, deren Internet-Aktivitäten Sie kontrollieren möchten.

Schade ist, dass bei Norton die eine oder andere Funktion fehlt, auf die wir bei anderen Anbietern nicht verzichten müssen. Einen Datei-Schredder zum vollständigen Löschen von Dateien findet man nicht, und auch Diebstahlschutz lässt Norton außen vor. Einige Funktionen, die auf Windows verfügbar sind, fehlen zudem auf macOS.

Dazu kommt, dass sich die Prüflabore nicht ganz einig waren, was die Schutzleistung angeht: Zwar gab es von AV-Test zuletzt die volle Punktzahl, doch AV-Comparatives stellte vergleichsweise viele Falschmeldungen und eine insgesamt nicht optimale Schutzrate fest. Auch wenn Norton viel richtig macht, gibt es derzeit somit zuverlässigere Antivirus-Anbieter.

Der Name Trend Micro ist sicherlich weniger bekannt als Norton & Co. Das in den USA gegründete und in Japan ansässige Unternehmen bastelt jedoch bereits seit 1988 Sicherheitslösungen für Privatanwender und Unternehmen.

Die Antivirus-Programme von Trend Micro sind für Windows, Mac, Android, iOS und Chromebooks verfügbar. Alle diese Geräte decken Sie nur mit dem Maximum Security-Paket ab, das bis zu fünf Geräte schützt.

Der Gesamteindruck von Trend Micro stimmt: Einige Prüflabore bescheinigen guten Schutz und die Benutzeroberfläche der App weiß zu gefallen. Darüber hinaus bietet das Programm ein absolut solides Funktions-Paket, und auch der Support überzeugt mit vielen Kontaktmöglichkeiten.

Trend Micro punktet mit einigen Funktionen, die Sie bei anderen Programmen nicht finden: Social Media-Schutz sorgt beispielsweise dafür, dass Sie auch bei Facebook & Co. nicht auf verdächtige Links klicken, und mit dem Datenschutz-Scanner überprüfen Sie Ihre Datenschutz-Einstellungen in sozialen Netzwerken.

Trend Micro ist eine gute Wahl, wenn Sie ein vergleichsweise günstiges Antivirus-Programm suchen, das zuverlässigen Virenschutz benutzerfreundlich verpackt, und nicht ganz so viel Konfigurierungsmöglichkeiten benötigen wie bei anderen Programmen.

Mit dem Funktionsumfang manch anderer Antivirus-Programme kann Trend Micro nicht ganz mithalten. Eine Firewall oder Webcam-Schutz gibt es nicht, und auch ein VPN ist in keinem Paket dabei. Der (Gratis)-Passwort-Manager ist zudem nicht Teil der Antivirus-Suite, sondern nur als Extra erhältlich, und wie andere Dreingaben nicht allzu umfangreich.

Die Schutzwirkung von Trend Micro kommt zudem nicht bei allen Prüflaboren gut weg: Der vollen Punktzahl bei AV-Test steht beispielsweise eine deutlich schlechtere Performance bei AV Comparatives mit vielen Falschmeldungen gegenüber.

Die F-Secure Corporation ist eine finnische Cybersecurity-Firma, die vor allem für ihre Geschäftslösungen im Antivirus-Bereich bekannt ist. Sie hat aber auch einige Sicherheits-Tools für Privatnutzer und -haushalte im Angebot. Die Antivirus-Lösungen sind für Windows-, Mac-, Android- und iOS-Geräte erhältlich.

Eine Gratis-Version der F-Secure-Lösungen gibt es nicht, Sie können sie jedoch 30 Tage lang kostenlos ausprobieren – und zwar ohne die Angabe von Zahlungsdaten. Zudem gibt es eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie.

Die Antivirus-Lösungen von F-Secure konzentrieren sich aufs Wesentliche und decken dabei alle essenziellen Schutzfunktionen ab. In den Prüflabor-Tests macht der Anbieter eine recht gute Figur und heimst und Sachen Schutz und Performance ein paar Bestnoten ein. Beim Support punktete F-Secure mit kurzen Wartezeiten im Chat und am Telefon.

Auch F-Secure hat die eine oder andere Funktion, die Sie nicht bei allen Antivirus-Anbietern finden: Banking-Schutz integriert F-Secure beispielsweise in Ihren regulären Browser: Wenn Sie z. B. Ihre Online-Banking-Seite besuchen, umrahmt ein grüner Schutzwall Ihren Browser und bestimmte Apps und Websites werden zur Sicherheit vorübergehend gesperrt.

Neue und komplexe Malware-Bedrohungen, für die es noch keine bekannten Lösungen gibt, erkennt F-Secure mit dem Erkennungssystem DeepGuard, das verdächtige Systemänderungen identifiziert.

Wenn Sie ein leichtgewichtiges Antivirus-Programm suchen, um bis zu zehn Geräte zuverlässig zu schützen und auch brandneue Malware den Garaus zu machen, und dafür auf das eine oder andere Standard-Feature verzichten können, ist F-Secure einen Blick wert.

F-Secure deckt nicht alle Funktionen ab, die wir uns von einem Antivirus-Programm wünschen. Dedizierten Webcam-Schutz und eine Firewall gibt es beispielsweise nicht, und auch einen Datei-Schredder suchen wir vergeblich.

Das VPN und der Passwort-Manager, die im teuersten Total-Tarif integriert sind, sind ein netter Bonus, den Aufpreis jedoch – in Anbetracht der vielen kostengünstigen VPNs und Passwort-Manager auf dem Markt.

Panda Security ist ein 1990 gegründetes Unternehmen aus Spanien, das sich auf IT-Sicherheitslösungen spezialisiert hat. Zu seinem Repertoire gehören sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Antivirus-Lösungen – letztere werden in den sogenannten Panda Dome-Paketen zusammengefasst.

Panda Security-Produkte sind für Windows, Mac, Android und iOS erhältlich, wobei iPhones im Vergleich zu Android-Geräten mit deutlich weniger Funktionen versorgt werden. Die Premium-Tarife von Panda Dome können Sie 30 Tage lang kostenlos testen.

Panda Security hat eine gute Auswahl an Gratis- und Premium-Tarifen, Sie haben also eine recht große Auswahl an Paketen, unter denen das richtige für Ihre Bedürfnisse dabei sein könnte. In den Prüflaboren schneidet Panda gut ab, auch wenn es nicht so viele aktuelle Tests gibt wie bei anderen Programmen.

Überzeugen konnte uns der Support, denn Panda stellt viele Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung und unterstützt Premium-Kunden mit einer rund-um-die-Uhr-Hotline.

Rein optisch gefällt uns die Panda-Benutzeroberfläche sehr gut: Andere Antivirus-Anbieter sind visuell meist recht steril schließlich handelt es sich um zweckdienliche Programme, die man nicht zum Spaß installiert. Das Panda-Dashboard sieht hingegen recht schick aus und hat durch den Berglandschaft-Hintergrund etwas Meditatives.

In den Premium-Tarifen kann Panda Antivirus der besseren Konkurrenz selten das Wasser reichen, doch wenn Sie verlässlichen, kostenlosen Basisschutz suchen, ist das Programm einen Blick wert.

Auch wenn uns die Benutzeroberfläche optisch zusagt, ist die Navigation durch die verschiedenen Funktionen nicht durchgehend intuitiv. Der Funktionsumfang könnte zudem noch größer sein: Webcam-Schutz fehlt uns beispielsweise, und das integrierte VPN ist mit einem 150 MB Daten-Limit nicht ganz so nützlich.

iOS-Nutzer haben zudem das Nachsehen, denn auf Android liefert Panda deutlich mehr Funktionen.

Der Name McAfee sollte mittlerweile fast jedem ein Begriff sein. Die Antivirus-Lösungen des Cybersecurity-Unternehmens sind heute auf mehr als 600 Millionen Geräten im Einsatz. Sie sind für Windows-, Mac-, Android-, iOS- uind ChromeOS-Geräte erhältlich.

McAfee hat keine kostenlose Version im Gepäck, Sie können die Premium-Tarife aber 30 Tage lang testen (und 30 lang nach dem Kauf Ihr Geld zurückfordern).

Die Antivirus-Plattform von McAfee überzeugt mit einem runden Funktionspaket und exzellentem, von Prüflaboren bestätigtem Schutz. Auf die Performance unserer Geräte wirkte sich das Programm in unserem Test dabei nicht spürbar aus.

In den höheren Tarifen schafft McAfee Antivirus nervige Geräte-Limits ab, eignet sich also zum Schutz aller Ihrer Geräte – ob PC oder Smartphone. Der Funktionsumfang der Antivirus-Software ist zudem riesig: Neben vielseitigen Scans und Echtzeitschutz gibt es auch zahlreiche erweiterte Features, inklusive Kindersicherung, Passwort-Manager und VPN.

Aufgrund der exzellenten Kindersicherung und dedizierten – vergleichsweise günstigen – Familientarifen, die teils komplett ohne Geräte-Limits daherkommen, ist McAfee auch für größere Familien und Haushalte eine gute Wahl.

Weil der Funktionsumfang von McAfee so groß ist, ist das Fehlen einiger wichtiger Features – z. B. Webcam-Schutz oder Sicherheitsbrowser – besonders schade. Enttäuscht waren wir außerdem vom McAfee-Support: Für deutschsprachige Kunden gibt es nur eingeschränkte Kontaktwege, und unsere Fragen im Chat wurden nicht zu unserer Zufriedenheit beantwortet.

Avira ist ein Antivirus-Programm aus Deutschland, das seit 2020 zur Norton-Familie gehört (die „Mutterfirma“, hervorgegangen von einem Merger von NortonLifeLock und Avast, heißt heute Gen Digital). Die Kombi-Sicherheitslösungen von Avira vereinen Gerätesicherheit, Online-Privatsphäre und Performance-Optimierung zu einem Antivirus-Komplettpaket mit zahlreichen Funktionen.

Avira Antivirus ist für Windows, Mac, Android und iOS erhältlich. Neben den Premium-Tarifen gibt es auch eine Gratis-Option mit eingeschränkten Features.

Avira weiß mit intuitiven Apps zu gefallen: Sie lassen sich auch von Anfängern einfach bedienen und führen Nutzer in Sekundenschnelle zu allen wichtigen Funktionen und Einstellungen. Und die sind nicht knapp bestückt: Von Antivirus-Standards bis zu Extra-Features wie VPN und Passwort-Manager wird alles Wichtige abgedeckt.

Die Konfigurierbarkeit der Virenscans ist ein Plus von Avira: Es gibt ein paar praktische Voreinstellungen (System-Scans, Festplatten-Scans, Rootkit-Scans), doch Sie können auch komplett benutzerdefinierte Scans einrichten. Jene lassen sich auch in beliebiger Frequenz vorausplanen.

Avira ist eine exzellente Wahl, wenn Sie ein Antivirus-Programm suchen, das nicht nur hohe Sicherheit und viele Funktionen bietet, sondern sich dabei auch kinderleicht bedienen lässt.

Die Gratis-Version von Avira ist bei weitem nicht so stark wie die von Avast, und eine Firewall gibt es leider nicht. Zum letzten Testzeitpunkt schwächelte Avira zudem in den Prüflaboren etwas - doch mittlerweile heimst das Programm wieder Bestnoten ein.

ESET ist ein Software-Entwickler aus der Slowakei, der Sicherheitslösungen entwickelt, um das „digitale Leben“ von Privatanwendern und Unternehmen zu schützen. Die Antivirus-Programme des Anbieters sind für Windows, Mac und Android verfügbar – iOS hingegen geht leider leer aus.

Kostenlose Tarife hat ESET nicht im Angebot, doch Sie können das Premium-Angebot 30 Tage lang kostenlos testen. Zahlungsdaten müssen Sie dafür nicht angeben.

An der Desktop-Anwendung von ESET haben wir Gefallen gefunden: Sie kombiniert Bedienkomfort mit granularen Einstellungsmöglichkeiten, sodass sich Anfänger schnell zurechtfinden, Fortgeschrittene aber auch komplexere Einstellungen vornehmen können.

Der Funktionsumfang des Antivirus-Programms ist groß und deckt neben Standard-Features auch einige interessante Extras ab. Auch vom ESET-Support fühlten wir uns gut bedient.

ESET hat ein interessantes Funktionspaket, das einige Überraschungen bereithält. Eine Besonderheit ist z. B. der sogenannte UEFI-Scanner, der das System noch vor dem Windows-Boot untersucht, um besonders tief im System steckende Bedrohungen zu identifizieren.

Auch die Task-Zeitplanung ist eine Erwähnung wert: Damit können Sie nicht nur Antivirus-Scans, sondern auch andere Ereignisse (z. B. das Ausführen einer bestimmten Anwendung) vorausplanen und an andere Ereignisse knüpfen.

Durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten ist ESET unter anderem für Bastler einen Blick wert, die ihre Antivirus-Scans und -Konfigurationen gern selbst in die Hand nehmen.

Leider sind sich die Prüflabore über die Schutzwirkung von ESET nicht ganz einig: Während AV-Test eine gute Schutzwirkung bescheinigt, liegt das Programm im jüngsten Real-World Protection Test von AV Comparatives sogar auf dem letzten Platz. Es gibt also zuverlässigere Tools auf dem Markt.

Stärken und Schwächen hat jedes der von uns getesteten Antivirus-Programme. Die überwiegend guten bis sehr guten Noten in den unabhängigen Prüflaboren sprechen aber dafür, dass fast alle davon ihre Kernaufgabe – den Schutz vor Malware – recht gut hinbekommen. Doch bei der Bedienung, den Funktionen oder dem Support gibt es teils große Unterschiede.

Sie haben das richtige Programm für Ihre Bedürfnisse in unserer Top 10 noch nicht entdeckt? Hier finden Sie alle von uns geprüften Antivirus-Anbieter im Ranking:

Beim Test von Antivirus-Programmen konzentrieren wir uns auf fünf Teilbereiche. In vier davon vergeben wir Noten, aus denen sich die Gesamtwertung errechnet. Im Folgenden gehen wir kurz auf alle fünf Abschnitte und unsere Testkriterien ein.

Bei der Einrichtung ist uns zunächst wichtig, wie schnell und einfach Download und Installation ablaufen. Pluspunkte gibt es, wenn ein Programm eine Testversion ohne die Angabe einer Zahlungsmöglichkeit anbietet.

Auch im Antivirus-Bereich ist die Angst vor der Abo-Falle bei vielen Nutzern groß und oft beziehen sich negative Bewertungen in den Review-Websites auf unerwartete Abbuchungen.

Bei der Bedienung ist uns eine intuitive Navigation wichtig. Die besten Antivirus-Programme sollten bis ins Detail konfigurierbar sein, was in der Regel komplexe Untermenüs erfordert, aber an der Oberfläche unkompliziert, sodass auch Gelegenheitsnutzer zurechtkommen.

Das Bitdefender-Interface macht in unseren Augen beispielsweise alles richtig: Im Hauptmenü sind die Features übersichtlich kategorisiert und im Dashboard können Sie sogar Ihre wichtigsten Funktionen anheften.

Obwohl sich die Feature-Pakete der Antivirus-Anbieter stark unterscheiden können, gibt es gewisse Standard-Funktionen, die jedes Programm bieten sollte. Neben diesen grundlegenden Schutz-Funktionen profilieren sich viele Anbieter mit Premium-Features, die nicht ausschließlich dem Virenschutz dienen müssen, aber meist im breiten Feld der Online-Sicherheit angesiedelt sind.

Die Programme verteilen Standard- und Premium-Features meist auf unterschiedliche Tarife. Auf Smartphones und Tablets gibt es dabei in der Regel zusätzliche Schutz-Features. Im Folgenden gehen wir kurz auf die Funktionen ein, nach denen wir in unseren Rezensionen immer Ausschau halten.

Einige wichtige Echtzeitschutz-Funktionen besitzen oft eigene Module mit zusätzlichen Einstellungsmöglichkeiten:

Beim Test der Schutzwirkung und Performance der Programme stützen wir uns auf die Expertise externer, unabhängiger Prüflabore. Primär beziehen wir uns auf die Testergebnisse von AV-Test und AV-Comparatives, die eine Vielzahl von Antivirus-Programmen regelmäßig auf Herz und Nieren prüfen.

Sie vergeben separate Noten für die Schutzwirkung der Programme, die von der Nichterkennungsrate von Bedrohungen und der Anzahl der Fehlmeldungen im Test abhängt, und für die Performance. Gelegentlich können wir auch auf andere Prüflabore verweisen.

In die Einschätzung der Performance fließen natürlich auch unsere eigenen Erfahrungen mit ein: Verlangsamt das Programm unseren Rechner spürbar – vor allem während eines Scans? Falls es zu Einbrüchen bei der Leistung kommt, gibt es Punktabzug.

Laut Prüflaboren ist Bitdefender das mit Abstand zuverlässigste Antivirus-Programm auf dem Markt.

Guter Support hat zwei Dimensionen: Erstens sollten Antivirus-Programme in einem übersichtlichen, ausführlichen Hilfezentrum ihre Funktionen erklären und Fragen vorwegnehmen. Auch eine Suchfunktion ist unverzichtbar, damit Nutzer schnell die richtigen Einträge finden.

Zweitens, und hier tun sich öfter Schwächen auf, sollten die Anbieter auch direkten Kontakt einfach und barrierefrei ermöglichen. Bestenfalls sollte man sich als Nutzer telefonisch, per E-Mail und im Live-Chat an Mitarbeiter wenden können.

In beiden Dimensionen voll überzeugen konnte uns Norton das neben vielen Kontaktmöglichkeiten und einem gut bestückten Hilfezentrum von jedem Untermenü aus direkt zu entsprechenden Support-Einträgen verlinkt.

Kostenlose Antivirus-Programme funktionieren meist nach dem Freemium-Prinzip: Sie stellen ihre Grundfunktionen gratis zur Verfügung, packen dafür erweiterte Features hinter die Bezahlschranke.

Dabei gibt es meist auch mehrere Premium-Tarife, die mit zunehmendem Preis mehr Features gewinnen, wobei „extravagantere“ Dreingaben wie Passwort-Manager oder VPNs oft nur in den teuersten Paketen enthalten sind.

Beim Preis vergeben wir keine Note, weil die verschiedenen Tarifstrukturen einfach zu unterschiedlich sind. Für die folgende Tabelle haben wir jeweils einen Referenztarif jedes Anbieters ausgewählt, um die Tarife mit ähnlichen Konditionen in Vergleich zueinander zu stellen:

Malware und Viren sind komplexe Biester, und auch ihre Bekämpfung ist ein kompliziertes Feld, das einen schnell überfordern kann. Wir liefern Antworten zu einigen der wichtigsten Fragen rund ums Thema Antivirus.

Kein Computer sollte komplett ohne Antivirus-Programm auskommen – Gefahren lauern im Netz schließlich überall. Wenn Sie eines der gängigen Betriebssysteme Windows oder Mac nutzen, sind Antivirus-Funktionen ohnehin bereits standardmäßig eingebaut: Jeder Windows-User profitiert beispielsweise vom Windows Defender, der Malware kompetent abwehrt.

Die Kombination Windows Defender und gesunder Menschenverstand (sprich: keine verdächtigen E-Mail-Anhänge öffnen, nicht von zwielichtigen Websites downloaden, etc.) sollte bereits dafür sorgen, dass Sie relativ sicher im Internet unterwegs sind. Doch es gibt auch Bedrohungen, für die dieses Setup nicht ausreicht.

Denn sind Malware und Trojaner heute gewitzter als je zuvor: Durch Botnets und Software Exploits können Sie sich auch Viren einfangen, wenn Sie sich vorbildlich verhalten und keine fragwürdigen Seiten besuchen. Dedizierte Antivirus-Programme helfen Ihnen dabei, sich auch gegen komplexe Bedrohungen zu schützen.

Ob Sie ein zusätzliches Antivirus-Programm für Ihren Computer benötigen, hängt zudem auch davon ab, wer ihn benutzt: Selbst wenn Sie sich keine Viren einfangen – vielleicht tun es Ihre Kinder oder Eltern. Antivirus-Tools verringern die Gefahr, dass Fehlverhalten mit Viren bestraft wird.

Antivirus in irgendeiner Form ist also Pflicht am Computer. Ob Sie sich mit den eingebauten Antivirus-Features begnügen, oder ein zusätzliches Programm installieren, ist von Ihrem Nutzerprofil, Ihrem Verhalten und den Mitbenutzern des Geräts abhängig. Es hilft auf jeden Fall, Sie noch besser vor den schlimmsten Gefahren im Netz zu schützen.

Android- und iOS-Smartphones sind von Natur aus recht gut gegen Malware geschützt. Wenn Sie Anwendungen nur in den offiziellen App-Märkten herunterladen und generell vorsichtig im Internet unterwegs sind, ist zusätzlicher Virenschutz nicht so wichtig wie am PC.

Trotzdem haben Antivirus-Programme auch am Smartphone eine Daseinsberechtigung: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, beispielsweise weil Sie ab und zu Apps aus nicht-vertrauenswürdigen Quellen installieren, kann sich ein zusätzlicher Virenscanner lohnen.

Darüber hinaus haben Antivirus-Apps am Smartphone meist viele andere praktische Funktionen – insbesondere im Bereich Diebstahlschutz. Die Anwendungen helfen Ihnen dabei, gestohlene Geräte zu lokalisieren, zu sperren oder Daten darauf zu löschen.

Die Schutzwirkung ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Glücklicherweise müssen Sie sich nicht auf die Versprechen der Anbieter verlassen, denn es gibt es einige Antivirus-Prüflabore, die die Schutz-Performance der bekannten Antivirus-Programme regelmäßig überprüfen. Die bekanntesten, auf die wir auch in unseren EXPERTE.de-Rezensionen verweisen, sind AV-Test und AV-Comparatives.

Generell lässt sich feststellen, dass die meisten Antivirus-Programme recht gut darin sind, Malware zu erkennen und ihre Nutzer zu schützen. Hundertprozentige Sicherheit bietet aber auch das beste Antivirus-Tool der Welt nicht: Auch wenn Sie sich im Ernstfall meist auf die Software verlassen können, sollten Sie nicht leichtsinniger als sonst im Internet surfen.

Bevor Sie ein Antivirus-Programm installieren, sollten Sie sich auch der möglichen Risiken und Nachteile bewusst sein. Folgende zum Beispiel:

Ja: Antivirus-Programme schützen Sie nicht nur vor klassischen Viren, sondern helfen Ihnen bei der Entfernung von Malware jeder Couleur. Deshalb werden sie häufig auch als Anti-Malware-Programme bezeichnet.

Zu den Malware-Typen, denen Sie mit Antivirus-Tools den Garaus machen können, zählen Trojaner, Ransomware, Spyware, Adware oder Phishing.

Beim Stichwort „kostenlos“ sollte man den Windows Defender nicht vergessen – der verrichtet seine Antivirus-Arbeit schließlich gratis, und das ziemlich gut. Es gibt aber auch dedizierte Antivirus-Drittsoftware, die kostenlos nach dem Freemium-Modell verfügbar ist.

Das unserer Meinung nach beste Gratis-Programm ist Avast Antivirus, weil es alle wichtigen Funktionen auch Nutzern der kostenlosen Version zur Verfügung stellt, inklusive Echtzeit- und Ransomware-Schutz. Weitere Gratis-Programme haben wir in unserem Ratgeber für Sie zusammengestellt:

Die schlechte Nachricht zuerst: Den perfekten Virenschutz gibt es nicht. Mal kann der Support nicht mithalten, mal senden die Prüflabore gemischte Signale, mal ist die Benutzeroberfläche komplizierter, als sie es sein müsste. Schwächen hat also jede Software.

Die gute Nachricht ist, dass die Stärken bei einigen Programmen deutlich überwiegen und die Auswahl solider bis sehr guter Antivirus-Lösungen ziemlich groß ist. An der Pole Position regiert dabei Bitdefender, weil das Tool die beste Kombination aus Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Funktionsumfang bietet.

Neben unseren Testsiegern in den verschiedenen Kategorien gibt es noch viele weitere Programme, die trotz der einen oder anderen Macke dort, wo es wirklich zählt – beim Schutz vor Malware – eine gute Arbeit leisten. Wählen Sie deshalb das Programm, das Ihre Bedürfnisse am besten erfüllt, bleiben Sie trotz Schutz wachsam und machen Sie guten Gewissens Gebrauch von den unendlichen Möglichkeiten des Internets.